Treffen der deutschen Forschungsschiffe POLARSTERN und METEOR im Tropischen Atlantik

PanoramaEin ganz besonderes Treffen fand Sonntags der 23. März mitten im Atlantik statt. Der Forschungseisbrecher POLARSTERN und das Forschungsschiff METEOR, begegneten sich durch glückliche Umstände im tropischen Atlantik bei 10°00′ N 21°00’ W. Der erste Kontakt kam durch Wissenschaftler und Besatzung auf beiden Seiten zustande. Nachdem man dabei festgestellt hatte, dass die POLARSTERN das Forschungsgebiet der METEOR durchfahren würde, wurde von den beiden Fahrtleitern Prof. Dr. Martin Visbeck vom GEOMAR Helmholtz-Institut für Ozeanforschung Kiel und Dr. Hartwig Deneke vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung schnell ein Termin und eine Position für ein Treffen vereinbart.

Welcome Polarstern

Mittags um 12 Uhr Schiffszeit auf der METEOR und 14 Uhr auf der POLARSTERN und in Deutschland trafen die beiden Schiffe aufeinander. Mit anfangs einer ganzen Schule Pilotwale zwischen den Schiffen war es schwer sich zu entscheiden, welche Erscheinung spektakulärer war und es wurden tausende Fotos geschossen.

Pilotwale

Nach dem Mittagessen wurden dann aber rasch die Schlauchboote klar gemacht, und es fand ein reger Shuttle von einem Schiff zum anderen bei Temperaturen von 23°C statt. Die Besuche wurden gleich für einen Erfahrungsaustausch über die Ergebnisse der beiden Forschungsfahrten genutzt. Natürlich bestand auch großes Interesse, die Forschungsarbeiten und Geräte der Kollegen zu besichtigen. Viele kannten das jeweilige Forschungsschiff noch nicht und waren neugierig auf die Arbeiten und Forschungsmöglichkeiten an Bord. Andere hingegen freuten sich, auf das von früheren Fahrten bekannte Schiff zurückzukehren oder Kollegen und Bekannte zu treffen.


Nach 4 Stunden waren dann die gegenseitigen Besuche beendet. Dieses Ereignis war für alle eine schöne und interessante Unterbrechung des Forschungsalltags. Die METEOR fuhr weiter nach Süden, um ihre Messkampagne fortzusetzen, während die POLARSTERN ihren Kurs fortsetzte in Richtung Norden einem Zwischenstopp in Las Palmas und der Heimat entgegen.

Die POLARSTERN ist auf ihrem Weg von Kapstadt nach Bremerhaven, und beendet mit dieser Fahrt eine lange und erfolgreiche Saison inklusive Überwinterung in der Antarktis. Während der Reise wird ein großes wissenschaftliches Programm absolviert, das der Erkundung der Atmosphäre und Austauschprozessen mit dem Ozean im Rahmen des OCEANET-Programms dient, und überwiegend vom fahrenden Schiff aus durchgeführt werden kann. Ebenso werden lebende Organismen aus der Antarktis zum Alfred-Wegener-Institut überführt und Vögel und Meeressäuger entlang der Schiffsroute beobachtet.

Die METEOR ist am Beginn einer Vermessungsreise in dem Gebiet zwischen 8°N bis 12°N und 25°W bis 19°W. Vor 18 Monaten hatten Visbeck und seine Kollegen eine chemische Markersubstanz in 350m Wassertiefe eingebracht. Deren Verbreitung wird in den kommenden drei Wochen vermessen und erlaubt Rückschlüsse über die Strömungen und Vermischung nahe der riesigen Sauerstoffminimumzone in dieser Region. Weiterhin werden viele unterschiedliche biologische und chemische Messungen durchgeführt, die zum besseren Verständnis des Stickstoff- und Sauerstoffkreislauf im Ozean beitragen und wie diese sich unter dem Einfluss des Klimawandels verändern.

POLARSTERN und METEOR

Text: Martin Visbeck & Elisabeth Eßer