Sea gulls following RV Alkor. Photo: Gor Margayan

Für einige aus dem Team der Alkor 454 ist dies die erste Ausfahrt, so auch für mich. Ich bin Bachelorstudentin  des 4. Semesters des Studiengangs Biologie an der CAU Kiel. Ich bin sehr dankbar, dass ich an dieser Ausfahrt teilnehmen kann, da es für mich und meine Zukunft eine wichtige Erfahrung ist.

Seit dem 18.04 sind wir hier reichlich am fischen. Wieso erst so spät? Nun, sagen wir es mal so: „es gab einige Komplikationen“, und insbesondere eine defekte Sonde am Fischnetz. Aber jetzt können wir die geplanten Beprobungen des Fischbestandes der Ostsee endlich durchführen. Wobei ein großer Wert drauf gelegt wird die Dorsche, Heringe und Sprotten zu untersuchen, die auch die wichtigsten kommerziellen Fischarten der Ostsee sind. Laufende Forschung gibt es auch an den Plattfischen und dem Plankton, diese sind aber für mich persönlich eher weniger spannend.

Vor allem an Tagen  4 und 5 unserer Expedition gab es jede Menge zu tun, sodass jede Hand gebraucht wurde. An jedem der Tage nahmen wir 3 Proben des Fischbestandes mittels Fischnetz, wobei jede einzeln behandelt und protokolliert wurde. Während Sprotte und Hering vermessen und gewogen wurden, widmeten sich die restlichen Forscher dem dem Dorsch. Dieser wurde aufs Genauste gemessen, gewogen und auseinander genommen. Magen und Gonaden der Weibchen mussten gesondert verpackt und für spätere Untersuchungen am Land eingefroren werden. Jedem einzelnen Fisch wurden die Otolithen entnommen, um später das Alter bestimmen zu können, sowie eine Flossenprobe für spätere Genetik Analysen. Der Tag 6, Montag, verlief  schon entspannter. Zum einen, weil man sich mittlerweile bei allen Handgriffen sicher war, zum anderen hat sich das Team nach den ersten Fischtagen gut eingespielt.

Mir persönlich gefällt am meisten die Einschätzung der Reife von Gonaden, sei es Sprotte oder Dorsch. Jeder Fisch ist anders, somit stellt die richtige Einschätzung eine wahre Herausforderung! Nicht nur ich, Ausfahrtsneuling, habe Probleme die Unterschiede zu sehen. Auch die erfahrenen Forscher unter uns greifen öfters das Handbuch und diskutieren, bis sie sich bei einen Reifestadium für das Individuum entscheiden.

Unser Schiff wurde während der Laufenden Arbeiten von einem Möwenschwarm begleitet, die gierig auf die Fischreste gewartet haben. Um unser sauberes Deck vor Vogelkot zu schützen, haben wir uns beeilt den „Fisch über Bord“ zu bringen.

Grüße von See,

Paulina

Taking cod measurements and samples. Photo: Jan Dierking