Grüße von der RRS JAMES COOK

Blick in die ROV-Operationszentrale der RRS JAMES COOK. Photo: Ben Roche Blick in die ROV-Operationszentrale der RRS JAMES COOK. Photo: Ben Roche

Der größte Teil meiner Fahrtzeit ist mittlerweile vorbei und ich durfte viele spannende Erfahrungen machen. Da es meine erste Seereise war, war alles neu für mich und ich wusste vorher nicht, was mich erwarten wird.

Auf der James Cook, unser britisches Partnerschiff vor Ort, fährt auch eine Studentin mit. Für sie ist die Forschung ein ganz neuer Bereich. Per Mail sind wir in Kontakt und ich habe sie gefragt, wie es ihr auf dem Forschungsschiff gefällt und was dort an Bord so passiert.

Ihre Antwort ist folgende:

Hallo Saskia,
Auch hier auf der James Cook, vergeht die Zeit wirklich wahnsinnig schnell. Wir sind mittlerweile 2 Wochen auf See und ungefähr genau so viel liegt nochmal vor uns. Mit dem Wetter hatten wir bislang echt total Glück! Es hat noch kein einziges Mal geregnet und die See ist auch sehr ruhig. Perfekt für eine optimale Durchführung unserer Versuche!

Wie du weißt, haben wir einen großen Gastank mit CO2 auf den Meeresboden gebracht und lassen dieses kontrolliert aus Rohren, die das Team 3 Meter unter dem Meeresboden verlegt hat, aufsteigen. So können wir quasi ein kleines Leck im Meeresboden simulieren, um auch mehrere Messtechniken zu erproben und neue Methoden zu erforschen, wie solche Lecks in der riesigen Nordsee schnell gefunden werden könnten. Jonas, mein Kollege vom GEOMAR aus Kiel, und ich benutzen dafür zwei sogenannte benthische Kammern. Diese helfen uns, Flüsse von z.B. Sauerstoff und anderen gelösten Stoffen zwischen Sediment und Bodenwasser zu verfolgen.

Ich muss sagen, ich habe die Arbeit für „das bisschen Wassersammeln“ zu Beginn des Projekts wirklich unterschätzt, denn da wusste ich noch nicht, was man alles vor- und nachbereiten muss! Die Kammer wird kurz vor dem Tauchgang programmiert und mit Hilfe des Tauchroboters (ROV) „ISIS“ auf den Meeresboden gebracht. Das ist jedes Mal total spannend und die Stimmung im Überwachungsraum des ROVs erinnerte mich am Anfang immer ein bisschen an die während einer Mondlandung. Alle starren gespannt auf die zig Bildschirme (siehe Bild oben) und verfolgen, mit welcher Leichtigkeit das Team den riesigen Tauchroboter samt seinen Greifarmen steuert.

Das ROV ISIS. Photo: Ben Roche
Das ROV ISIS. Photo: Ben Roche

Das Team auf dem Schiff hat sich mittlerweile sehr gut eingespielt und da eigentlich immer irgendwo Arbeit ansteht, hilft man sich, wo man kann. Aber wenn man dann doch mal eine freie Minute hat, trifft man sich gerne zum Dart, Kicker oder Kartenspielen. Zudem gibt es bei uns ein Kino, ein Fitnessstudio samt Sauna, aber oft genießt man auch einfach mal eine ruhige Minute an Deck an der frischen Seeluft.

Mir macht meine erste Forschungsreise wirklich total Spaß – jeder Tag bringt neue, spannende Aufgaben mit sich und ich lerne so viel Neues… diese Ausfahrt ist für mich bereits jetzt eine großartige Erfahrung!
Ich schicke viele Grüße 500m über die Nordsee rüber zu euch,
Isabelle

P.S.: Du kannst unsere Aktivitäten auch auf unserem Blog verfolgen, den Ben fast täglich mit News und Bildern aktualisiert!

Danke an Isabelle für diese Eindrücke von Bord der JAMES COOK. Demnächst mehr von der POSEIDON,

viele Grüße,

Saskia

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