Am vergangenen Freitag war es wieder soweit: Die GAME-Teilnehmer brachen vom GEOMAR aus zu einer Ostseeexkursion Richtung Schlei auf. Obwohl der Fokus während dieser drei Tage eigentlich auf der Ökologie der Westlichen Ostsee liegt, wurde der 2. Tag in diesem Jahr thematisch umgewidmet. Dadurch konnte ein neues Element in den GAME-Vorbereitungskurs Raum integriert werden.

Zunächst begann die Fahrt jedoch ‚klassisch‘ mit einem Besuch in der Geltinger Birk. Dieses Gebiet steht beispielhaft für die erfolgreiche Renaturierung einer Ostseeküstenlandschaft, denn über Jahrzehnte hinweg wurde hier die gezielte Rückflutung einer trockengelegten Lagunenlandschaft vorbereitet. Seit dem letzten Herbst stehen nun Teile der eingedeichten Fläche wieder unter Wasser und stellen einen wertvollen und selten gewordenen Lebensraum dar. Für die GAME-Teilnehmer bot der Besuch einen spannenden Einblick in die Ökologie der Ostseeküste und zeigte ihnen wie aufwändig es sein kann, einen Naturzustand wieder herzustellen. Schade war nur, dass es fast ununterbrochen geregnet hat – immerhin war der Begriff ‚Vernässung‘ für die Teilnehmer so physisch spürbar.

Nach dem Halt in der Geltinger Birk ging es zum Hafen von Maasholm, von wo die Teilnehmer mit der ‚Inge II‘ zur Lotseninsel übergesetzt wurden. Zum zweiten Mal wurde das von der Lighthouse Foundation betriebene Lotsenhaus zum Basislager für die GAME-Exkursion. Hier kam es am Samstag dann auch zu einer Premiere: Zum ersten Mal gab es im Vorbereitungskurs für die Teilnehmer ein ausführliches Videotraining. Der Grund hierfür ist, dass die Studenten ihre Arbeit in diesem Jahr filmisch dokumentieren werden und das Wochenende an der Schlei bot die Gelegenheit sie umfassend darauf vorzubereiten. Hierzu kamen zwei Mitarbeiter der realTV Group Kiel nach Schleimünde, um die GAME-Gruppe in die Arbeit mit der Videokamera einzuführen. Es ging dabei nicht nur um die technischen Grundlagen, sondern auch um inhaltliche Aspekte wie die Vorbereitung eines Drehs und das Festlegen einer Handlung. Nach einer kurzen theoretischen Einführung ging es dann in die Praxis und für den Rest des Tages waren alle damit beschäftigt, entweder vor oder hinter der Kamera zu agieren.

Sediment sample at Lotseninsel Schleimuende.

Um den Kamerafrauen und – männern Stoff zum Filmen zu bieten, wurden verschiedene Beprobungen durchgeführt, die später auch während der Projektphase zum Einsatz kommen werden. Zwei besonders mutige Teilnehmer wagten sich sogar in die vier Grad kalte Ostsee – allerdings gut geschützt durch Trockentauchanzüge – um das Filmen unter Wasser zu trainieren. Die Arbeit mit den Kameras machte allen so viel Spaß, dass viele noch bis Mitternacht damit beschäftigt waren ihre Videoclips zusammenzuschneiden. Wir hoffen jetzt auf eine reiche filmische Ausbeute während der Projektphase. Zum Abschluss der Exkursion gab es noch einen ausgedehnten Spaziergang am Sandkliff von Schönhagen, der verbunden war mit der Suche nach Ostseefossilien – Souvenirs eines besonderen Wochenendes.