About METEOR Cruise M178

Gefahren vor Ätna:
Die Entstehung von Hangrutschungen durch vulkanische Erdbeben (HazELNUT)

Der Ätna ist der größte aktive Vulkan Europas und liegt direkt an der Küste Siziliens am Ionischen Meer. In den vergangenen drei Jahren manifestierte sich seine Aktivität eindrucksvoll während der Paroxysmen zu Weihnachten 2018 und im Februar 2021. Neben den häufigen strombolianischen Eruptionen rutscht die Südostflanke des Ätna mit Raten von mehreren Zentimetern pro Jahr seewärts. Im vergangenen Jahrzehnt haben Kieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den untermeerischen Sektor des Vulkans und seinen vorgelagerten Kontinentalhang intensiv untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die bekannte Flankeninstabilität weit ins Meer hineinreicht und durch marine geodätische Netzwerke messbar ist. Dennoch ist der Zusammenhang zwischen vulkanischer Aktivität und der Deformation des Kontinentalhangs noch unklar.

Im Projekt HazELNUT wollen wir untersuchen, wie die großräumige Instabilität und die jüngste Aktivität des Ätna den Kontinentalhang im Laufe der letzten zehn Jahre modifiziert haben. Die Ergebnisse dieses Projekts werden unser Verständnis für die Entstehung von Hangrutschungen in extrem aktiven Gebieten wie vor dem Ätna verbessern. Darüber hinaus werden die Erkenntnisse genutzt, um das Gefahrenpotenzial der abrutschenden Flanke des Vulkanriesen besser einschätzen zu können.

Die außergewöhnlichen Ausbrüche des Ätna im Februar 2021 hatten ihre dramatischsten Auswirkungen in der küstennahen Gipfelregion und standen im Mittelpunkt der intensiven Überwachung. Um mögliche Veränderungen des Systems zu verstehen, ist es jedoch entscheidend, das gesamte Vulkansystem zu betrachten, einschließlich der submarinen Ostflanke. Ziel ist es, alle Veränderungen festzustellen, die der Vulkan als Reaktion auf die Ausbrüche erfahren hat.

Die Expedition findet vom 21. November bis 19. Dezember statt unter Fahrtleitung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). Fahrtleitung ist Dr. Felix Gross, Leiter des Forschungsgebietes Naturgefahren am Center for Ocean and Society (Kiel Marine Science). Mit an Bord sind insgesamt 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Hazards off Etna: Landslide Nucleation Under Tremor (HazELNUT)der Uni Kiel, des GEOMAR Helmholtz Zentrums für Ozeanforschung Kiel sowie von weiteren deutschen (DWD) und italienischen Partnern (Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia, sezione di Catania).

Hazards off Etna:
Landslide Nucleation Under Tremor (HazELNUT)

Mt Etna, Europe’s largest active volcano, is located directly at the Sicilian coastline of the Ionian Sea. Over the past 3 years, the activity manifested impressively during Christmas 2018 and February 2021 paroxysms and seismic activities. Next to frequent Strombolian eruptions, Etna’s south-eastern flank slides seawards at rates of several centimetres per year. Over the past decade, Kiel scientist intensively studied the submerged sector of the volcano and its continental margin. Findings show that the well-known flank instability is proceeding far into the sea and measurable by marine geodetic networks.

In the frame of the project HazELNUT, we aim to investigate how the large-scale instability and Mt Etna’s recent activity reshaped the continental margin in the course of the last ten years. The results of this project will increase our understanding of how landslides nucleate in extremely active settings like offshore Mt Etna. In addition, the findings will be used to better assess the hazard potential of the sliding flank of the giant volcano.

Etna’s extraordinary eruptions in February 2021 had their most dramatic impacts in the nearshore summit region and have been the focus of intense monitoring. However, to understand potential changes to the system, it is critical to look at the entire volcanic system, including the submarine eastern flank. The goal is to determine any changes that the volcano has undergone in response to the eruptions.

The expedition will take place from November 21 to December 19 under the leadership of Kiel University. The cruise is led by Dr. Felix Gross, head of the research area Natural Hazards at the Center for Ocean and Society (Kiel Marine Science). On board are 16 scientists from Kiel University, GEOMAR Helmholtz Centre for Ocean Research Kiel and other German (DWD) and Italian partners (Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia, sezione di Catania).