Das Ende einer Forschungsfahrt und Vorfreude auf die kommende SOLAS-Konferenz

Von wegen Sommerloch! Im Büro des Exzellenzclusters hat uns der Alltag wieder voll im Griff. So auch unsere Meeresforscherinnen und Meeresforscher. Nach drei Wochen Expedition durch die Labradorsee von Grönland nach Kanada laufen unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heute mit dem deutschen Forschungsschiff Maria S. Merian in den kanadischen Hafen von Halifax ein. Mit im Gepäck 250 Meter an „besten“ Sedimentkernen, die aufwändig verpackt auf ihre Weiterreise in die Kieler Labore warten. Ausgesprochen ruhige See, eine engagierte Zusammenarbeit von Technikern und Wissenschaftlern und eine erfolgreiche Kartierung des Meeresbodens haben dazu beigetragen, dass nun wahrscheinlich 25.000 Jahre Klimageschichte zurückverfolgt werden können. Eins schöner Erfolg der Expedition MSM-45.

Über ihre Eindrücke von der Reise und die Abläufe an Bord der viertgrößten schwimmenden Forschungsplattform Deutschlands hat die Forschercrew in ihrem Expeditionsblog berichtet (Link zum Blog). Besonders beeindruckend finden wir hier in Kiel die schönen Bilder der Polarlichter von Felix Gross (siehe Bild). Schön, dass es neben der dicht gedrängten Arbeit an Bord auch solche besondere Momente gibt. Heute (21. August) klingt die Reise in Halifax mit einer Open-Ship-Veranstaltung für die Öffentlichkeit aus. Mit an Bord sind auch Ausstellungsobjekte der Wanderausstellung des Kieler Exzellenzclusters. Wir sind schon sehr gespannt auf den Bericht unserer kanadischen Kolleginnen. Seit einigen Jahren verbindet Deutschland und Kanada eine besondere Partnerschaft. Es gibt ein gemeinsames Graduiertenprogramm der Uni Kiel, der Dalhousie Universität und des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung und eine Vielzahl an Forschungskooperationen zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beider Länder.

Ocean Interfaces – Grenzflächen zwischen Ozean und Atmosphäre. Was sich dahinter verbirgt und warum diese nur wenige Mikrometer dünne organische Schicht großen Einfluss auf unser Klima hat, das wollen wir in einem neuen Exponat für unsere Wanderausstellung umsetzen. Die Grenzschicht ist dafür verantwortlich, dass der Ozean das klimaschädigende Treibhausgas Kohlendioxid aufnehmen kann. Ohne die CO2-Senke Ozean würde mehr als die Hälfte Kohlendioxid in der Atmosphäre verbleiben und sich die Erde deutlich schneller aufheizen. Wenn am 7. September, anlässlich der SOLAS Open Science Konferenz erneut einige der Ausstellungsmodule der Wanderausstellung „Future Ocean Dialogue“ im Audimax der Kieler Uni am Westring aufgebaut werden, ist zweifelsohne das neue Exponat ein besonderes Highlight. Besucherinnen und Besucher können dann in einem Experiment selbst testen, welche Rolle der Ozean für unser Klima spielt.

Ein schönes sonniges Wochenende wünscht
Friederike Balzereit