Atlantik, 15.01.2018, 6° 15’N 21°26’W

Liebe interessierte Leser, Kollegen, Familien und Freunde,

die Hälfte der uns zur Verfügung stehenden Forschungszeit ist heute vorüber und wir werden voraussichtlich in den nächsten zwei Tagen den südlichsten Punkt unserer Reise erreichen. Trotz den Verzögerungen zu Beginn der Reise liegen wir dennoch im Zeitplan und haben die größten Zielgebiete fast vollständig abgearbeitet. Heute, zum sogenannten „Hump Day“ – dem Bergfest, wird es ein gemütliches abendliches Beisammensein mit der gesamten Besatzung geben. Währenddessen wird die größte zusammenhängende Struktur mit den Seamounts Gilg & Webb kartiert.

Inzwischen entdeckten wir mehrere „große und kleine“ blinde Passagiere, neben zwei Grillen und einer Schwalbe, auch eine Fledermaus. In einer dunklen Nische an Deck entdeckten wir sie bei ihrem Mittagsschlaf. Aufgrund der weißen Färbung der Bauchseite und ihres braunen Fells mit weißen Spitzen kann man auf eine Zweifarbfledermaus schließen. Eigentlich kommt diese Art nur in den mittleren Breiten vor, kann aber Flugrouten von bis zu 900 km bewältigen. Die Frage ist also, ob sie bereits mit der MSM68-2 aus Emden in den Äquatorialen Atlantik kam oder sie sich auf einem ihrer Flüge verirrt und die Maria S. Marian als rettende Plattform entdeckt hat.

Wir wünschen allen ein schönes Wochenende.
Jörg Follmann, Martin Schade
CAU

[English]

Dear interested reader, colleagues, families and friends,

The first half of our research time on the vessel is over today. In the next two days we will reach our most southern point of our expedition. Despite the time loss in the beginning of our journey, we are now making good time. The biggest working areas are almost completely mapped and sampled. Today is the so-called Hump Day. There will be a nice BBQ evening with all the people on the ship. In the mean time we will map the biggest consistent structure on our research trip, the Gilg & Webb Seamounts.

In the past days we discovered some ‘big and small’ “stowaways”: some crickets, a swallow and a bat. In a dark corner on deck we discovered it while taking a nap. Referring to its white colour on its belly side and the brown fur we determined it as a parti-coloured bat. This species usually lives in the moderate latitudes but is able to fly distances up to 900 km. So it is either possible that it already joined the vessel in Emden when MSM68-2 started or it got confused during one of its flights and found the Maria S. Merian as a rescue platform.

We wish everyone a nice weekend.
Jörg Follmann, Martin Schade
CAU


Als Geologen kennen wir uns besser mit Steinen als mit Fledermäusen aus. Es könnte aber eine Zweifarbfledermaus sein.
Geologists know about rocks, not bats. However, it could be a parti-coloured bat.

Foto: N. Augustin

3 thoughts on “Atlantik, 15.01.2018, 6° 15’N 21°26’W

  1. Hallo Nico,

    klasse Foto. Wenn Ihr zurück seid, muss du mal verraten, mit welcher Optik Du das gemacht hast 🙂

    Beste Grüße,

    Jan

  2. Hallo!

    was machen die blinden Passagiere? Wie lange blieben sie? Sind inzwischen neue da?

    Herzliche Grüße an Bord
    Folke

  3. Alle sind inzwischen weg. Die Fledermaus wurde noch das eine oder andere mal gesehen. Neue haben wir nicht gefunden. Inzwischen sind wir auch schon in Richtung Kanaren unterwegs – ein letzter Blogeintrag kommt in ein paar Stunden 🙂

    Beste Grüße,
    Nico Augustin

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