Navigators Wochenbericht: Sommer(schulen), SONNE und Brasilien (natürlich…)

Labor statt Strand: Die Teilnehmer der 8. Sommerschule für Marine Geowissenschaften waren begeistert. Foto: J. Steffen Labor statt Strand: Die Teilnehmer der 8. Sommerschule für Marine Geowissenschaften waren begeistert. Foto: J. Steffen

Vielleicht ist es dem einen oder anderen ja aufgefallen – in der vergangenen Woche hat unser Wochenbericht eine Pause eingelegt. Wir bitten das zu entschuldigen. Die beginnende Urlaubszeit hat voll zugeschlagen. Aber bis Sonntagnacht haben sowieso andere Themen das öffentliche Interesse auf sich gezogen…

Und, klar, auch uns hat der Fifa World Cup in Brasilien beschäftigt. Schließlich sind auch der Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ und das GAME-Programm derzeit in Brasilien aktiv. Die Ausstellung „Future Ocean Dialogue“ kam sogar ein paar Tage vor der DFB-Auswahl in Rio de Janeiro an. Unsere Spielwiese war zwar nicht so berühmt wie das Estádio do Maracanã, aber mit dem altehrwürdigen Museu Naval hatten wir auch eine überaus stilvolle und passende Bühne. Wie die Eröffnung der Ausstellung dort ablief und wie die Stimmung in Rio außerhalb des Marine-Museums war, davon berichtet GEOMAR-Forscherin Patricia Grasse in einem Beitrag.



Im Rahmen des GAME-Programms arbeiten derzeit Bruno Nogueira Lobo (Brasilien) und Malin Teegen (Deutschland) zusammen in Niteroi, einer Nachbarstadt von Rio. Ihre Aufgabe: Herausfinden, wie sich Mikroplastik auf filtrierende Organismen in Küstenökosystemen auswirkt. Zeitdruck und wissenschaftlicher Eifer hielten sie lange im Labor, zeitweise kam sogar Ärger über die WM auf, weil das Großereignis das öffentliche Leben lahmlegte und wichtige Experimente verzögerte – aber irgendwann war der Sog der Partystimmung in den Straßen Niterois doch zu groß. Wie die beiden lernten, den World Cup zu lieben, ist hier zu lesen.
Auch auf der anderen Seite der Erde – mitten im Indischen Ozean – begeisterten sich Kolleginnen und Kollegen für das WM-Finale. Allerdings mussten sie mit technischen Schwierigkeiten kämpfen, denn Fernsehempfang gibt es dort nicht. Aber Meeresforscher sind es gewohnt, zu improvisieren

Zurück nach Deutschland. Denn es gab in den vergangenen zwei Wochen noch mehr Ereignisse, die uns bewegt haben (ja, kaum zu glauben…). Am 11. hat Bundeskanzlerin Angela Merkel das neue Forschungsschiff SONNE getauft. Wir haben über das Schiff ja schon mehrfach berichtet. Jetzt heißt sie also offiziell und mit Kanzlerinnen-Segen so, wie sie heißen soll. Hier noch ein Video der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) von der Taufe

200x150_logoUnd dann, ja, dann ist jetzt tatsächlich die Sommerzeit angebrochen. Da zieht es viele Menschen an die Strände und in die Seebäder. Ein bekannter Badeort in der Kieler Umgebung heißt Laboe. Hier bereiten Studenten der Muthesius-Kunsthochschule und des Klimabündnis Kieler Bucht derzeit eine Kunstaktion vor, die auf ungewöhnliche Weise verschiedene Auswirkungen des Klimawandels auf Küsten verdeutlichen soll. Titel: KLIMALE. Die Vorbereitungen kann man auch hier auf Oceanblogs verfolgen. Wir sind gespannt. Vielleicht sollte man auch ein paar Mitglieder der Australischen Regierung dazu einladen…

Sommer ist aber auch die Zeit der Sommerschulen. In dieser Woche haben 20 Schülerinnen und Schüler aus dem ganzen Bundesgebiet auf Strand, Sonne und Urlaub verzichtet, um täglich von 9 bis 17 Uhr in Laboren zu arbeiten und Vorträge zu hören. Respekt! Die Begeisterung, die sie dabei an den Tag legten, stimmt hoffnungsvoll für die Zukunft. In der nächsten Woche beginnt eine weitere Sommerschule, in der es nicht nur um Naturwissenschaft, sondern auch um interkulturellen Dialog geht. Doch dazu mehr nächste Woche im Navigator Wochenbericht…

Jetzt wünsche ich Euch erst einmal ein schönes Wochenende,

Jan Steffen

P.S.: Nur noch einmal zur Erinnerung: Morgen, 8:25, geht es in der ARD-Kindersendung Neun1/2 um das Thema Ozeanversauerung

P.P.S: Wir freuen uns übrigens über Fragen, Anregungen und Kritik. Also nutzt gern die Kommentarfunktion 🙂