Über SONNE OASIS (de)

Dieser Blog umfasst zwei Expeditionen mit dem Forschungsschiff SONNE in den Indischen Ozean.

Der tropische Indische Ozean ist ein sehr facettenreiches Gebiet, das einen großen Einfluss auf atmosphärische und ozeanische Prozesse ausübt. Zu seinen Besonderheiten gehört vor allem der Monsun sowie saisonal auftretende, ostwärts gerichtete Strömungen am Äquator (Wyrtki Jets). Darüber hinaus erwärmt sich der Indische Ozean schneller als andere Ozeanbecken und ist akut betroffen von der wachsenden Bevölkerung in seinen Anrainerstaatenn. Auf der Expedition SO234-2 (08.07. – 20.07.2014) sollen Studenten im Rahmen des BMBF Programms SPACES mehr über Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre und Ozean im westlichen Indischen Ozean lernen. Dort verläuft der Mozambiquestrom, der stark von den verschiedenen Monsun-Systemen beeinflusst wird und in den Agulhas-Strom übergeht, dort finden Denitrifikations-Prozesse im offenen Ozean statt, und dort gibt es Regionen, die als starke Kohlenstoffsenken funktionieren. Dank dieser Phänomene ist der tropische Indik nicht nur ein exzellentes Labor, sondern auch ein gutes Klassenzimmer für junge Meeresforscher, wo sie Auswirkungen von menschlichem Einfluss und des Klimawandels auf ozeanische biogeochemische und physikalische Prozesse studieren können. Die Arbeiten an Bord werden von studentischen Zweierteams durchgeführt, die jeweils aus einem Studierenden aus Deutschland und einem aus einem afrikanischen Land bestehen. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Meteorologie, Atmosphärenphysik, Physikalischer Ozeanographie, Biogeochemie und Atmosphärenchemie.

Gleich im Anschluss folgt die Fahrt SO235 mit dem OASIS (Organic very short lived substances and their Air sea Exchange from the Indian Ocean to the Stratosphere, 23.07.-07.08.2014). Sie konzentriert sich auf den Spurengasaustausch an der Grenzfläche Ozean-Atmosphäre, auf die Produktion der Gase im Ozean, die Gasflüsse in die Atmosphäre und ihren Weitertransport in die obere Troposphäre/ untere Stratosphäre. Bei den Gasen, die auf der Forschungsexpedition gemessen werden, handelt es sich vor allem um kurzlebige bromierte und jodierte halogenhaltige Kohlenstoffverbindungen sowie um Schwefelverbindungen (DMS und COS). Daneben werden auch die langlebigen Gase CO2, Lachgas (N2O) und Methan (CH4) gemessen. Der Indische Ozean mit seinen hohen Nährstoffeinträgen vom Land und seinen speziellen Strömungs- und Wirbelsystemen fördert Phytoplanktonblüten, die diese Spurengase produzieren können. Zusätzlich treten im westlichen Indischen Ozean im Juli bis August hohe Windgeschwindigkeiten aus südwestlichen Richtungen auf, die mit den Monsunsystemen zusammenhängen. Diese Voraussetzungen fördern den Gasaustausch zwischen Ozean und Atmosphäre. Ob die Konvektionssysteme über Indien und der Bucht von Bengalen dann für den Transport dieser Gase bis in die untere Stratosphäre sorgen werden, soll während der So235 Fahrt und in anschließenden Analysen untersucht werden.

Fahrtleiterin auf beiden Fahrten ist Prof. Dr. Kirstin Krüger (Department of  Geosciences, University of Oslo).

Weitere Informationen über die Expeditionen finden Sie auf der GEOMAR-Expeditionsseite.

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