FS Sonne, 05. Januar 2015, 10° 46.4′ N 39° 33.61′ W

EBS Team / EBS Team. ©Nele Heitland EBS Team / EBS Team. ©Nele Heitland

Ullis Tagebuch

Nach mehreren Tagen des Kartierens ist es endlich wieder soweit!
Die Proben sind bearbeitet und die Datenbanken auf Vordermann gebracht! Wir sind an der nächsten biologischen Station angekommen und nun kommen die Geräte zur Beprobung der Tiefseefauna wieder zum Einsatz! Unter den Biologen macht sich Aufregung breit und man bekommt das Gefühl es wäre wieder Weihnachten, denn auch jetzt leuchten die Augen und an Schlaf ist nicht zu denken!
Als Masterstudentin an der Universität Hamburg habe ich im Rahmen meiner Abschlussarbeit die Möglichkeit bekommen an dieser besonderen Fahrt teilzunehmen! Die Aufregung ist ansteckend und nach jahrelangem Studium in dem viele Bücher gewälzt und stundenlang Vorlesungen und Seminare besucht wurden ist es einfach fabelhaft praktisch zu arbeiten und sein Wissen anzuwenden und auf anderen Wegen zu erweitern!
Und genau das macht diese Fahrt so besonders. Denn es sind viele Experten verschiedener Fachrichtungen der Biologie und der Geologie anwesend, die sich ergänzen und neue Zusammenhänge diskutieren und erforschen können! Das öffnet den Geist für neue Fragestellungen und Erklärungsansätze! In den abendlichen Treffen, während denen die einzelnen speziellen Forschungsgebiete von den Experten vorgestellt werden, ergeben sich immer wieder interessante Diskussionen und die Kreativität eines jeden Forschers wird geweckt und man wird angeregt auch mal über den Tellerrand der eigenen Spezialisierung hinaus zu denken!
Meine Aufgabe auf dieser Reise ist es Proben der Makro- und Megafauna für biochemische Untersuchungen zu sammeln um im Anschluss über einen kleinen Teil meine Masterarbeit zu schreiben. Das Ziel ist es mittels Analyse der Fettsäuren und der stabilen Isotope des Sediments und der Organismen die Nahrungsbeziehungen und trophischen Ebenen in Tiefseegemeinschaften zu ermitteln und auf Unterschiede zu untersuchen. Da wir entlang der Vema Fracture Zone arbeiten lässt sich auch herausfinden ob es einen Unterschied entlang dieses Ost-West Transekts gibt. Diese Untersuchungen in Verbindung mit der biogeografischen Fragestellung der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Angelika Brandt könnte Rückschlüsse auf die Artenzusammensetzung in Zusammenhang mit den ökologischen Faktoren liefern und so zu einem besseren Verständnis der Tiefsee am Mittelatlantischen Rücken als Lebensraum geben.
Bisher haben die Stationen schon viel Material hergegeben und wir sind schon sehr gespannt auf die Ergebnisse!

Ich würde mich auch gern auf diesem Wege bei der sehr hilfsbereiten und herzlichen Crew des Schiffes bedanken, die uns nicht nur die Festtage sehr familiär gestaltet hat sondern uns jeden Tag aufs Neue tatkräftige Unterstützung entgegenbringt und somit die Arbeit an Board sehr angenehm macht und mich die gelegentliche Seekrankheit fast vergessen lässt!

Ulli Minzlaff, Uni Hamburg, IHF

 


[English]

Ulli´s diary
After a few days of mapping it is finally time for a biological station. The samples are sorted, the database is whipped into shape and the gears to sample the deep sea fauna are ready to be deployed. The biologists are starting to get more and more excited and everyone feels like child on Christmas day. As a master student at the University of Hamburg I got the opportunity to join this cruise in order to write my master thesis. After years of study, reading books and listening to seminars for hours it is finally time to get some hand on experience. This is one of the reasons why this cruise is such a huge opportunity.
Various scientists of different areas of research are working together and during the science meetings interesting and inspiring conversations and discussions arouse.
My task during this cruise is to sample macro- and megafauna for biochemical analyses and include a small number in my master thesis. The goal is to analyse the fatty acid and stabile isotope composition of the sediment and organisms to investigate differences in food web connections and trophic levels in deep sea communities. As we are sampling along the VEMA fracture zone we are also able to analyze differences along an east-west transect. These studies linked the biogeographical questions by the working group of Prof. Dr. Angelika Brandt can provide conclusions about the species composition in context with ecological factor. This could lead to a better understanding of the deep sea communities and the mid-atlantic ridge as a habitat. Up until now the stations provided us with a lot of samples and we are all very excited about the results!

I would also like to thank the very helpful Crew of this ship for their efforts. They not only create a lovely Christmas and new year´s feeling on board but also support us in everyday life.

Ulli Minzlaff, Uni Hamburg, IHF

Tiefsee Seestern / sea star of the deep sea. ©Ulli Minzlaff

Tiefsee Seestern / sea star of the deep sea. ©Ulli Minzlaff

Tiefsee Seestern / sea star of the deep sea. ©Ulli Minzlaff

Tiefsee Seestern / sea star of the deep sea. ©Ulli Minzlaff

 

Copepode (Kleinstkrebs) / Copepod (small crab). ©Ulli Minzlaff

Copepode (Kleinstkrebs) / Copepod (small crab). ©Ulli Minzlaff

One thought on “FS Sonne, 05. Januar 2015, 10° 46.4′ N 39° 33.61′ W

  1. Hallo Ulli

    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Forschungsarbeit.Habe Deinen Beitrag mit Interesse gelesen,weil ich hier in OLdenburg am ICBM die Tiefseeforschung als Gasthörer verfolge.Prof.Zielinski hat letztes Jahr im Dezember die “Sonne” der breiten Öffentlichkeit in
    WHV vorgestellt.Außerdem besuche ich z.Zt.eine Vorlesungsreihe,in der fast alle Prof.des ICBM die Werkzeuge der marinen Umweltwissenschaften vorstellen. Mit frdl.Grüssen W.Strohbehn

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