Expeditionsstart in Mindelo

FS METEOR im Hafen von Mindelo. Foto: Martin Visbeck, GEOMAR FS METEOR im Hafen von Mindelo. Foto: Martin Visbeck, GEOMAR

Die METEOR 105 Expedition beginnt am 17. März 2014 in Mindelo, einer kleinen Hafenstadt auf den Kapverdischen Inseln.

Unsere Expedition in den tropischen Atlantik wird im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereichs (SFB 754) mit dem Titel „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im Tropischen Ozean“ durchgeführt. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen im Rahmen des SFB 754 ist das sauerstoffarme Gebiet im tropischen Nordatlantik zwischen den Kapverden, Senegal und dem Äquator. Mit Hilfe von physikalischen und biogeochemischen Untersuchungen sollen das Sauerstoffbudget in der Sauerstoffminimumzone des tropischen Nordatlantiks besser verstanden und längerfristige Veränderungen des Sauerstoffgehalts nachgewiesen werden.

Die Expedition M105 widmet sich insbesondere der Quantifizierung und dem besseren Verständnis der Sauerstoffzufuhr in die Sauerstoffminimumzone (oxygen minimum zone, kurz: OMZ). Sauerstoffreiches Wasser kann durch horizontale Advektion mit den Ozeanströmungen und durch vertikale kleinskalige Vermischung in die Tiefe von ca. 500 gebracht werden. Nicht gut verstanden ist dabei die Rolle von mesoskaligen Prozessen, so nennen wir die Wirbel im Ozean,  für die seitlichen und vertikalen Sauerstoffflüsse, einem wahrscheinlich sehr entscheidenden Aspekt der Belüftung der Wassermassen in dieser Region.

Das “Oxygen Supply Tracer Release Experiment” (OSTRE) dient der Quantifizierung diapyknischer und seitlicher Mischungsverhältnisse der Wassermassen in der Region. Im Dezember 2012 haben mit dem deutschen Forschungsschiff MARIA S. MERIAN in der Nähe der OMZ bei ca. 5°N und 21°W 90kg eines ungiftigen Spurenstoffes, des Tracers SF5CF3, in ca. 500 Meter Tiefe freigesetzt.

Die M105 ist die zweite Kartierungsfahrt, bei der wir die Ausbreitung des Tracers bestimmen. Zusätzlich werden wir mehr als 120 schiffbasierte hydrographische Stationen (CTDs) und kontinuierliche Strömungsmessungen mit dem ADCP durchführen. Während der Fahrt werden mehrere Gleiter, das sind autonome Messroboter, eingefangen und ausgesetzt. Weiterhin wird ein Gleiter-Schwarm ausgesetzt, um hochauflösende zeitliche und räumliche Veränderungen zu dokumentieren. Unterwegs werden Experimente an Bord zum Zooplankton und zur Stickstofffixierung durchgeführt. Zweimal werden wir treibende Sedimentfallen einsetzen.

Die METEOR wird für die kommenden vier Wochen unsere Heimat sein.
Wir, das sind physikalische, chemische und biologische Meeresforscher aus Kiel und ein Kollege von den Kap Verde Inseln. Wir werden durch diesen Blog Interessierte über die Wissenschaft und das Leben auf See immer mal wieder informieren.

Blick von der METEOR auf Mindelo. Foto: Martin Visbeck, GEOMAR

Blick von der METEOR auf Mindelo. Foto: Martin Visbeck, GEOMAR

Foto: Martin Visbeck, GEOMAR

Foto: Martin Visbeck, GEOMAR

 

Mit herzlichen Grüßen von 16° 53.4’ W  und 24° 60.0’ N
Martin Visbeck (Fahrtleiter)

Wer den Fortschritt unserer Reise verfolgen möchte kann dieses hier tun: http://www.sailwx.info/shiptrack/shipposition.phtml?call=DBBH

2 thoughts on “Expeditionsstart in Mindelo

  1. Schön hier mal wieder einen neuen Blog zu sehen. Viel Spaß und Erfolg auf der Expedition! Wir werden euch hier auf oceanblogs von Kiel aus verfolgen 😉
    Viele Grüße,
    Gesa

  2. Das ist eine tolle Sache! Vielen Dank für den Blog!! So können wir die Forschungsarbeit, an der auch unsere Enkeltochter Francie mit beteiligt ist und das Leben auf hoher See, verfolgen. Das ist hochinteressant und wir hätten uns niemals träumen lassen, dass wir bzw. unsere Kinder jemals so etwas erleben können!!
    Viele Grüße aus Dresden von
    Elke und Helmar Albrecht
    Nachträglich noch herzliche Glückwünsche an das andere Geburtstagskind, wahrscheinlich Martin, der Fahrtleiter

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