Der Multicorer kommt an Bord – „Wasserflöhe“ gegen Sedimentologen

Der heiß begehrte MUC kommt aus dem Wasser. Heute leider nicht ganz voll. Foto: Inken Schulze

Wenn der MUC (Multicorer) nach bis zu 2 Stunden aus der Tiefe wieder an Bord kommt, wird es voll an Deck. Fast alle Arbeitsgruppen, außer den Geophysikern, drängen sich, um Proben zu bekommen. Mit dem Multicorer werden bis zu zwölf Sedimentproben der Meeresbodenoberfläche genommen und da die Probenröhren meistens nur bis zu zwanzig Zentimeter tief in den Meeresboden eindringen, gibt es einen Überstand an mehr oder weniger klarem Wasser, das wir, die „Wasserflöhe“, als erstes beproben. Dabei muss schnell und trotzdem sehr gründlich gearbeitet werden, da unsere Wasserproben in Kiel und Mainz auf Spurenelemente und verschiedene Isotopen untersucht werden sollen und jede Kontamination z.B. durch Metall oder Schlamm vermieden werden muss, um die Messergebnisse nicht zu verfälschen. Die Probennahme wird dadurch erschwert, dass der größte Teil dieser Proben mit einer Spritze durch einen Filter von 0,2 µm Porenweite filtriert werden muss, was mit großer Kraftanstrengung verbunden ist.

Das Verteidigen des Multicorers gegen die Sedimentologen ist allerdings die schwierigste Aufgabe, denn sie warten schon ungeduldig, dass wir das Gerät freigeben, damit sie die Sedimentproben in Scheiben von 1 cm entnehmen können zur weiteren Untersuchung, z.B. auf Foraminiferen und viele andere Parameter. Mit unserer „Beute“ ziehen wir uns dann entspannt in das Nasslabor zurück, um sie weiter zu bearbeiten.

Karen Bremer, CAU Kiel, und Ulrike Weis, MPIC Mainz

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