Auf dem Forschungsschiff ticken die Uhren durchaus anders. Kaum ist man eine Woche auf See, fragt der ein oder andere schon hin und wieder, welcher Wochentag gerade ist. Dabei gibt es eine ganze Reihe an Anhaltspunkten, die hier weiterhelfen.

Zum einen, wie sollte es auch anders sein, das Essen. Reflektiert man, welche Mahlzeiten man zuletzt zu sich genommen hat, kann man so manch passende Information über den Wochentag ableiten. Gab es Eis zum Nachtisch? Dann ist entweder Sonntag, oder Seemannssonntag (denn einmal Eis pro Woche reicht ja nicht – darum gibt es donnerstags auch Eis). Freitag ist Fischtag, und samstags gibt es Eintopf. Zur Not hilft der Essenplan, denn der ist immer auf drei Tage begrenzt und schwächt die in Frage kommenden Wochentage ein.

Die Protokolle, die während der Wache geführt werden, müssen natürlich auch akkurat sein. Hier trägt der oder die Wachhabende z.B. Zeiten von Profilanfang und Profilende der seismischen Linien ein (und wenn es schlecht läuft, auch die diversen Probleme der hydroakustischen Systeme). Auch hier ist Vorsicht geboten – sämtliche Geräte und Rechner sind auf die Weltzeit UTC eingestellt, entsprechend müssen auch die Protokolle geschrieben werden. So wird in jedem Fall verhindert, dass es später bei der Datenauswertung zu Fragen bezüglich der Zeitzonen kommt. Die Lokalzeit an Bord weicht übrigens um zwei Stunden von der UTC ab.

Penibel muss das Parasound- und Multibeam-Protokoll geführt werden. Foto: Timo Zander, GEOMAR

Manch ein Fußballfan kennt seinen Wochentag ganz genau: „Heute ist Freitag, da spielt Bremen!“. Und eine Sache macht gerade das erste Leg der Reise MSM34 ganz besonders: Die Adventszeit. Gleich drei Adventskalender, selbstgebastelt oder von der Reederei zur Verfügung gestellt, hängen hier in den Gängen. Die Türchen sind mit Namen beschriftet, jeden Tag ist jemand anderes dran. Aber auch, wenn man in den Kammern des ein oder anderen Fahrtteilnehmers vorbeischaut, findet man oft mitgebrachte, teilweise selbstgebastelte Adventskalender in den Regalen.

Also, es gibt durchaus eine ganze Reihe an Anhaltspunkten, die Informationen über Datum und Wochentag geben. Dennoch wird spätestens in zwei Tagen wieder jemand danach fragen.

Die Fahrtteilnehmer der MSM34 wünschen allen Daheimgebliebenen eine frohe Adventszeit!

Timo Zander