Kinder bleiben fasziniert vor einem Becken mit Seesternen und Strandkrabben stehen, unsere Kollegin Heidi Gonschior beeindruckt eine Gruppe von Gästen mit ihrem profunden Wissen über die Lebewelt von Nord- und Ostsee, während eine Familie erstaunt die schillernden Farben einer Seemaus betrachtet – typische Szenen für unser Programm “Was lebt denn da im Meer?” Gestern war es ein wichtiger Bestandteil des Open-Ships auf dem Forschungsschiff ALKOR. Die Veranstaltung ist für die Kieler Meereswissenschaften traditionell ein Höhepunkt der Kieler Woche. So auch in diesem Jahr: Etwa 1400 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, das Schiff zu erkunden und sich über aktuelle Themen der Meeresforschung zu informieren.
Die meisten blieben zunächst an den Becken und Basins stehen, die Heidi Gonschior und Professorin Stefanie Ismar mit ihrem Team auf dem Deck aufgebaut hatten und in denen sie eine vielfältige Auswahl von Tieren und Pflanzen aus den heimischen Meeren präsentierten.
Bei unserer Kollegin Annegret Stuhr im Trockenlabor der ALKOR ging es dann vor allem um die kleinsten Meeresbewohner, das Plankton. Es ist zwar oft mit bloßem Auge nicht zu erkennen, offenbart unter dem Mikroskop aber ebenfalls eine beindruckende Vielfalt und ganz eigene Ästhetik.
Doch nicht nur Schönheit und Faszination der Meere waren Thema beim Open-Ship, auch die Gefahren, die der marinen Umwelt und den Menschen an den Küsten drohen. Das Forschungsprojekt Udemm und Mitarbeiter des Schleswig-Holsteinischen Umweltministerium informierten deshalb gemeinsam über die riesigen Mengen an Altmunition aus den Weltkriegen, die vor unseren Küsten vor sich hinrotten. Das GAME-Programm klärte über die Forschungslage zum Thema Mikroplastik in den Meeren auf.
Und schließlich war auch das vom Bundesforschungsministerium geförderte Wissenschaftsjahr mit einem Stand vertreten. Von Juni 2016 bis Septemver 2017 rückt es bundesweite die “Meere und Ozeane” ins öffentliche Interesse, damit auch jenseits der Küstenländer die Bedeutung der Meere als Wirtschaftsraum, Klimafaktor, Nahrungslieferant und Ökosystem deutlicher wird.
Hier einige Impressionen von gestern:
- Ein junger Dorsch und Seesterne. Foto: Jan Steffen
- Die Seemaus schillert in faszinierenden Farben. Foto: Jan Steffen
- Was für ein Seestern ist das? Die jüngsten Gäste sind oft die wissensdurstigsten. Foto: Jan Steffen
- Woran kann man eine weibliche von einer männlichen Strandkrabbe unterscheiden? Auch diese Information gab es beim Open Ship. Foto: Jan Steffen
- Heidi Gonschior kennt nicht nur die lateinischen Namen aller Ostseetiere, sondern kann auch viel über deren Lebensweise erzählen. Foto: Jan Steffen
- Die Lebewelt von Ostsee und Nordsee ist bunter als man denkt. Foto: Jan Steffen
- Um die kleinen Meeresbewohner zu erkennen, benötigt man ein Binokular. Foto: Jan Steffen
- Annegret Stuhr bringt den Gästen die Welt des Planktons näher. Foto: Jan Steffen
- Eine Bedrohung für Menschen, Tiere und Pflanzen: Alte Munition in den Meeren. Foto: Jan Steffen
- Das Projekt Udemm untersucht die Umweltfolgen von Altmunition. Foto: Jan Steffen
- Eine weitere Bedrohung für die Meere ist der mittlerweile allgegenwärtige Plastikmüll. Das GAME-Programm informierte beim Open Ship über die Gefahren von Mikroplastik. Foto: Jan Steffen
- Das Wissenschaftsjahr 2016*17 "Meere und Ozeane" lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf das größte Ökosystem der Erde. Während des Open-Ships informierte es über die bundesweiten Aktivitäten. Foto: Jan Steffen
- Das mobile Küstenlabor des Wissenschaftsjahres regt an, selbst die Meere zu entdecken. Foto: Jan Steffen
- Kieler Woche bedeutet auch regen Verkehr auf dem Wasser. Einige Traditionssegler defilieren an der Alkor vorbei. Foto: Jan Steffen
Hier die Impressionen in bewegten Bildern (Kamera: Sarah Kaehlert):
Vielen Dank allen Gästen für das rege Interesse und der Schiffscrew, dass sie uns immer so toll unterstützt! Und nicht vergessen: Auch am Sonntag hat die Ausstellung der Kieler Meereswissenschaften an der Kiellinie noch einmal von 10-18 Uhr geöffnet. Die nächste Gelegenheit, uns live zu erleben, gibt es dann am 16. Juli. Dann öffnet das GEOMAR am Ostufer seine Tore und Türen für “Meeresforschung live erleben”.
Beste Grüße,
Sarah & Jan