Überraschung! Weihnachten steht vor der Tür. Das ging wieder schnell. Sind wir nicht erst gestern energiegeladen und voller Pläne in das neue Jahr 2013 gestartet? Es fühlt sich jedenfalls so an. Andererseits – wenn wir zurückblicken, was sich in 2013 so alles ereignet hat, dann muss das Jahr länger als 365 Tage gewesen sein. Wie auch immer. Wir sind zum Glück Ozeanforscher und können Betrachtungen über die Relativität der Zeit den theoretischen Physikern überlassen – oder den Psychologen.

Entscheidend ist doch, dass sich in diesem Jahr viel getan hat. Ein Ergebnis von 2013 nutzt Du, liebe/r Leser/in, zum Beispiel in diesem Moment. Genau: Mit Oceanblogs.org haben die Kieler Meereswissenschaften seit diesem Jahr ein eigenes Blog-Portal. An der einen oder anderen Ecke können und wollen wir das Angebot zwar noch verbessern, ausbauen, und freundlicher gestalten. Aber schon jetzt gibt es spannende, interessante und manchmal auch lustige Beiträge aus der Meeresforschung – gern auch zum Nachlesen. Da berichtet im Blog „Walvis Bay nach Port Louis“ der Fahrtleiter einer Schiffsexpedition, was er den ganzen Tag so treibt. Es erklären britische Forscher im Blog der Expedition „Agadir Canyon“, warum sie Matsch so toll finden. Studenten bloggen über Versuche rund um den Globus, in denen sie herausfinden wollen, wie schädlich Plastikmüll in den Meeren für Organismen in Küstengewässern sind. Aktuell erklärt unsere Praktikantin Gesa viele Grundlagen, Technologien und Begriffe der Meeresforschung, Forscher berichten von einer Expedition ins Schwarze Meer, die auch über die Feiertage läuft und demnächst startet der Blog fürs nächste große Mesokosmen-Experiment – dieses Mal vor Gran Canaria. Also: surfen, stöbern, lesen!

Apropos Blogs: Natürlich sind wir nicht allein in der großen weiten Welt des Internets. Spannende Blogs gibt es seit einigen Tagen auch beim Blog-Portal der Helmholtz-Gemeinschaft. Kollegen von uns waren in den vergangenen Wochen mit dem französischen Forschungsschiff POURQUOI PAS? unterwegs und haben darüber auch gebloggt. Und last but not least hatte sich die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) den Unterwasserroboter ROV KIEL 6000 für eine Expedition in den Indischen Ozean „geliehen“- auch darüber gibt es einen spannenden Blog. Also: Wer wissen will, was (Meeres-)Forscher auf See und unter Wasser so machen, wird reichlich bedient. Fernweh inklusive.

Was war sonst los in 2013?
Der „Ozean der Zukunft“ und das GEOMAR waren zusammen beim Tag der Deutschen Einheit in Stuttgart vertreten und haben Teile zur neuen „Meeresforschungsausstellung“ im Deutschen Museum in München beigetragen.
GEOMAR hat mit GEOMAR.tv nun eine Webseite für das gleichnamige Forschungsmagazin geschaffen, auf der die einzelnen Folgen und viele weitere Videoclips zu sehen sind. Im März hat der Bundespräsidenten Joachim Gauck dem GEOMAR einen Besuch abgestattet. Der „Ozean der Zukunft“ hat sich dieses Jahr schwerpunktmäßig mit Rohstoffen aus der Tiefsee, mit Naturgefahren und mit Nachhaltigkeit im Umgang mit den Ozeanen beschäftigt. In der Kieler Meeresforschung hat sich aber noch einiges mehr getan: Es gab Entdeckungen und Publikationen zu Fischerei, zu Naturgefahren, zur Ozeanversauerung, zur Chemie der Meere, zum Klima und zum Klimawandel… und und und.

Doch bevor wir uns in Erinnerungen verlieren, ist es viel spannender, einen kleinen Ausblick auf 2014 zu geben: Was wird die Kieler Meeresforschung dann beschäftigen? Fragen rund um die Ozeane gibt es genug. Schon jetzt sind Expeditionen zu den Kanarischen Inseln, in den tropischen Atlantik, in den Golf von Cadiz, in die Ostsee, ins Mittelmeer und in den Süd- oder auch den Nordatlantik geplant. Dabei geht es um Themen wie Ozeanversauerung, marine Gashydrate, Sauerstoffminimumzonen, Klimaschwankungen, Plattentektonik und vieles mehr. Über die ein oder andere Fahrt werden die Teilnehmer sicherlich hier berichten.

Ein Thema, das alle Meeresforscher in Deutschland im kommenden Jahr bewegen wird, ist das neue Ozean-Forschungsschiff, das derzeit auf der Meyerwerft in Papenburg entsteht. Es soll die über 40 Jahre alte SONNE ablösen und wird auch ihren Namen tragen:

Und so sieht sie aus: Die neue SONNE. Im Moment ist sie noch in der Werft in Papenburg, wo sie im Februar zum ersten Mal auslaufen soll. (Foto: Klas Lackschewitz, GEOMAR)

Ausgestattet mit modernster Technik, bedeutet der Neubau einen erheblichen Fortschritt für die deutsche Forschungsflotte. Und alle, die auf See Wissenschaft betreiben, sind schon sehr gespannt auf den neuen Arbeitsplatz. GEOMAR und „Ozean der Zukunft“ werden mit zu den ersten Nutzern gehören – und wir werden darüber berichten. Versprochen!

Für heute wünschen wir allen Oceanblogs-Bloggern, -Lesern und –Kommentatoren erst einmal

FROHE WEIHNACHTEN und ein GUTES NEUES JAHR 2014!

Bis bald,

Friederike, Christian, Maike, Gesa und Jan