Ziel erreicht: Goldeneye!

Mittlerweile kennen wir den Meeresboden hier am Goldeneye ziemlich gut. Am 14.05. hatte ich von unserem Plan, die erste CTD über dem Aufbau des Experiments ins Wasser zu lassen, berichtet. In den Tagen danach wurde dieser Vorgang mehrmals wiederholt und wir konnten viele Proben sammeln.

Der Blick auf die Geräte unter Wasser ist faszinierend, wie eine Geisterstadt versunken im Meer. Nur ein Paar Fische schwimmen ab und zu um die Stangen und Kisten.

Foto: GEOMAR

Die Begeisterung für den Blick unter Wasser ist immer noch da, vor allem wenn man ein eher seltenes Tier zu sehen bekommt, wie zum Beispiel einen Tintenfisch, aber es ist auch Routine geworden.

Auch das Proben nehmen an der CTD, wenn diese wieder an Deck geholt wird, ist perfektioniert. 3 Wissenschaftler und ich stehen an Deck bereit, während die Crew den Kranzwasserschöpfer an Deck holt und sichert. Wir haben dann schon unsere Handschuhe an und die ersten Probenbehälter in der Hand, bereit direkt loszulegen sobald die Freigabe erfolgt. Die Anderen haben schon gelacht, dass wir aussehen wie wilde hungrige Tiere die auf ihre Beute lauern.

Beim Probennehmen helfen wir uns gegenseitig und wissen mittlerweile auch ohne Worte wann wir wem was weiterreichen.

Foto: Mark Schmidt

Beim Anbringen des Schlauchs an dem Windenkabel der Video-CTD, um Proben direkt aus der Tiefe mit einer Pumpe hochzuholen, kann ich nicht helfen und gucke jedesmal gespannt zu. Die Tiefe der Nordsee an den Stellen, die wir beproben, beträgt meißtens ungefähr 100 m, also brauchen wir einen ganz schön langen Schlauch um bis nach unten zu kommen. Dieser wird auf Deck ausgebreitet und beim Herablassen der CTD nach und nach befestigt.

Foto: Saskia Elsen

Bisher hatten wir dabei auch fast immer Glück mit dem Wetter. An einem Morgen hat es geregnet, da waren wir alle gut eingepackt in Regenkleidung. Mir hat es gefallen den Tropfen dabei zuzusehen, wie sie aufs Deck prasseln und das Meer aufwühlen. Deutlich ungemütlicher wird es, wenn die Sonne sich hinter einer dicken Wolkenschicht versteckt und ein kalter Wind ums Schiff pfeift. Das Wasser, dass aus den in unterschiedlichen Tiefen geschlossenen Flaschen abgefüllt wird, ist sehr kalt und in Kombination mit dem Wind frieren einem die Hände schnell ein.

Nach der Arbeitszeit ist eine heiße Dusche dann wohltuend.

Die Gänge und Luken des Schiffes sind mir mittlerweile vertraut und ich finde meinen Weg ohne nachzudenken. Auch die sehr steilen Treppen (wird auf einem Schiff Niedergang genannt), bei denen ich Anfangs krampfhaft festhaltend vorsichtig einen Fuß vor den Anderen gesetzt hatte, sind jetzt kein Problem mehr und ich rase diese hoch und runter.

Von Saskia Elsen

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