Beprobung des Meeresbodens

Probennahme mit einer Spritze. Foto: Allison Schaap Probennahme mit einer Spritze. Foto: Allison Schaap

Um eine Basisstudie über die Makrofauna rund um unser Arbeitsgebiet “Goldeneye” in der Nordsee zu erstellen, nehmen wir Proben der Makrofauna und nutzen die sogenannte Partikelgrößenanalyse (paricle size analysis, PSA). So wollen wir die Struktur der hiesigen Lebensgemeinschaft dokumentieren. Nach dem CO2-Freisetzungsversuch im kommenden Jahr werden wir die Probennahme erneut durchführen, um zu verstehen, wie sich die Freisetzung von CO2 auf das Ökosystem auswirken kann.

Mehr als 200 Standorte rund um die Goldeneye-Plattform sind für die Probenahme vorgesehen, von denen 60 von höchster Priorität sind. Die Standorte wurden sorgfältig ausgewählt, um verschiedene Variablen und Faktoren darzustellen. Dazu gehören Bereiche innerhalb von sogenannten “Pockmarks” am Meeresboden, außerhalb von ihnen, an sandigen Schlammsedimenten, schlammigen Sandsedimenten und abhängig davon ob ein Bohrloch in der Nähe ist oder nicht. Unser Ansatz wird es ermöglichen, umfassende Daten über die Makrofauna des Gebietes zu erhalten.

Der Prozess der Probennahme beginnt mit der Entnahme von 0-2 cm, 2-5 cm und 5-10 cm tiefen Kernen aus dem Oberflächensediments mittels eines Spritzenbohrers für PSA. Später werden runde Teilkerne mit einer Tiefe von 30 cm aus einem 50×50 cm Kastengreifer entnommen. Diese Teilkerne werden dann in Eimern portioniert, mit Meerwasser aufgefüllt, von Hand geschlämmt, um die Makrofauna im Wasser fein zu verteilen, und über ein großes Sieb mit 1 mm Maschenweite in eine größere Wanne gegossen. Jeder Eimer benötigt 3-5 Aufschlämmungen, um sicherzustellen, dass die gesamte Makrofaunaaus jeder Teilprobe, einschließlich der schweren Muscheln, aufgeschlämmt und durch das Sieb gegossen wird. Die Makrofauna, die vom ein-mm-Sieb zurückgehalten wird, wird zur Referenzprobe für den Ort, an dem die Kastengreifer-Probe entnommen wurde.

Einsatz des Kastengreifers. Allison Schaap

Einsatz des Kastengreifers. Allison Schaap

Ausgefeilte Eimer-Technik bei der Aufbereitung der Proben. Foto: Allison Schaap

Ausgefeilte Eimer-Technik bei der Aufbereitung der Proben. Foto: Allison Schaap

Eine finale Proben, bereit zur weiteren Analyse im PML. Foto: Allison Schaap

Eine finale Proben, bereit zur weiteren Analyse im PML. Foto: Allison Schaap

Diese Proben werden zu einem späteren Zeitpunkt im Plymouth Marine Laboratory analysiert, um wichtige Daten zu Artenreichtum, Biomasse und Diversität zu liefern. Sie helfen uns, die benthische Ökologie und Makrofauna an jedem der Probenahmestandorte zu verstehen. Diese Basisstudie wird uns auch einen direkten Vergleich ermöglichen, wie die an diesen Standorten gefundenen Makrofauna-Gemeinschaften von dem für das Frühjhar 2019 geplanten, kontrollierten CO2-Freisetzungsexperiment beeinflusst werden.

Grüße von allen auf dem Schiff!

Thomas Mesher

(Übersetzung: Jan Steffen/GEOMAR. Den englischen Originaltext finden Sie auf der STEMM-CCS-Blogseite)

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