Endlich Fischen

Seit unserem letzten Bericht hat der Wind ziemlich abgeflaut und in der Tat ist das Wetter inzwischen ziemlich angenehm. Wir feuen uns darüber, ermöglicht der niedrige Wellengang doch endlich die Fischerei Hols zu machen für die wir unterwegs sind. Ein Tag an dem gefischt wird ist zum Teil eine ziemlich anstrengende Sache, denn es wird im Akkord gearbeitet.

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Das Netz wird eingeholt

Burkhard, der Fahrtleiter von AL 457, dirigiert das Netzt von der Brücke aus mit Hilfe des Bordecholots der Alkor, um möglicht viel Fisch zu fangen. Ist der Hol, so heißt es wenn man das Netz ins Wasser lässt, einmal an Deck müssen alle Hand in Hand Arbeiten um den Fang auszuwerten. Der Fisch wird zunächst nach Arten sortiert. Mit Sprotten und Heringen werden anschließend Längenmessreihen durchgeführt um die Größenverteilung zu bestimmen.

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Fische sortieren

Danach werden Stichproben genommen, die Mägen entnommen um den Inhalt zu untersuchen und der Zustand der Gonaden (der Geschlechtsorgane) bestimmt. Bei Dorschen und Wittlingen wird eine sogenannte Einzelfischuntersuchung durchgeführt, bei der jeder Dorsch gewogen, vermessen und Magen, Leber und Gonaden untersucht und die Otolithen, ein Teil des Gleichgewichtsorgans der Fische, entnommen werden. Während die Untersuchungen durchgeführt werden ist meist schon das nächste Netzt im Wasser, und so hat man während der Fischerei wenig Pausen.

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Fischabfertigungsreihe von unten links nach oben rechts

Die Arbeit ist nicht unbeding für Zartbeseitete da die Fische zum Teil getötet und aufgeschnitten werden müssen, was natürlich eine recht blutige Angelegenheit ist. Nebenbei nimmt unsere dänische Mitreisende Julie weitere Proben von den Gonaden der Dorsche um sie später mit an die DTU Kopenhagen zu nehmen.

Nach einem Tag Fischrei freut sich jeder zu recht auf das Abendbrot und das wohlverdiente Schichtende.

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Belohnung zum Feierabend. Die Sonnenuntergänge auf See sind immer wieder ein Schauspiel

Von Florian Webers