The Archimedes-I cruise: In the eye of the storm

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As soon as we cheered upon 2019, the weather changed. Up until then, we had sunny days, gentle waves and warm, humid nights. But now we are in the middle of the cyclone season. Did you know that a cyclone, a hurricane and a typhoon are the exact same phenomenon? Depending on the ocean in which the swirling clouds and thunderstorm form, it is called a cyclone, hurricane or typhoon. In the North Atlantic and central-eastern North Pacific they are known as hurricanes, in the western North Pacific they are called typhoons and in the Indian and South-West Pacific Oceans, where we are sailing now on the RV Sonne, we are dealing with tropical cyclones. 

Irrespective of the names of these storms, vessels and ships are prepared to encounter bad weather. The very first research vessels were converted, sturdy ships, holding scientific equipment for data acquisition, that could tackle bad weather. These very first vessels travelled around the world in the 18th century rather for exploration than for research, but nevertheless with a different aim than warfare or fishing. The most famous one was perhaps the HMS Endeavour, a vessel from the British Royal Navy that James Cook used to track the path of the planet Venus across the Sun. On their way to the Pacific Ocean they encountered some extremely bad weather and strong currents around Cape Horn, but the ship lasted and they made, as second European ship, to New Zealand.

In the 19th century there was a rush to explore the poles of our planet. These ice-covered parts were dangerous and treacherous and rather unexplored. One of the first vessels to collect data in the Arctic ocean was the Swedish Sofia, that set sail for temperature measurements and oceanographic observations around Svalbard. These vessels used for research were all converted ships. Scientists would try for example to hitch a sail on whaling vessels that were headed north. The Germania was such a ship, which in 1868 was used for the Second German North Polar expedition together with the Hansa. These expeditions were not without risk as the Hansa was crushed by the ice and didn’t make it back to Germany. On the other pole the former whale catcher Belgica was transformed into a research vessel with laboratories for biological and physical research. It was the first vessel ever that overwintered in Antarctica. Today, research vessels may still be converted ships, like the old RV Sonne. Build as a fishing trawler in 1969, she was converted to a research vessel in 1977. Nowadays she sails around the world under Argentinian flag as the ARA Austral.

Up until today, sailing remains an adventurous business. Just a few days ago our AUV team has found a sunken vessel, with a similar size as the RV Sonne. We’re still speculating about its origin and reason for disaster. So storms come and go, sometimes unexpectedly. On the new RV Sonnewe are in good hands. The captain, chief mate and officers know all about the route and weather conditions, the engineers are very knowledgeable and ensure that the engine is always running smoothly, the bosain and his men make sure the ship is in good condition, the electricians and technicians take care of the power, if people get injured, the ship-doctor will take care of you and then there is of course the stewards and the cooks who make the most delicious food, even after weeks onboard. I would say we are ready for the cyclone season, the grey clouds and the shaky waves. If it really gets too rough, we can always run and hide behind one of these cute little islands in the Pacific that James Cook sailed by some 350 years ago.

Die Archimedes-I Ausfahrt: Im Auge des Sturms

Mit der Jahreswende kam auch ein Wetterumschwung. Zunächst hatten wir das Glück, uns an sonnigen Tagen und warmen Nächten bei leichtem Seegang erfreuen zu können. Eine Zeit die mit 2018 leider abrupt zu Ende ging und von der Zyklon-Saison abgelöst wurde.

Wusstest du, dass Zyklone, Taifune und Hurrikane das exakt gleiche Wetterphänomen, einen Wirbelsturm, beschreiben und sich nur in ihrer geographischen Lokation unterscheiden? Im Nordatlantik und zentralen Ostpazifik nennt man sie Hurrikan, im Nordpazifik Taifun und im Indischen Ozean, als auch dem Südwestpazifik nennt man sie Zyklone. Da wir uns mit der FS Sonne momentan im Südwestpazifik aufhalten nennt man die Wirbelstürme die uns hier wach halten also Zyklon. Aber egal welchen Namen man dem Wetterphänomen gibt, Schiffe wie die FS Sonne sind ausgestattet für die Begegnung mit ihnen.

Die ersten Forschungsschiffe waren starke, umgerüstete Schiffe die mit wissenschaftlichen Geräten ausgestattet wurden. Auch diese ersten Forschungsschiffe waren schon für das schlimmste Wetter gewappnet, weil sie in Ihren Reisen um die Welt den verschiedensten Meeresströmungen und Stürmen begegneten. Die Geburt der Seefahrt aus wissenschaftlichem Interesse anstelle von kriegerischem oder wirtschaftlichem Interesse liegt im 18. Jahrhundert. Von diesen frühen Forschungsschiffen ist die HMS Endeavour vermutlich die bekannteste. Sie ist das Schiff welches James Cook nutzte, um die Umlaufbahn der Venus um die Erde zu bestimmen. Auf James Cooks Weg in den Pazifik begegneten ihm extreme Wetterphänomene und reißende Meeresströmungen um das Kap Horn, aber das Schiff hielt stand und sie schafften als zweites europäisches Schiff den langen Weg bis nach Neuseeland.

Lange blieben die Polarregionen fast gänzlich unerkundet. Erst im 19. Jahrhundert wurden sie wegen ihrer mythenumrankten Gefahren Ziel von abenteuerlichen Entdeckern und es entwickelte sich eine große Bewegung, die danach strebte die Pole unseres Planeten zu erkunden. Eines der ersten Schiffe das in den Arktischen Ozean vorstieß war die schwedische Sofia, mit dem Ziel Temperaturmessungen und ozeanographische Beobachtungen vor Svalbard zu machen. Die Schiffe, die in den Anfängen der Polarforschung genutzt wurden, waren allesamt umgerüstete Schiffe die für Expeditionen gechartert wurden, häufig Walfänger. So zum Beispiel die Germania, die, zusammen mit der Hansa, 1868 im Rahmen der zweiten Deutschen Nordpol-Expedition gechartert wurde. Diese Expeditionen waren sehr risikoreich und viele Schiffe, unter ihnen die Hansa, wurden im Eis eingeschlossen und schafften es nicht zurück in ihre Heimat. Auf der anderen Seite der Welt wurde der Walfänger Belgica zu einem Forschungsschiff mit Laboren für biologische und physikalische Forschung am Südpol umgerüstet. Damit war sie das erste Schiff das jemals in der Antarktis überwinterte. Heutzutage werden noch immer reguläre Schiffe zu Forschungsschiffen umgerüstet, so zum Beispiel die alte FS Sonne. Sie wurde 1969 als Fischtrawler konstruiert und 1977 zu einem Forschungsschiff umgerüstet, heute segelt sie unter argentinischer Flagge als ARA Austral.

Bis heute ist die Seefahrt abenteuerlich, Stürme kommen und gehen und lassen sich auf hoher See schlecht hervorsagen. Erst vor ein paar Tagen hat unser AUV ein Schiffswrack gefunden das ähnlich groß ist wie die FS Sonne, aber dessen Name und Geschichte unbekannt ist. Auf der FS Sonne sind wir allerdings in guten Händen. Der Kapitän, der Chief mate und die Offiziere sind bestens informiert über die Route und mögliche Wetterphänomene, die Ingenieure, Elektriker und Techniker kennen die Maschine besser als ihre Westentasche, der Bootsmann und seine Männer kümmern sich um den einwandfreien Zustand des Schiffes, der Schiffsarzt um den Zustand der Besatzung und Wissenschaftler und natürlich die Köche und Stewards die selbst nach Wochen an Board die besten Mahlzeiten zaubern.

Wir sind also bereit für die Zyklon-Saison mit ihrer rauen See und grauen Wolken. Falls es doch zu stürmisch wird, können wir immer noch hinter einer der kleinen Pazifikinseln abwettern an denen schon James Cook vor 350 Jahren vorbeisegelte.

geschrieben von: Anouk Beniest
ins Deutsche von: Anna Jegen
Edits/Fotos: Philipp Brandl

Rain drops on the working deck
Dark clouds on the horizon
Waves crash into the bow
The water drained working deck with the airgun floats being prepared for the next deployment.

One thought on “The Archimedes-I cruise: In the eye of the storm

  1. Vielen Dank für eure interessanten und ausführlichen Berichte. Wir wünschen der Ausfahrt viel Glück und Erfolg!
    Jutta und Friedrich Brandl

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