Tag der deutschen Einheit Stuttgart: Besucher fragen – Wissenschaftler antworten (II)

Großmaulmakrelen (Quelle: Dino van doorn via wikimedia commons (CC-BY-SA-3.0)) Großmaulmakrelen (Quelle: Dino van doorn via wikimedia commons (CC-BY-SA-3.0))

In der zweiten Folge „Besucher fragen – Wissenschaftler antworten“ vom Tag der deutschen Einheit in Stuttgart geht es wieder um Fisch. Dieses Mal möchten wir jedoch über die Verwendung von Fisch als Nahrungsmittel sprechen. Man hört immer öfter von überfischten Beständen. Was ist da dran? Und am wichtigsten: Welche Fische können wir hier überhaupt noch essen, ohne ein mulmiges Gefühl im Bauch zu haben?

Welche Fische kann man ohne schlechtes Gewissen genießen?
„Wenn es darum geht, welche Fischbestände überfischt sind und welche nicht, dann gibt es nur einige wenige, die man problemlos essen kann: Ostsee Sprotten, Nordsee Heringe, Nordsee Schollen, Barentsee Kabeljaue, Wildlachse aus Alaska und Seelachse aus dem Pazifik.“
Dr. Rainer Froese, Fischereibiologe am GEOMAR

Sushi (Quelle: Japan Sushi via wikimedia commons (CC-BY-SA-3.0))

Sushi (Quelle: Japan Sushi via wikimedia commons (CC-BY-SA-3.0))

Sollte man überhaupt noch Sushi essen?
„Zuerst einmal: Sushi kann aus ganz verschiedenen Fischarten oder sogar völlig vegetarisch hergestellt werden: Mit Thunfisch, Tintenfisch, Krabben, Garnelen, Ei, Gurke… Richtig ist, dass einige Arten, die zur Zubereitung des japanischen Gerichtes verwendet werden, stark überfischte Arten sind. Ein prominentes Beispiel ist der Rote Thun (Thunnus thynnus), auch Blauflossen-Thunfisch genannt. Sushi aus solch bedrohten Fischarten sollte man vermeiden. Allerdings gibt es auch Sushi aus anderen nicht überfischten Thunfischbeständen oder Makrelen, die ohne schlechtes Gewissen konsumiert werden können.“
Dr. Jörn Schmidt, Meeresbiologe an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Wer sich vorm Essen darüber informieren möchte, ob bestimmte Bestände überfischt sind oder nicht, kann einen Blick auf die Website Fischbestände Online werfen. Dort gibt es neben anderen Informationen wie “Biologische Charakteristika” und “Wirtschaftliche Bedeutung” auch eine “Bestandsübersicht”.

Viele Grüße,
Gesa Seidel