Navigators Wochenbericht: Endlich SONNE!

Die neue SONNE an der Überseebrücke in Hamburg. Foto: J. Steffen, GEOMAR Die neue SONNE an der Überseebrücke in Hamburg. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Aufmerksame Leser unseres Blogs wissen: Die Überschrift ist kein erlösender Ausruf herbstgeplagter Norddeutscher. Sie bezieht sich – natürlich – auf das neue Hochsee-Forschungsschiff SONNE, das am 17. November endlich offiziell der Wissenschaft übergeben wurde. Gleich im Anschluss begann mit einem Open-Ship in Wilhelmshaven, dem Heimathafen der SONNE, die zweiwöchige Vorstellungstour durch die norddeutschen Küstenländer. Auf dieses Ereignis haben wir, die Öffentlichkeitsarbeiter der deutschen Meeresforschungseinrichtungen, seit Monaten hingearbeitet. Jetzt zeigt sich: Die Mühen haben sich gelohnt. Sogar an normalen Werktagen, wie zum Beispiel am Montag in Wilhelmshaven oder am Dienstag und Mittwoch in Bremen, kamen mehrere tausend Menschen, um einen Blick auf das Schiff, seine Labore, die Brücke, den Hangar und das Arbeitsdeck zu werfen. Mit jeweils sechs Stunden Open Ship gestern und heute in Hamburg ist die erste Woche der Tour geschafft. Wir feiern Bergfest. Insgesamt haben bisher weit über 12000 Menschen die SONNE besucht. Den größten Andrang haben wir heute erlebt – klar, der erste Open-Ship Tag am Wochenende und wir waren in Hamburg, der größten Stadt im Verlauf der Vorstellungs-Tour. Trotz teils strömenden Regens standen die Besucher auf der Überseebrücke Schlange, um an Bord zu kommen. Statt dann gleich die trockenen Innenräume aufzusuchen, ließen sie sich ausführlich die Großgeräte auf dem Arbeitsdeck erklären: ROV PHOCA vom GEOMAR, den ROV-Steuercontainer vom Marum aus Bremen, einen Kastengreifer von Senckenberg und viele mehr. Hanseaten sind halt Schietwetter gewohnt und können damit umgehen.

Dichter Nebel hüllt die SONNE am Freitag ein.... Foto: J. Steffen, GEOMAR

Dichter Nebel hüllt die SONNE am Freitag ein…. Foto: J. Steffen, GEOMAR

...Am Samstag regnete es in Hamburg. Foto: J. Steffen, GEOMAR

…Am Samstag regnete es in Hamburg. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Trotzdem standen die Besucher Schlange auf der Überseebrücke, um an Bord zu kommen. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Trotzdem standen die Besucher Schlange auf der Überseebrücke, um an Bord zu kommen. Foto: J. Steffen, GEOMAR

 

Eine Frage beschäftigte sehr viele Menschen, vor allem in Wilhelmshaven, aber nicht nur dort: Wann ist die SONNE das nächste Mal in ihrem Heimathafen zu sehen? Da mussten wir die etwas ernüchternde Antwort geben: Nicht in absehbarer Zeit. Das Haupteinsatzgebiet der SONNE sind nun einmal der Indische und der Pazifische Ozean. Sie von dort zwischen einzelnen Expeditionen wieder nach Deutschland zu holen, wäre viel zu teuer. Selbst, wenn mal etwas repariert werden muss – Werften gibt es auch in Australien oder den USA, in Japan, Korea oder Neuseeland. Die alte SONNE war seit mehr als 20 Jahren nicht in europäischen Gewässern.

Wer die SONNE also noch nicht gesehen hat und nicht gleich nach Tahiti fliegen will, um sie im Original zu sehen, der sollte in der kommenden Woche eine Reise nach Warnemünde oder Kiel in Erwägung ziehen. Einzelheiten zu den Open Ship Zeiten sind auf den Webseiten des IOW und des GEOMAR zu finden.

Blick aus dem Hangar Richtung Elbphilharmonie. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Blick aus dem Hangar Richtung Elbphilharmonie. Foto: J. Steffen, GEOMAR

An Deck der neuen SONNE werden verschiedene Großgeräte der Meeresforschung präsentiert. Foto: J. Steffen, GEOMAR

An Deck der neuen SONNE werden verschiedene Großgeräte der Meeresforschung präsentiert. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Bei der "Hüpfanimation" der Kieler Geophysik können die Besucher ein eigenes kleines Erdbeben auslösen. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Bei der “Hüpfanimation” der Kieler Geophysik können die Besucher ein eigenes kleines Erdbeben auslösen. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Großgeräte an Deck der SONNE. Im Hintergrund die Elbphilharmonie. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Großgeräte an Deck der SONNE. Im Hintergrund die Elbphilharmonie. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Die ersten wissenschaftlichen Fahrten beginnen dann gleich im Anschluss an den Besuch in Kiel. Wie der verlaufen ist und was man als Wissenschaftler tun muss, um auf der SONNE fahren zu dürfen, dazu mehr in einer Woche.

Bis dahin beste Brüße, vielleicht sehen wir uns auf der SONNE

Jan Steffen

P.S.: Die wissenschaftliche Crew der ersten Fahrt wird voraussichtlich hier auf Oceanblogs von ihren Erlebnissen bei der Atlantiküberquerung berichten. Dazu auch mehr im nächsten Wochenbericht.