Warum eigentlich „LORELEI“?

Unsere Expedition zu den Korallenriffen am Sula-Rücken und vor der Insel Nord-Leksa im Trondheimfjord steht unter dem Akronym „LORELEI“. Dass Wissenschaftler Abkürzungen lieben, ist kein Geheimnis – aber diese ist besonders gut ausgewählt.

Denn eine Schönheit hat es auch uns angetan: Lophelia pertusa – zart gebaut, empfindsam und von edler Blässe. Zwar sitzt sie nicht auf einem sonnenbeschienen Berggipfel, sondern in dunkler Tiefe. Doch um zu ihr zu gelangen, lassen sich auf unserer Expedition regelmäßig – frei nach Heinrich Heine – Schiffer und Kahn verzaubert von den Wellen verschlingen: Dreimal täglich taucht Jürgen mit JAGO hinab, damit einer der Wissenschaftler die Kaltwasserkorallen vor der Insel Nord-Leksa erkunden kann.

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“Schiffer und Kahn” lassen sich von den Wellen verschlingen – natürlich mit bestem Ausgang. Foto: Maike Nicolai, GEOMAR

Einen wahrer Zauberwald erstreckt sich unter der dunklen Oberfläche des Fjords. Im Scheinwerfer des Tauchboots leuchtet Lophelia weiß, rot und rosa. Die Zweige sind bewohnt von kleinen Krebschen. Muscheln und Schwämme schmiegen sich in kleine Mulden. Weichkorallen wiegen sich in der Strömung. Die mit den Seesternen verwandten Gorgonenhäupter fingern im Wasser nach Nahrung. Eine Unterwasserlandschaft wie sie auch Heine besungen hätte…

Maike Nicolai

P.S.: LORELEI steht für LOphelia Reef Lander Expedition and Investigation.

P.P.S.: Mehr Fakten? Gibt’s hier.