Die dritte Fahrt des Verbundprojekts MULTI-MAREX der dritten Forschungsmission mareXtreme der Deutschen Allianz für Meeresforschung (DAM) hat offiziell begonnen. Am 17. Dezember 2025 hat die FS METEOR in Heraklion auf Kreta, Griechenland, abgelegt und wird in den kommenden vier Wochen wissenschaftliche Messungen vor Santorini und bei dem in der Nähe gelegenen Unterwasservulkan Kolumbo durchführen. Zudem werden innovative Monitoring- und Frühwarnsysteme getestet, um das Risiko potenzieller Extremereignisse wie submarine Hangrutschungen, Bodenbewegungen während Erdbeben und Vulkanausbrüche besser abschätzen zu können. Im Licht des Erdbebenschwarms, der sich um Santorini erst im Frühjahr dieses Jahres ereignete, hoffen wir auf eine erkenntnisreiche Fahrt.
Bereits am Abend des 15. Dezember treffen die meisten Wissenschaftler:innen in Heraklion ein. Das Mittelmeer begrüßt uns mit mildem, sonnigem Winterwetter, bei dem wir am 16. Dezember im Hafen treffen. Dort wartet die FS METEOR auf uns, nachdem sie in den zwei Monaten davor südlich von Kreta unterwegs war. Viele Mitglieder der Besatzung waren auch schon früher vor Ort, entweder sind sie von der vorausgegangenen Fahrt geblieben und arbeiten nun, nach ein paar Tagen an Land, weiter auf See, oder sind einige Tage früher angereist, um bereits mit den Vorbereitungen zu beginnen. Insgesamt sind 58 Personen an Bord, 33 Mitglieder der Besatzung und 25 des wissenschaftlichen Teams, durch deren Zusammenarbeit diese Fahrt möglich wird.

Am 17.12. geht es los! Um 8.00 Uhr morgens laufen wir aus und machen uns bei Nordwind auf den Weg in Richtung Kolumbo. Dabei können wir im Vorbeifahren bereits Santorini erkennen. Für diejenigen, die bereits auf der Ausfahrt MSM132 (MMC-1) im Winter 2024 dabei waren, oder sich im Rahmen der Fact-Finding Mission von MULTI-MAREX in diesem Jahr mit der Bevölkerung und Stakeholder:innen vor Ort austauschen durften, ein freudiges Wiedersehen. Für alle anderen, ein beeindruckender Anblick! Hierher werden wir für viele unserer Messungen zurückkehren.

Auf dem Transit zum Arbeitsgebiet ist jedoch auch noch sehr viel vorzubereiten: Sobald wir mit den Messungen beginnen können, müssen alle Geräte einsatzbereit sein, denn es gilt keine Zeit ungenutzt zu lassen. Deshalb wird heute viel geschraubt und getestet, Routen werden geplant und der Ablauf der kommenden Tage wird genau beraten. Nachmittags laufen die ersten Gerätetests im Wasser und bereits heute Nacht geht es mit den ersten Messungen los. Auf Forschungsschiffen wird auch durch die Nacht hindurch gemessen: es werden Profile mit einem Multibeam-Messgerät kartiert, um die Struktur des Meeresbodens in der Nähe des Kolumbo Seamounts, eines untermeerischen Vulkans, hochauflösend abzubilden.


Eine Besonderheit hat unsere Ausfahrt im Vergleich zu den meisten anderen: Wie im letzten Jahr werden wir die Weihnachtstage an Bord verbringen, und in diesem Jahr sind wir sogar noch bis ins neue Jahr hinein auf See. Trotz der geschäftigen Stimmung, die während einer jeden Ausfahrt herrscht, sind doch bereits subtile Anzeichen von vorweihnachtlicher Atmosphäre zu erkennen: In der Kaffeepause stehen schon leckere Plätzchen auf dem Tisch. Die Feiertage an Bord werden sicherlich ebenso erkenntnisreich wie alle anderen Tage – aber davon mehr in den nächsten Blogpost!

Windige und sonnige Grüße aus der Ägäis
Das Team der M215 (MMC-3)
Beitrag zur dritten DAM-Forschungsmission mareXtreme
Die während der Expedition gewonnenen Daten fließen unmittelbar in die Ziele der dritten DAM-Forschungsmission mareXtreme ein. Diese Mission verfolgt das übergeordnete Ziel, wissenschaftlich fundierte Grundlagen für ein verbessertes Risikomanagement mariner Extremereignisse zu schaffen und damit Entscheidungsprozesse in Politik, Verwaltung und Gesellschaft nachhaltig zu unterstützen.