Die geschützte Bucht von Walvis Bay lässt die Vorfreude auf die kommmenden 18 Tage noch mehr ansteigen und so zeigt sich die Meteor beim Verlassen des Hafens von Ihrer besten Seite. Das Lotsenboot begleitet das Forschungsschiff noch bis ins Fahrwasser und in manchen Tonnen haben es sich Robben bequem gemacht.
Die Gewässer von der namibischen Küste sind zu dieser Jahreszeit durch das Upwelling besonders durch niedrige Temperaturen und Nährstoffreichtum geprägt. Ersteres lässt viele Teilnehmer der Forschungsfahrt Mützen und dicke Jacken tragen – so hat man sich Afrika nicht vorgestellt – und der Nährstoffreichtum führt zu einer atemberaubendem Fülle an Leben.
Sobald wir die sichere Bucht verlassen und uns auf die ersten physikalischen und biologischen Messungen vorbereiten, werden wir von starkem Wind und einer amtlichen Dünung begrüßt – der richtige Einstieg für eine Forschungsfahrt. Vor dem Hospital bildet sich eine Schlange, aber der Schiffsarzt nimmt sich für jeden Zeit und die von der Seekrankheit Geplagten fühlen sich gut versorgt.
Neptun scheint sich wirklich alle Mühe zu geben und so frischt der Wind die nächsten zwei Tage immer weiter auf, was die Dünung bis auf 4-5 m anhebt. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als das geplante Messprogramm zu unterbrechen und gegen die See gen Südafrika anzukämpfen. Alle Luken dicht. An Deck ist das Risiko von einer Welle erfasst zu werden zu groß.
Nach zwei langen Tagen fühlt sich der frische, kalte Wind und die Sonne auf der Haut wirklich toll an! Dünung und Wind lassen uns nun unsere Reise wieder mit 9-10 Knoten fortsetzen.
Rafael Abel, Doktorand GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel