SO244 GeoSEA – Die erste Nacht alleine auf See

Der Dunker hängt an Steuerbord im Wasser / The dunker is in the water on starbord side. Photo: Jan Steffen Der Dunker hängt an Steuerbord im Wasser / The dunker is in the water on starbord side. Photo: Jan Steffen

Leer. Das Arbeitsdeck ist leer. Zugegeben, das habe ich vor ein paar Tagen schon einmal geschrieben. Aber damals haben nur die relativ flachen Ozeanbodenseismometer die vier Meter hohen GeoSEA-Tripoden abgelöst. Doch mittlerweile sind auch 13 von 15 OBS am Meeresboden. Unsere Techniker Klaus, Torge, Patrick und Lina haben bereits angefangen aufzuräumen. Labore, die bis vorgestern noch voller Titanzylinder, Kabel, Stecker, Rechner und Alukisten standen, wirken jetzt fast verwaist. Nur zwei OBS, zu deren Position wir erst am Samstag auf dem Rückweg nach Antofagasta kommen, stehen noch an Deck.

Was machen wir bis dahin?

Zum Einen überprüfen wir die aufgebauten geodätischen Messnetze. Das heißt, wir fahren nacheinander noch einmal die GeoSEA-Arbeitsgebiete Area 1, Area 2 und Area 3 an. Dort lassen wir vom Hangar der SONNE aus den sogenannte Dunker zu Wasser. Hinter dem Namen verbirgt sich ein Unterwassermodem, das per Schall mit den GeoSEA-Tripoden am Meeresboden kommuniziert. So lange wir noch hier vor Ort sind, können Dietrich, Florian (P.) und Darren die Messnetze feinjustieren, die ersten Daten hochladen und mögliche Programmfehler ausmerzen.

Zum Anderen bereitet sich das GeoSEA-Team für die Zeit nach der Expedition vor. In Zukunft soll ja ein autonomer Wellengleiter die Kommunikation mit dem geodätischen Messgeräten übernehmen. Vor einigen Tagen hatte GeoSURF, so sein Name in diesem Projekt, seinen ersten Testeinsatz (mehr dazu im Beitrag vom 02.12.). Gestern ließen wir das Gerät erneut zu Wasser Dieses Mal durfte GeoSURF die ganze Nacht über alleine den Pazifik – oder zumindest Area 1 – durchstreifen. Erst heute morgen um 8 Uhr Ortszeit haben wir ihn wieder an Bord genommen. Der nächste Einsatz ist bereits für heute Abend geplant. Das Team übt dabei Arbeitsabläufe und testet Programmierung und Fernsteuerung von GeoSURF.

Und sonst? Das Wetter ist immer noch schön. Während der ganzen Reise haben wir Lufttemperaturen um die 20° C. Morgens ist der Himmel fast immer bedeckt, doch im Laufe der Tage reißt der Himmel oft auf. Heute morgen hat uns beim Einholen des WaveGliders wieder ein Seehund (oder Seelöwe?) besucht. Die Stimmung an Bord ist gut.

In diesem Sinne schöne Grüße aus dem SO-Pazifik vom gesamten SO244 GeoSEA-Team,

Jan

Der Dunker kommt aus dem Wasser / The dunker is heaved back on board. Photo: Jan Steffen, GEOMAR

Der Dunker kommt aus dem Wasser / The dunker is heaved back on board. Photo: Jan Steffen, GEOMAR

Patrick, Dietrich und Florian mit GeoSURF / Patrick, Dietrich and Florian with GeoSURF. Photo: Jan Steffen, GEOMAR

Patrick, Dietrich und Florian mit GeoSURF / Patrick, Dietrich and Florian with GeoSURF. Photo: Jan Steffen, GEOMAR

Nach einer Nacht alleine in Area 1 trifft GeoSURF die SONNE wieder / After a night alone in Area 1 GeoSURF meets the SONNE again. Photo: Jan Steffen, GEOMAR

Nach einer Nacht alleine in Area 1 trifft GeoSURF die SONNE wieder / After a night alone in Area 1 GeoSURF meets the SONNE again. Photo: Jan Steffen, GEOMAR

Nach einer Nacht alleine in Area 1 trifft GeoSURF die SONNE wieder / After a night alone in Area 1 GeoSURF meets the SONNE again. Photo: Jan Steffen, GEOMAR

Mit Hilfe des Beiboots legt GeoSURF die letzten Meter zur SONNE zurück / With the help of the ship’s tender GeoSURF approaches the SONNE. Photo: Anne Krabbenhöft, GEOMAR

Leer: Alle Geräte vom hinteren Arbeitsdeck liegen oder stehen mittlerweile am Meeresboden / Empty: the aft deck after we've deployed almost all measurement devices. Photo: Jan Steffen, GEOMAR

Leer: Alle Geräte vom hinteren Arbeitsdeck liegen oder stehen mittlerweile am Meeresboden / Empty: the aft deck after we’ve deployed almost all measurement devices. Photo: Jan Steffen, GEOMAR

Empty. The aft deck is really empty. I know, I have written this before. At that time the comparatively small ocean bottom seismometers had replaced the four-meter high GeoSea tripods. But in the meantime 13 of 15 OBS are on the seabed, too. Our technicians Klaus, Torge, Patrick and Lina have already started to clean up the deck and to pack our containers. Laboratories, which a few days ago were full of titanium cylinders, cables, computers and aluminum boxes now look  almost deserted. Only two OBS still stand on the deck. We are reaching their deployment position on the way back to Antofagasta.

What do we do until then?

First, we check the three geodetic monitoring networks. Therefore we sail back to Area 1, Area 2 and Area 3. There we lower from the hangar of the ship the so-called Dunker into the water. It is an underwater modem that communicates acoustically with the GeoSea-tripods on the seabed. As long as we’re still here, Dietrich, Florian (P.) and Darren can fine-tune the monitoring networks, upload the first data and eliminate possible bugs.

Second, the team prepares for the time after the expedition. As I’ve mentioned before in the future an autonomous wave glider will provide communication with the geodetic measuring devices at the seafloor. A few days ago GeoSURF, so his name in this project, had its first trial in the Pacific ocean (more on that in the post of 2 December). Yesterday we launched the glider again. This time GeoSURF stayed all night alone in the Pacific – or at least in Area 1. This morning at 08:00 we recovered it again. The next mission is planned for tonight. The team is testing workflows and how to programme the remote control of GeoSURF.

And otherwise? The weather is still nice. During the whole journey we have air temperatures around 20 ° C. In the morning the sky is almost always covered, but during the days the sky often clears. This morning during recovering the wave gliders a seal (or sea lion?) visited us. The atmosphere on board is good.

Best regards from the SO-Pacific

Jan