Unser Ziel: Goldeneye!

Die RRS JAMES COOK. Photo: Saskia Elsen Die RRS JAMES COOK. Photo: Saskia Elsen

Nach unserer letzten Station geht es weiter quer über die Nordsee, unser Ziel: Goldeneye! Eine weitere Ölplattform löst sich aus dem Schatten der Abenddämmerung heraus, wir sind angekommen. Doch nicht nur wir haben dieses Ziel anvisiert, dort liegt noch ein weiteres Forschungsschiff, die James Cook. Unser Zusammentreffen ist kein Zufall, wir werden im Teamwork ein Experiment durchführen. (Foto oben)

Die James Cook leitet kontrolliert kleine Mengen CO2 in das Sediment, welches dann aufsteigt und als feiner Blasenstrom in den Ozean freigegeben wird. Unsere Aufgabe ist es, die Umgebung vor, während und nach der Freisetzung zu analysieren.

Dafür haben wir am Morgen einen Lander (ein Gerät, das auf den Meeresboden gesetzt wird und dort Strömung, Temperatur und Salzgehalt misst) ausgesetzt, der in den nächsten zwei Wochen für uns Daten sammelt, bis wir ihn wieder einsammeln.

Der Lander wird ausgesetzt. Photo: Peter Linke/GEOMAR
Der Lander wird ausgesetzt. Photo: Peter Linke/GEOMAR

Danach wird eine Video-CTD (Erinnert ihr euch noch?) ins Wasser gehoben und bis zum Meeresboden hinab gelassen, wo sie bis abends bleibt. Alle 60 Minuten nehmen die Wissenschaftler und ich eine Probe aus dem Schlauch, der uns Wasser direkt aus der Tiefe liefert.

Später dürfen wir einen exklusiven Blick in die sonst unzugänglichen Bereiche unter Deck werfen. Es geht durch kleine Luken hindurch, Leitern runter und über Holzstege rüber hinab ins Herz der Poseidon. Hier sieht es abenteuerlich aus, dicht an dicht drängen sich Rohre, Kessel und Hydraulikanlagen.

Der Maschienenlärm dröhnt in den Ohren, während ich mich neugierig umsehe. Es würde mich nicht wundern, wenn Pierce Brosnan hinter einer Ecke schussbereit lauern würde bei dieser Kulisse. Wirklich beeindruckend, was der Betrieb eines Schiffes alles mit sich bringt. Großen Respekt an die Crew, die den Durchblick behält und uns diese Forschungsfahrten ermöglicht.

Maria und Andrea trotzen dem Maschienenlärm. Foto: Sasia Elsen
Maria und Andrea trotzen dem Maschienenlärm. Foto: Sasia Elsen

Die nächste Station unserer Schiffsführung ist die Küche und ihre Lagerräume. Für die langen Fahrten muss einiges an Proviant eingeplant und gelagert werden. Es stehen Kühlräume und große Tiefkühlschränke zur Verfügung, die die Lebensmittel haltbar machen. Jederzeit kann man sich an frischem Obst bedienen und es gibt jeden morgen frisch gebackene Brötchen. Der Koch zaubert uns jeden Tag großartige Mahlzeiten mit vielen Variationen. Mittags gibt es auch eine Suppe vor dem Hauptgericht und donnerstags und sonntags gibt es Eis als Nachtisch. Freitags ist traditionell Fisch angesagt und Samstags gibt es einen Eintopf. Auf dem Schiff, wo die Tage ineinander überfließen und man jegliches Gefühl für die Wochentage verliert, kann dies als Orientierung dienen.

Mit einem Speiseaufzug werden die Mahlzeiten nach oben geschickt und uns liebevoll vom Steward serviert. Sich nicht ums Kochen, Eindecken und Spülen kümmern zu müssen, ist ein toller Luxus und ich bin sehr dankbar dafür.

In der Zwischenzeit hat die James Cook alle Vorbereitungen zum Start des Experiments getroffen und einen Gastank und einige Geräte an dem Meeresboden abgesetzt. Jetzt sind wir am Zug!

In der Nacht werden wir wieder eine CTD zu Wasser lassen und Messungen starten. Über die Kamera können wir die Geräte am Meeresboden sehen und überfliegen das Gebiet.

Mehr demnächst.

Viele Grüße,

Saskia

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