Ate mais, Fortaleza

Photo: Friederike Balzereit, Future Ocean

German version: see below

Fortaleza, May 29th 2014, Dragao do Mar
On our way home, sadly! Our Brazilian team with Rebecca, Mariana, Mariella, Rodrigo and Leopoldo has become dear to us. It was great fun building the exhibition with them and learning, apart from their life stories, about the day to day life of Brazilian marine scientific training. They are all very committed and reliable so that we could not have left with a better feeling. But there is one more thing before we go. They have promised a surprise for us today.

It is still quiet in the exhibition room. A school class of 13 to 14 year olds is taking a tour. They come from a small fishing village to the north of Fortaleza and made a trip to the capital of the state Ceara today, in order to visit our exhibition and learn more about the ocean. Mariana and Rodrigo guide the class through the exhibition as if they had never done anything else. That was really nice to see.

At 12:00 we go to our hotel to check-out and then back to Dragao do Mar and there we can already see our surprise. We watch as Mariella, Rodrigo and Leopoldo conduct a “Cordel Literature Workshop”. The preparations let us guess that this type of knowledge transfer has hardly any similarity with how we do this in Germany. Mariella and Leopoldo span cords from module to module and attach small, colorful booklets with pegs, these are all individually made, one more beautiful than the other. A colorful blanket is spread on the ground, on it ribbon, cord, paper, pens, glue and much more. The pupils who visited the exhibition in the morning all take a seat and then let their minds wander using a particular method. They are asked to make rhymes about the sea, to write them down and, with their self‑made front page, make their own booklet. If they like, they can read their rhyme to the group at the end. Everyone does. The rhymes are about overfishing and how the environment that they live in can be improved. At the end the pupils proudly hang their booklets on the cord next to the others.

In the early afternoon there is a small interruption. A fisherman from the village that accompanied the pupils initiates a musical interlude. Soon a large circle is made and everyone joins in with clapping, dancing, singing – without reserve or worry about what the other visitors might think. We join them. Full of new impressions, the school class leaves and thanks us for the great experience. So do we.

There is only little time left until we have to leave for the airport. Will we see each other again? Rebecca has plans to return to Germany. (She studied in Kiel for a few months and is now applying for a scholarship in Bremen.) Leopoldo has his head full of plans and ideas that could also take him to Europe. Mariella and Rebecca would like to take part in the summer school that Karl Stattegger and other German and Brazilian scientists are conducting in Natal, as well as continue supervising the exhibition there. It will open on September 8th right in the middle of the University. The suspense remains. We cross our fingers for Leo and the rest.

Filled with new impressions, we fly back
Friederike, Gerd and Emanuel


Fortaleza, 29. Mai 2014, Dragao do Mar
Heute geht’s zurück. Leider! Unser brasilianisches Team mit Rebecca, Mariana, Mariella, Rodrigo und Leopoldo ist uns an Herz gewachsen. Es hat Spaß gemacht, mit den fünfen die Ausstellung aufzubauen und – neben der ein oder anderen Geschichte über ihr Leben – ein paar Einblicke in den Alltag der meereswissenschaftlichen Ausbildung in Brasilien zu bekommen. Sie alle sind so engagiert und zuverlässig, dass wir mit keinem besseren Gefühl abreisen könnten. Aber noch ist es nicht so weit. Sie haben uns für heute eine Überraschung versprochen.

Morgens ist es noch ruhig im Ausstellungsraum. Eine Schulklasse 13- und 14jähriger lässt sich führen. Sie kommen aus einem kleinen Fischerdorf im Norden Fortalezas und haben heute einen Ausflug in die Hauptstadt des Bundesstaates Ceara unternommen, um unsere Ausstellung zu besuchen und mehr über den Ozean zu lernen. Mariana und Rodrigo führen sie sicher durch die Ausstellung, so als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Schön zu sehen.

Um 12 Uhr geht’s für uns kurz zum Hotel auschecken, dann wieder zum Dragao do Mar und kurz nach unserer Ankunft sehen wir auch schon unsere Überraschung. Wir sind dabei, als vor allem Mariella, Rodrigo und Leopoldo einen „Cordel Literature Workshop“ durchführen. Die Vorbereitungen lassen schon ahnen, dass diese Art der Wissensvermittlung wenig mit unseren deutschen Vorstellungen gemein hat. Mariella und Leopoldo spannen Kordeln von Modul und Modul und hängen kleine farbenfrohe Büchlein an Wäscheklammern auf, sie alle sind individuell gestaltet, eines schöner als das andere. Eine gemusterte bunte Decke liegt auf dem Boden, darauf Bänder, Schnüre, Papier, Stifte, Kleber, und vieles mehr. Nach und nach nehmen die Schülerinnen und Schüler, die morgens in der Ausstellung waren, Platz und lassen nach einer bestimmten Methode ihre Gedanken schweifen. Sie sollen Reime verfassen, über das Meer, diese aufschreiben und mit einem selbst gestalteten Titelblatt zu einem kleinen Buch binden. Wer will, darf seinen Reim zum Ende vortragen. Alle wollen. Die Reime handeln von Überfischung und wie die Umwelt, in der sie leben, besser werden soll. Am Ende hängen die Schülerinnen und Schüler stolz ihre schönen Bücher zu den anderen an die Leine, die Kordel.

Am frühen Nachmittag gibt es eine kleine Unterbrechung. Ein Fischer aus dem Dorf hat die Gruppe begleitet und lädt die Schüler zu einer traditionellen musikalischen Einlage ein. Schnell entsteht ein Kreis und alle machen mit, klatschen, tanzen, singen – ohne Scheu und ohne Gedanken, was sich wohl die vorbeigehenden Leute denken mögen. Wir machen auch mit. Voller neuer Eindrücke reist die Gruppe ab, bedankt sich für die tolle Erfahrung. Wir ebenso.

Jetzt bleibt uns nur noch wenig Zeit bis wir zum Flughafen müssen. Ob wir uns wiedersehen? Rebecca hat Pläne, wieder nach Deutschland zu kommen – sie hat einige Monate in Kiel studiert und bewirbt sich derzeit für ein Stipendium in Bremen. Leopoldo ist ebenso rührig und hat den Kopf voller Pläne und Ideen, die ihn auch nach Europa führen können. Mariella und Rebecca wollen gerne an der Summerschool, die Karl Stattegger und weitere deutsche und brasilianische Wissenschaftler in Natal durchführen, teilnehmen und auch die Ausstellung weiter betreuen. Sie soll dort am 8. September mitten in der Universität eröffnet werden. Es bleibt spannend. Wir drücken Leo und den anderen fest die Daumen.

Voller neuer Eindrücke fliegen zurück
Friederike, Gerd und Emanuel