POS534: Mein erster Tag auf See

FS POSEIDON kurz vor dem Auslaufen in Kiel. FS POSEIDON kurz vor dem Auslaufen in Kiel.

Als mein Wecker heute morgen klingelt, springe ich aufgeregt aus dem Bett, heute beginnt die 3 wöchige Forschungsfahrt auf der Nordee mit der Poseidon. Es ist meine erste Seefahrt und ich freue mich, die Wissenschaftler auf ihrer Expedition begleiten zu dürfen. Ich selber bin Studentin und studiere Physik des Erdsystems an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. Ich werde die Wissenschaftler bei ihren Untersuchungen unterstützen und ganz neue Einblicke in die Forschung erhalten.

Die Poseidon startet heute am Kiele Ostuferhafen. Dort angekommen erklärt mir ein netter Hafenarbeiter an der Sicherheitsschranke den Weg zum Schiff durch das Hafengelände. Das große Gelände mit seinen Kränen und Lagern schüchtert mich etwas ein aber ich sehe die Spitze des Mastes hinter all den Geräten. So mache ich mich auf den Weg und finde die Poseidon schließlich. Mein Herz klopft ganz schön schnell beim Überqueren der Landungsbrücke, 3 Wochen lang werde ich jetzt auf diesem Schiff leben und arbeiten.

An Bord angekommen geht es direkt los, es müssen noch ein paar Dinge vorbereitet werden und schnell bin ich vertieft im Anschließen von Geräten, sichern von Ladung und Testen von Messeinheiten. Meine Aufregung nehme ich kaum noch wahr und so verfliegt die Zeit wie im Flug und plötzlich haben wir schon Fahrt aufgenommen und sind unterwegs.
Natürlich gibt es vor Beginn auch eine Sicherheitseinweisung. Wir versammeln uns mit unseren Rettungswesten an Deck. Auch einer der Rettungsanzüge wird gezeigt und ich darf ihn einmal als Übung anziehen- gar nicht so einfach! Aber mit freundlicher Hilfe meiner Mitreisenden bin ich schließlich komplett eingepackt. 

 

Bequemer als gedacht - der Überlebensanzug.
Bequemer als gedacht – der Überlebensanzug.

Ich muss sagen, ich bin überrascht, der Anzug fühlt sich warm und sicher an und gar nicht so unbequem wie man außen vermuten mag. Trotzdem möchte ich natürlich niemals in die Situation kommen ihn brauchen zu müssen.

Nach dem Mittagessen zeigt mir eine Wissenschaftlerin, wie man das Winkler-Tetrationsgerät zur Sauerstoffbestimmung bedient. Es ist ungewohnt, nicht in der üblichen Umgebung in dem Labor im Geomar an Land zu stehen, aber schnell gewöhne ich mich an die besondere Atmospähre und das Tetrieren beim Schaukeln der Wellen. Bevor wir die Proben unserer Reise untersuchen können, müssen wir einen sogenannten Titrationswert ermitteln der für die weiteren Messung verwendet wird. Aber wo haben wir nochmal die Pipettenspitzen verstaut? Zum Glück sind alle Schubladen und Kisten beschriftet und organisiert, sodass ich mich schnell zurecht finde und alle Materialien beisammen habe.
Als es langsam anfängt draußen dunkler zu werden, wird es auch auf dem Schiff ruhiger. Das beschäftigte Treiben legt sich langsam und der gemütliche Teil des Tages wird eingeläutet. Man tauscht sich aus und lernt sich besser kennen. Die Menschen an Bord kommen von ganz unterschiedlichen Teilen der Erde und alle haben sie eine gemeinsame Leidenschaft- das Meer.

Viele Grüße,

Saskia

One thought on “POS534: Mein erster Tag auf See

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *