Schutz des Ozeans I Podiumsdiskussion am 25.11.2014

Campus der CAU mit Audimax (Foto: Jürgen Haacks, CAU Kiel)

Morgen Abend, am 25.11.2014, findet ab 18 Uhr der fünfte Abend innerhalb der Vortragsreihe “Ozean im Wandel: Herausforderungen für die Zukunft” statt.

Schutz des Ozeans: Maritime Raumplanung und Meeresschutzgebiete 

  • Ort: Hörsaal C im Audimax der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Christian-Albrechts-Platz 2, 24118 Kiel
  • Dienstag, 18.11.2014
  • Zeit: 18 – 20 Uhr
  • Eintritt frei

Es präsentieren und diskutieren:

  • Dr. Nico Nolte, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie / Hamburg
  • Dr. Peter Brecklig, Deutscher Fischerei-Verband e.V. / Hamburg
  • Dr. Eva Philipp, Vattenfall Deutschland / Hamburg
  • Jochen Lamp, WWF Deutschland / Stralsund
  • Dr. Klaus Kossmagk-Stephan, Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, Nationalparkverwaltung / Tönning
  • ModerationErik van Doorn, Walther-Schückling-Institut für Internationales Recht / Universität Kiel

Frei verfügbarer Meeresraum wird immer knapper. Das gilt insbesondere für stark genutzte Küstenmeere wie Nord- und Ostsee. Fischerei, Schifffahrt, Offshore Windparks, Ölförderung, Aquakulturanlagen, Militär, Tourismus und Umweltschutz beanspruchen maritime Räume, um unterschiedliche ökonomische, ökologische oder andere Ziele zu verwirklichen. Das geht nicht ohne Konflikte.

Das Konzept der maritimen Raumplanung stellt ein Instrument zur Planung und Koordinierung aller räumlichen und zeitlichen Aktivitäten auf und in den Meeren und auf dem Meeresboden dar. Ziel ist es, Konflikte zwischen den unterschiedlichen Nutzern eines Meeresraumes zu reduzieren und gemeinsam effiziente und so nachhaltige wie möglich Lösungen zu finden. Während zahlreiche Küstenstaaten bereits Pläne für marine Raumordnungskonzepte in ihren Ausschließlichen Wirtschaftszonen entwickelt haben, sind marine Raumplanungen bisher nur in Belgien, China, Deutschland, den USA und Großbritannien nationalrechtlich verbindlich.

Der Schutz mariner Ökosysteme macht es häufig notwendig, dass die Nutzung durch den Menschen gänzlich untersagt oder streng reguliert wird. Eine anerkannte Praxis ist die Ausweisung von Meeresschutzgebieten. 2010 einigten sich die Vertragsstaaten des Abkommens zur Biologischen Vielfalt, bis 2020 mindestens 10 Prozent der Weltozeane als Meeresschutzgebiete auszuweisen. Davon konnten bisher nur knapp 2,8 Prozent der Fläche der Weltozeane realisiert werden. Etwas besser sieht es mit einer geschützten Fläche von 5,2 Prozent im Nordostatlantik und mehr als 10 Prozent in der Ostsee aus.

Die Veranstaltung stellt Konzepte der maritimen Raumplanung und der Einrichtung von Meeresschutzgebieten vor und lässt Expertinnen und Experten über ihre Erfahrungen damit berichten. Wie tragfähig sind beide Ansätze in Hinblick auf das Konzept von Nachhaltigkeit? Wo liegen die Probleme und Schwächen?

Über die Rednerinnen und Redner:

Dr. Nico Nolte

Nico Nolte studierte Rechtswissenschaften in Göttingen, Leiden (NL) und Osnabrück. Anschließend absolvierte er ein LL.M. Studium in London. Er promovierte 1999 zu einem rechtsvergleichenden Thema („Der zivilrechtliche Schutz der Privatsphäre in England“). Nach dem Referendariat in Osnabrück und Brüssel war er zunächst bei einem Verband der Energiewirtschaft in Hannover beschäftigt, bevor er als Dezernent für Planfeststellung bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung in Berlin tätig war. Seit 2002 arbeitet Dr. Nolte beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg, wo er das Sachgebiet maritime Raumordnung leitet. Er ist für diesen Bereich deutscher Vertreter in mehreren internationalen Arbeitsgruppen (OSPAR, HELCOM/VASAB, Kommission). Von 2009 bis 2012 leitete er das EU-INTERREG-Projekt „BaltSeaPlan“, das sich transnational mit der Einführung der maritimen Raumordnung im Ostseegebiet befasst.

Dr. Peter Breckling, Deutscher Fischerei-Verband e.V. / Hamburg

Peter Breckling ist seit Juli 2003 Generalsekretär des Deutschen Fischerei-Verbandes e.V. in Hamburg und (in Personalunion) Geschäftsführer des Deutschen Hochseefischerei-Verbandes e.V. Nach dem Studium der Biologie erwarb Peter Breckling ein Diplom am Institut für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaft der Universität Hamburg. 1998 promovierte er auf dem selben Gebiet. Von 1995 bis 2003 war Dr. Peter Breckling Leiter des Referats Fischerei in der Landwirtschaftskammer Weser-Ems in Oldenburg.

Dr. Eva Philipp, Vattenfall Deutschland / Hamburg

Eva Phillipp, Projekt Managerin für Umweltsysteme Offshore, hat sich insbesondere während der Fundamentinstallation mit dem Unterwasserschallschutz beschäftigt und hat erfolgreiche Lösungen dafür mitentwickelt.

Jochen Lamp, WWF Deutschland / Stralsund

Dr. Klaus Kossmagk-Stephan, Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, Nationalparkverwaltung / Tönning

Moderation: Erik van Doorn, Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht / Universität Kiel

Veranstaltungsreihe “Ozean im Wandel: Herausforderungen für die Zukunft”

Nur wenigen Menschen ist bewusst, wie sehr wir auf die Meere und ihre Ökosysteme mit ihrem großen Artenreichtum angewiesen sind. Die Ozeane versorgen uns mit Nahrung und medizinischen Wirkstoffen, mit mineralischen Ressourcen, sie liefern Energie, regulieren das Klima und sind unser wichtigstes Transportmedium. Mehr als 90 Prozent des Welthandels werden über den Seeverkehr abgewickelt. Fisch ist für mehr als 1,5 Milliarden Menschen eine wichtige Ressource und mehr als 45 Millionen Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt in der Fischerei, weitere 150 Millionen in der Fisch verarbeitenden Industrie. Seit Jahrtausenden lockt das reiche Nahrungsangebot Menschen an die Küsten und bereits heute lebt die Hälfte der Menschheit weniger als 100 Kilometer von der Küste entfernt. Dichtbesiedelte Küstenregionen bieten vielen Menschen Arbeit und dienen zur Erholung. Häfen eröffnen den Zugang zu den Zentren des Welthandels. Die Weltmeere sind von zentraler Bedeutung für die Menschheit. Angesichts des Anwachsens der Weltbevölkerung ist zu erwarten, dass sich der Nutzungsdruck auf marine Ressourcen und Ökosysteme weiter erhöhen wird. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie der Umgang mit den Meeren nachhaltig gestaltet werden kann.

Das detaillierte Programm zu den Veranstaltungen finden Sie in diesem Flyer.

Ulrike Kronfeld 2

Kontakt:

Ulrike Kronfeld-Goharani

Tel.: +49 431 880 6332

E-Mail: kronfeld@ips.uni-kiel.de