FS Sonne, 28. Dezember 2014, 10° 27.71′ N 31° 38.03′ W

Als weltweit einziges Unternehmen stellt Wärtsilä Schiffsmotoren mit Common-Rail-Technologie her. / Only the Finish company of Wärtsilä produces engines with common-rail-technology. ©Meike Klischies Als weltweit einziges Unternehmen stellt Wärtsilä Schiffsmotoren mit Common-Rail-Technologie her. / Only the Finish company of Wärtsilä produces engines with common-rail-technology. ©Meike Klischies

Mittlerweile liegen zwei erfolgreiche Stationen, aufschlussreiche AUV-Tauchgänge, großflächige Kartierungen und rund 2500 nautische Meilen hinter uns! Am Ende unserer zweiten Woche an Bord dürfen die Wissenschaftler nun zum ersten Mal das Maschinendeck besichtigen. Das Interesse ist der Wissenschaftler ist groß. Die Crew hat deshalb netterweise mehrere „Touren“ zu unterschiedlichen Zeiten angeboten, damit auch die im Schichtbetrieb Arbeitenden einen Blick ins Innere der Sonne werfen können.
Das Maschinendeck liegt tief im Rumpf der Sonne verborgen. Insgesamt vier Dieselgeneratoren und ein Notstromgenerator können das Schiff mit elektrischer Energie versorgen. In der Regel werden nur zwei Generatoren betrieben; während eines Transits auch mal drei und im Hafen reicht einer für die Energieversorgung aus. Als Treibstoff wird sehr reiner Schiffsdiesel mit einem besonders geringen Schwefelanteil verwendet, von dem bis zu 1000 m³ in den Tanks unterhalb des Maschinendecks gelagert werden können. Die Motoren sind durch die eingebaute Common-Rail-Technologie besonders effizient und umweltfreundlicher als herkömmliche Schiffsmotoren. Die Abwärme der Generatoren kann in Kälte umgewandelt werden. Diese wird unter anderem für die Kühlung des Nassmülls benötigt, der, um die Umwelt zu schonen, auf der neuen Sonne nicht verbrannt wird, sondern im nächsten Hafen entsorgt wird. Auch sämtlicher anderer Müll wird eingelagert. Für eine kompaktere und sicherere Lagerung wird Glas zusätzlich geschreddert und Metall gepresst.
Der Hauptantrieb der Sonne besteht aus zwei besonders leise laufenden Elektromotoren (jeweils 2350 kW), die zwei ausfahrbare Ruderpropeller am Heck, sowie einen um 360° drehbare Pumpjet (mit 2000 kW Leistung) im vorderen Drittel des Schiffes antreiben. Während einer wissenschaftlichen Station werden die Propeller und die zwei Ruderblätter automatisch durch ein dynamisches Positionierungssystem gesteuert, um das Schiff stabil und ortsfest zu halten.
Das eigentliche Herz der Sonne bildet der Kontrollraum, der rund um die Uhr mit mindestens einem Mitarbeiter besetzt ist. Von hier aus werden alle Maschinen gesteuert und überwacht. Dazu sind rund 8000 Messstellen im Schiff verteilt, die sämtliche physikalische Parameter überwachen und ihre Daten direkt in den Kontrollraum senden. Von dort aus sorgen insgesamt neun Techniker und Ingenieure für den Antrieb des Schiffes, Klimaanlage und Kühlung, Wasserversorgung, Müllentsorgung sowie die Elektrik und Hydraulik des gesamten Schiffes und machen eine solche Forschungsreise erst möglich.

Meike Klischies, Masterstudentin, GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung

[English]

Two weeks in and already two successful sampling stations, several illuminating AUV-dives, extensive mapping and about 2500 nautical miles lie behind us! And excitingly, this week we were given the opportunity to visit the engine deck for the first time. There was lots of interest from the scientific party so the crew kindly offered us several ‘tours’ at different times, so that no matter what shift the scientists are working they all have the chance to take a look into the heart of the vessel.
The engine deck is located deep in the hull of the Sonne. In total, four diesel generators and one emergency engine can supply the ship with electric power. Normally, two of them are used for basic power supply; three generators operate during transits, and just one, when the ship lies in the harbour. The used fuel is very pure, sulphur-poor ships diesel, of which up to 1000 m³ can be stored in the tanks, located underneath the engine deck. Due to their common-rail-technology the engines are very efficient and environmentally friendly compared to conventional ships engines. The waste heat from the generators can be chemically converted and used, for example, to freeze wet waste, which is not burned at sea, but disposed in the next harbour to reduce pollution of the marine environment. Any other waste is also stored until we reach the next harbour. Therefore, glass is shredded and metal compressed to store it compact and safely.
The Sonne’s main drive power comes from two, very silent electric motors (2350 kW each), which drive two extendable propellers under the ship’s stern, as well as an 360° revolving pumpjet (2000 kW) closer to the bow. During a scientific station, these propellers and the two oar blades are controlled by a dynamic positioning system, keeping the ship at a stable position.
The heart of the Sonne is the control room, manned around the clock with at least one crew member. From there, all the machines are managed and monitored. About 8000 different sensors are distributed throughout the entire ship, sending various physical measurements and parameters to the control room. Nine technicians and engineers take care of the ships drive, air conditioning and cooling systems, water supply, waste disposal, as well as the electrical systems and hydraulics of the entire ship and without these dedicated engineers we would not be able to conduct such a research cruise!

Meike Klischies, Masters student, GEOMAR – Helmholtz Centre for Ocean Research

 

Der rotierbare Pumpjet-Propeller im vorderen Teil des Schiffs. / The 360° revolving pumpjet in the bow section of the ship. ©Meike Klischies

Der rotierbare Pumpjet-Propeller im vorderen Teil des Schiffs. / The 360° revolving pumpjet in the bow section of the ship. ©Meike Klischies

Das Herz des Schiffs: der Kontrollraum. / The heart of the ship: the control room. ©Meike Klischies

Das Herz des Schiffs: der Kontrollraum. / The heart of the ship: the control room. ©Meike Klischies

Riesige Kabelstränge und Leitungen verteilen die Energie im Schiff. / Huge cables distribute the power. ©Meike Klischies

Riesige Kabelstränge und Leitungen verteilen die Energie im Schiff. / Huge cables distribute the power. ©Meike Klischies

Für seismische Untersuchungsfahrten mit Luftkanonen befinden sich vier Kompressoren an Bord, die einen Luftdruck von bis zu 210 bar erzeugen können. / For seismic surveys with airguns, four compressors are on board, that can generate air pressures of up to 210 bar. ©Meike Klischies

Für seismische Untersuchungsfahrten mit Luftkanonen befinden sich vier Kompressoren an Bord, die einen Luftdruck von bis zu 210 bar erzeugen können. / For seismic surveys with airguns, four compressors are on board, that can generate air pressures of up to 210 bar. ©Meike Klischies

One thought on “FS Sonne, 28. Dezember 2014, 10° 27.71′ N 31° 38.03′ W

  1. Einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünschen Euch Sabine und Sven!

    Wir hoffen, ihr findet neben der Wissenschaft noch Zeit die neue Sonne zu geniessen – aber die Bilder und auch die blogs deuten das ja an. Vielen Dank für die umfangreichen blogs.

    Ganz liebe Grüße an das GEOMAR-Team, alle anderen Wissenschaftler, und natürlich die Besatzung. Lasst Euch die Zeit nicht lang werden!!

    Schwentinental, 31.12.2014
    Sabine Lange und Sven Petersen

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