„Ein gefangener Kettensack…“

Ein ungewohnter Anblick - die Dredge fängt sich selbst. Foto: Alice Nauendorf Ein ungewohnter Anblick – die Dredge fängt sich selbst. Foto: Alice Nauendorf

Wie gewohnt wurden die letzten Tage rund um die Uhr Dredgen ins Wasser gelassen. Nur gestern sollte alles anders kommen… Normalerweise wird die Dredge bis auf den Meeresgrund am Fuße des Seamounts herab gelassen. Dann fährt das Schiff langsam bis zur höchsten Stelle des Seamounts, wobei weiter Kabel ausgelegt wird, sodass die Dredge vorerst an der gleichen Stelle liegen bleibt. Sobald das Schiff an der geplanten Dredge-Endposition eingeparkt hat, fängt man an, langsam zu hieven, also die Dredge über den Berg hinauf zu ziehen. Hierbei werden die Steine auf dem Hang eingesammelt. Die Steine werden anschließend hier aufs Arbeitsdeck gekippt, von uns ins Labor gebracht und bearbeitet. Was war bei dieser Dredge anders? Gespannt warteten wir wie immer mit Kisten bewaffnet an Deck, um unseren „Fang“ einzusammeln. Nur zu unser aller Überraschung hat die Dredge diesmal keine Steine gedredged, sondern ihren eigenen Kettensack – ein einmaliges Bild für alle hier an Bord! Weder von der Mannschaft, noch von uns Wissenschaftlern hat jemand schon mal so etwas gesehen. Auch wenn die Dredge die sich selbst gedredged hat ein lustiges Bild für uns alle war, sind wir bei der nächsten Dredge zum Altgewohnten zurückgekehrt und haben wieder Steine gedredged.

Fauve und Nina