Probenahme von Gasen aus Meerwasser

Der CTD-Kranzwasserschöpfer bereit für den nächsten Einsatz. Foto: Allison Schaap Der CTD-Kranzwasserschöpfer bereit für den nächsten Einsatz. Foto: Allison Schaap

Die POSEIDON-Expedition 527 ist bereits unser zweiter Besuch am Goldeneye-Feld, um die Umweltbedingungen in diesem Gebiet zu untersuchen. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr war das Wetter dieses Mal auf unserer Seite und wir konnten fast dreimal mehr Proben sammeln als 2017.
Wir verwendeten einen Kranzwasserschöpfer mit CTD-Sensor und 12 Standard-Niskin-Flaschen, um Proben für gelöste Gase (Sauerstoff und CO2), Nährstoffe und organische Substanzen in der Wassersäule in 12 verschiedenen Tiefen zu sammeln.

Der CTD-Rahmen wird über eine Winde ungefähr bis einen Meter über den Meeresboden abgefiert und dann wieder eingeholt. Auf dem Weg nach oben werden die einzelnen Flaschen in der gewünschten Tiefe verschlossen.

Mit der CTD-Rosette konnten wir auch Tiefenprofile von Wassersäulenparametern wie Salzgehalt, Temperatur, Sauerstoff und Fluoreszenz (Chlorophyll) erhalten. Gemeinsam definieren die Proben und CTD-Sensormessungen einige der Schlüsselparameter für die Beurteilung der wichtigsten biogeochemischen Prozesse in der Wassersäule bei Goldeneye.

An den einzelnen CTD-Stationen haben wir auch pH- und pCO2-Sensoren eingesetzt sowie – an einigen Stationen – Phosphat- und pH-Messungen mit der “Lab on the Chip”-Technologie durchgeführt. Diese Einsätze waren erfolgreich und ermöglichten uns auch Einblicke die Funktionsweise dieser neuen Messtechnik.

Die Sensordaten werden mit den Daten der Nährstoff- und Karbonatchemie verglichen (nach der Probenanalyse im Labor von GEOMAR).

In Schelfmeeren wie der Nordsee werden diese Parameter stark von natürlichen täglichen/saisonalen Umweltschwankungen, aber auch von anthropogenen Störungen beeinflusst.

Im Rahmen des STEMM-CCS-Projekts ist es von entscheidender Bedeutung, Schwankungen, die durch mögliche Leckagen an CCS-Standorten verursacht werden, von Schwankungen der natürlichen Hintergrundsignale zu unterscheiden. Unser Ziel ist es, eine effektive Umweltbasis zu ermitteln, um die notwendigen Daten für die Definition von Messstrategien für ein für Mai 2019 geplantes Experiment zur kontrollierten Freisetzung von CO2 im Unterwasserbereich bereitzustellen.

Wasserproben für Gase, Nährstoffe und organisches Material. Foto: Allison Schaap

Wasserproben für Gase, Nährstoffe und organisches Material. Foto: Allison Schaap

Die Probennahme wäre ohne die große Unterstützung unseres Kapitäns und der Crew an Bord der Poseidon 527 nicht möglich gewesen. Nach 16 Tagen mit angenehmen Wetters verlassen wir nun das Goldeneye-Gebiet und fahren zurück nach Kiel auf einem schönen, ruhigen Meer.

Grüße von allen an Bord der Poseidon!

Mario Esposito und Dominik Jasinski

(Übersetzung: Jan Steffen/GEOMAR. Den englischen Originaltext finden Sie auf der STEMM-CCS-Blogseite)

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