TRANSDRIFT XXI: 75°30 N, 126°00 E, Halbzeit

Markus Janout und Matthias Monsees mit dem russischen Atomeisbrecher YAMAL Markus Janout und Matthias Monsees mit dem russischen Atomeisbrecher YAMAL

Halbzeit – Die Forschung läuft trotz stürmischer See
Die Forschungsarbeiten laufen bereits wie am Fließband und das 22-köpfige Wissenschaftlerteam hat alle Hände voll zu tun. In den letzten Tagen haben wir erfolgreich auf 12 Stationen in der westlichen Laptewsee gearbeitet und Hunderte von Gläschen mit Wasser- und Sedimentproben gefüllt. Darüberhinaus setzen wir rund um die Uhr die sogenannte Underway-CTD ein. Mit dieser neu entwickelten Methode können während der Fahrt hochauflösende Temperatur- und Salinitätsmessungen in der Wassersäule durchgeführt werden.
Zu den bisherigen Höhepunkten gehört die Verankerung von zwei Meeresobservatorien (VILKITSKY und TAYMYR) in der nordwestlichen Laptewsee in 326 und 58 Meter Wassertiefe. Insgesamt sollen vier Meeresobservatorien verankert werden. In den bis zu 280 Meter langen Messketten verbergen sich viele Einzelkomponenten, die mit hoher Genauigkeit u.a. die Eisdicke, die Temperatur- und Leitfähigkeit, die Strömungsrichtung und Geschwindigkeit und dernSchwebstoffgehalt aufzeichnen werden.

Aussetzen des Meeresobservatoriums TAYMYR

Aussetzen des Meeresobservatoriums TAYMYR

 

Nächstes Jahr, während der Expedition TRANSDRIFT XXII, sollen die Meeresobservatorien wieder geborgen werden und Aufschluss über die Variabilität der Umweltbedingungen in dieser Region geben. Gerade jetzt sind solche Messreihen von großer Bedeutung, denn der Klimawandel hinterlässt bereits deutliche Spuren. Wir bedauern deshalb sehr, dass es uns vor zwei Tagen nicht gelungen ist, das Meeresobservatorium OSL4 zu bergen.
Zur Zeit befinden wir uns auf dem Weg zur dritten 24-Stunden-Station (1893) in der zentralen Laptewsee.

Herzliche Grüße aus der Laptewsee
Die Expeditionsteilnehmer