BLOG Beitrag 2: SO297

Installationspfad des 3D Refraktionsexperiments bestehend aus 42 OBS/OBH Stationen. Abbildung: D. Lange

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Nachdem das erste 2D-Profil nun abgefahren und die Ozeanbodenseismometer (OBS) und Hydrophone (OBH) wieder an Deck eingeholt waren, fuhren wir in das Gebiet für das zweite Experiment.

Bei einem Profil werden Geräte in einer geraden Linie auf dem Meeresboden ausgesetzt. Anschließend wird das Profil mit Luftpulsern einmal abgefahren und die Signale werden auf den Geräten am Meeresboden aufgezeichnet. Die gesammelten Daten ergeben dann ein Tiefenprofil des tiefen Untergrundes, also quasi einen Blick unter den Meeresboden.

Bei einem 3D-Experiment soll der tiefe Untergrund dreidimensional abgebildet werden und deswegen werden die Stationen über die Fläche verteilt aufgebaut (Abbildung 1) und in einem Raster/Gitternetz abgefahren.

Das Abfahren der Auslage des 3D Experiments nimmt mehr Zeit in Anspruch da die Wegstrecken entsprechend länger sind im Vergleich zu einen Profil. Während des Aufbaus, Einholens und der Akquise der seismischen Daten sind verschiedene Wachen eingeteilt die dann entweder OBS Stationen aufbauen oder die Funktion der Luftpulser und Meerestiefenkartierung überwachen und dokumentieren. Auch nach Walen und Robben wird Ausschau gehalten, da wir in ihrer Nähe unsere Aufzeichnung pausieren.

Während der Wachen werden auch die Geräte zur Seismik Aufzeichnung überprüft, der Druck der Luftpulser kontrolliert, oder sichergestellt, dass die Auftriebskörper noch alle zu sehen sind und sich nicht mit dem Luftpulsern und dem Streamer verheddert haben. Die Dauer der Wachen beträgt jeweils 4 Stunden im 12 Stunden Rhythmus.

Abbildung 2: Die Auftriebskörper der Luftpulser an Deck von FS SONNE. Foto: J. Schätzel

Die Aufzeichnungen, die mit dem Fächerecholot (Multibeam) erstellt werden, sind zu kontrollieren und öfters muss der Tiefenbereich der Aufzeichnung, also in diesem Fall die Wassertiefe angepasst werden. Mit dem Multibeam wird der Meeresboden kartiert um Geländemodelle des Meeresbodens zu erhalten. Das Fächerecholot läuft immer, außer wenn die OBS/OBH wieder vom Meeresboden heraufgeholt werden. Bei dem sogenannten Recovern (Bergung der OBS/OBH Geräte)  wird mittels eines akustischen Signals der Aufstieg der Geräte vom Meeresboden ausgelöst, indem der Anker freigegeben wird.

Der Sonnenaufgang ist die schönste Begleitung einer Frühschicht. Foto: J. Schätzel

Inzwischen hat sich ein feines Netz zwischen allen Seefahrenden entwickelt. Wer möchte, findet für die kleine Freizeit zwischen den Schichten, Mahlzeiten und Zeiten in denen man schläft, immer jemanden der auch etwas machen möchte. Tischtennis und Dart spielen, Kickern, Spielerunden, Kinoabend, Yoga. Angebote dazu kommen aus den Reihen der Wissenschaftlern und der Crew und jeder ist stets willkommen teilzunehmen.

Oder auch einfach nur mal zusammensitzen, reden und lachen ist eine schöne Art des Miteinanders und hat definitiv positive Auswirkungen auf den Alltag an Bord.

Julia Schätzel

+++english version+++

SO297: Blog 2

With the first 2D profile now down and the ocean bottom seismometers (OBS) and hydrophones (OBH) retrieved on deck, we headed to the area for the second experiment.

In a profile, instruments are set out in a straight line on the seabed. The profile is then run once with air pulsers and the signals are recorded on the devices on the seabed. The collected data then results in a depth profile of the deep subsurface, i.e. a view under the seabed, so to speak.

In a 3D experiment, the deep subsurface is to be mapped three-dimensionally, which is why the stations are distributed over the area (Figure 1) and scanned in a grid.

Figure 1: Installation path of the 3D refraction experiment consisting of 42 OBS/OBH stations. Illustration: D. Lange

Traversing the 3D experiment takes more time as the distances are longer compared to a profile. During the setup, retrieval and acquisition of seismic data, different guards are assigned to either set up OBS stations or monitor and document the operation of the air pulsers and sea depth mapping. Whales and seals are also watched for as we pause our recording near them.

During the watches we also check the seismic recording equipment, check the pressure of the air pulsers, or make sure that the buoyancy bodies are all still visible and not tangled with the air pulsers and streamer. The duration of each watch is 4 hours at 12-hour intervals.

Figure 2: The buoyancy bodies of the air pulsators on deck of FS SONNE. Photo: J. Schätzel

The recordings made with the multibeam have to be checked and often the depth range of the recording, in this case the water depth, has to be adjusted. The multibeam is used to map the seabed in order to obtain terrain models of the seabed. The multibeam echo sounder is always running, except when the OBS/OBH are brought back up from the seabed. When the OBS/OBH units are recovered, an acoustic signal is used to trigger their ascent from the seabed by releasing the anchor.


Figure 3: Sunrise is the most beautiful accompaniment to an early shift. Photo: J. Schätzel

In the meantime, a fine network has developed between all the seafarers. If you want, you can always find someone who wants to do something in between shifts, meals and times when you sleep. Playing table tennis and darts, table football, games, movie night, yoga. Offers come from the scientists and crew and everyone is always welcome to join in.

Or just sitting together, talking and laughing is a nice way to get along and definitely has a positive impact on everyday life on board.

Julia Schätzel