Foraminiferen-Sand im Kern und leuchtende Meeresbewohner an der Wasseroberfläche

Jassin (in der Mitte) trägt ein Stück des neuen Kerns zur weiteren Bearbeitung in den Hangar. Foto: Inken Schulze

An unserer heutigen ersten Station (von 4!), die in 1240 m Tiefe liegt, untersuchen wir ein Gebiet am Mittelatlantischen Rücken, das Aufschluss über lokale Änderungen in der Zwischenwasserzirkulation geben könnte. In einem Canyon liegen sandige, hauptsächlich aus Foraminiferenschalen bestehende Abschnitte in Wechsel mit feinkörnigerem Kalkschlamm. Zu Erklären ist diese Aufeinanderfolge durch Variationen in der Boden nahen Strömungen, die bei starker Geschwindigkeit grobkörniges Material transportieren und in diesem Gebiet ablagern, während bei geringerer Strömung feineres Sediment transportiert und abgelagert wird. Wir versuchen, Kerne zu ziehen, in denen diese Schichten besonders mächtig sind, um eine hohe Auflösung unserer Zeitreihen zu erzielen.

Einmal an Bord, ist das Sediment in unseren Kernen sehr wasserhaltig, was die einzelnen Arbeitsschritte bei der Kernbeprobung nicht unbedingt erleichtert. Beim Aufsägen der Kerne an Deck quillt der Schlamm aus allen Seiten und auch das Tape zum Abkleben der Rohre hält nicht gut. Aber die Teammitglieder der MSM58 meistern auch diese Herausforderung, in dem sie mit Arztspritzen das Wasser absaugen und die PVC-Liner neu verkleben. Nach vielen geglückten Bohrungen, die bis zum Abend andauern, werden wir mit einem kleinen Naturschauspiel belohnt: Ein rot leuchtender Kalmar und ein blau schimmernder Fisch besuchen die Umgebung der Maria S. Merian, ob angezogen vom Licht oder dem Bohrgestänge lässt sich nicht abschließend klären.

Jassin Petersen, Doktorand, MPIC/LPG

Sedimentkern mit Foraminiferensand. Foto: Inken Schulze

Sedimentkern mit Foraminiferensand. Foto: Inken Schulze

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