Wie 17 Kilometer auf 920 Quadratmeter passen? Ganz einfach: Im Kernlager des TLZ lagern rund 17 Kilometer Bohrkerne, das heißt Sedimente aus aller Welt, auf etwa 920 Quadratmetern. Seit 1964 werden solche Kerne von Expeditionen mitgebracht, aufbereitet, präpariert, beschriftet und gelagert. Auf Expeditionen sieht das in etwa so aus: Ein 1 bis 18 Meter langes Rohr wird vom Schiff aus senkrecht an einem Seil hängend mit einem Gewicht beschwert in den Meeresboden gedrückt. Ein Ventildeckel an der Oberseite und ein spezieller Lamellenverschluss an der Unterseite des Rohres sorgen dafür, dass der Sedimentkern bei der Reise durch die Wassersäule zurück zum Schiff nicht ausgespült wird. Zurück am GEOMAR werden die Kerne dann präpariert und entsprechend gelagert. Rund 200 Quadratmeter des Kernlagers werden sogar auf minus vier Grad Celsius heruntergekühlt, um optimale Bedingungen für spezielle Kerne zu schaffen. Diese sind für Wissenschaftler eine Art kleiner Zeitmaschine: Anhand der verschiedenen Schichten des jeweiligen Materials und der Fossilien können Forscher das Alter der einzelnen Bodenschichten bestimmen und zurück in die Geschichte sehen.

Steine sammeln

Lithothek: Klingt ähnlich wie Bibliothek – und ist im Prinzip nicht viel anders. Doch statt Büchern lagern hier tausende von Steinen (griechisch lithos: „Stein“) in blauen Kisten. Genauer gesagt handelt es sich um Steinproben. Diese haben Wissenschaftler von Expeditionen aus allen sieben Weltmeeren mitgebracht. Dabei kann es sich um Gestein aus Sedimentproben handeln, um Lavagestein (zum Beispiel Kissenlava) oder um Steine vom Meeresgrund oder aus Riffen.
Wegen ihrer Größe wird diese Halle außerdem auch für die Vorbereitung von Expeditionen (Kistenpacken) oder für Veranstaltungen genutzt.

Ob Expeditionsvorbereitungen, Veranstaltungen oder anderweitige Aktionen – in der Lithothek des GEOMAR ist immer viel los. (Foto: J. Steffen, GEOMAR)

Bis unter die Decke…

Letzte Station für heute: Das Lager. Hier wird alles gelagert, was für kommende Expeditionen vorgehalten werden muss: Seile, Verankerungen, Auftriebskörper. In Kisten und Kästen, auf Regalen oder mitten im Raum: Materialien, Arbeitsgeräte, Forschungsgeräte…

Hinter der Montagehalle des TLZ warten Mesokosmen und Container auf ihren Einsatz. (Foto: G. Seidel, GEOMAR)

Das war der zweite Teil zum Technik- und Logistikzentrum im Rahmen der „Hinter den Kulissen des GEOMAR“-Reihe. Welche Großgeräte genau in der Halle lagern und welches davon schon mal im Tatort mitgespielt hat, erfahrt ihr in weiteren Beiträgen!

Viele Grüße,
Geas Seidel