Navigators Wochenbericht: Mitarbeiter der Woche

Glückwunsch! Sinikka Lennartz erhielt den Annette Barthelt-Preis für ihre Arbeiten zur Zeitserienstation Boknis Eck. Foto: J. Steffen Glückwunsch! Sinikka Lennartz erhielt den Annette Barthelt-Preis für ihre Arbeiten zur Zeitserienstation Boknis Eck. Foto: J. Steffen

Dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Woche gewählt werden, kennt man eigentlich eher von gewissen Hamburgerküchen oder Supermärkten. Diese Woche haben wir – zumindest aus Sicht von uns Kommunikatoren – definitiv auch einen Star zu bieten: Sinikka Lennartz. Die studierte Geo-Ökologin und Doktorandin in der Forschungseinheit Chemische Ozeanographie am GEOMAR bekam heute den meereswissenschaftlichen Preis der Annette Barthelt-Stiftung. Mit dieser Auszeichnung für junge Wissenschaftler erinnert das GEOMAR jedes Jahr im April an die an die Terroropfer von Dschibuti. Die Forscher Annette Barthelt, Daniel Reinschmidt, Marco Buchalla und Hans-Wilhelm Halbeisen kamen vor 28 Jahren am Vorabend einer Expedition mit dem Foschungsschiff METEOR bei einem Sprengstoff-Anschlag ums Leben. Vier ihrer Kollegen wurden schwer verletzt. Zur Erinnerung an die Opfer und als Mahnung gegen Terrorismus und Gewalt gründeten Angehörige, Kollegen und Freunde die Stiftung, die seitdem alljährlich mit dem meereswissenschaftlichen Preis Nachwuchsforscher unterstützt.

In einer bewegenden Rede erinnerte der Stiftungs-Vorsitzende, Prof. Dr. Wolf-Christian Dullo, an die vielen Opfer von Terrorismus und Gewalt, die täglich weltweit zu beklagen sind. Er rief zu mehr Verständnis und Vergebung zwischen den Menschen auf. “Gewalt führt immer zu noch mehr Hass und Gewalt”, sagte Wolf-Christian Dullo.

Nach dem ernsten Auftakt folgte der fröhlichere Teil des Festaktes, bei dem Dullo zwei strahlende Preisträgerinnen –  Sinikka Lennartz teilt sich den Preis mit Dr. Agnes Weiner vom Marum in Bremen – beglückwünschen konnte.

Die zweite Preisträgerin des Annette Barthelt-Preises 2015, Dr. Agnes Weiner vom Marum. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Die zweite Preisträgerin des Annette Barthelt-Preises 2015, Dr. Agnes Weiner vom Marum. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Sinikka Lennartz wurde übrigens für ihre Masterarbeit „Time Series Analysis and Development of a 1D Box Model to Simulate Trace Gas Concentrations at the Time Series Station Boknis Eck, Baltic Sea“ ausgezeichnet.

Genau dorthin, zur Zeitserienstation Boknis Eck in der Eckernförder Bucht, begleitete sie vergangenen Dienstag ein Team des Schweizer Fernsehens. Für die Sendung “Rosanna checkt’s” im Kinderprogramm “Zambo” wollte Moderatorin Rosanna Grüter wissen, wie Meeresforscher arbeiten. Bei strahlend blauem Himmel und Windstärke vier aus Westen war die April-Ausfahrt zur Mess-Station ein echtes Vergnügen. Zum Glück konnte Sinikka berichten, wie es im Herbst und Winter zugeht – sie stand oft genug bei kräftigem Seegang und peitschendem Regen an Deck, um mit klammen Fingern eiskaltes Probenwasser aus dem Kranzwasserschöpfer abzuzapfen. Darüber lässt sich mit der Sonne im Gesicht und einer freundlichen Brise von achtern natürlich trefflich seemannsgarnen…


 

“Kchul” fanden die Schweizer ihren ersten Drehtag bei uns. Dabei gab’s noch viel mehr zu entdecken! Jonas von Reumont zeigte Rosanna und ihrem Team, wie er aus tropischen Korallen die Geschichte unseres Planeten abliest. Etwa 300 Jahre kann Jonas auf diese Weise zurückblicken – um etwas über die fernere Vergangenheit zu erfahren, analysiert er Sedimentbohrkerne vom Boden der Ozeane. Und weil wir für’s Fernsehen nicht mal eben so ein Schwerelot zu Wasser lassen konnten, hatte Jonas aus Steckschaum einen Mini-Meeresboden gebastelt und ein Kunststoffröhrchen zur “Probennahme” hineingebohrt. “Kchuuul”, auch diese Demonstration wissenschaftlichen Arbeitens.

Rosannas absoluter Liebling war vermutlich JAGO. Unser Forschungstauchboot hatte sie angelockt, gestanden die Schweizer schließlich. Pilot Jürgen Schauer ließ Rosanna auf dem Beobachter-Schemel Platz nehmen und verriet der Moderatorin beim Trockentauchgang im Technik- und Logistikzentrum so manches Geheimnis aus der Tiefe des Meeres.

Wir sind gespannt, wie dem Schweizer Fernsehpublikum “unsere” Sendung gefällt. Sie läuft am 26. Mai um 16:55 Uhr auf SRF1.

Und mit Blick auf diesen fröhlichen und erfolgreichen Dreh haben vielleicht wir doch mehr als einen Mitarbeiter der Woche! Danke – MÄRSSI – für die tolle Unterstützung!

Auf Wiederlesen und ein nicht allzu verregnetes Wochenende,
Maike Nicolai & Jan Steffen