Navigators Wochenbericht: Exklusive Entdeckungen im Atlantik und Vorträge von Mojib Latif

FS POSEIDON am GEOMAR in Kiel. Foto: J. Steffen FS POSEIDON am GEOMAR in Kiel. Foto: J. Steffen

Eine Kollegin sagte vor ein paar Tagen: “Schrecklich, wie schnell das neue Jahr alt wird”. Wie recht sie doch hat. Jetzt ist schon die dritte Kalenderwoche und damit der halbe Januar vorbei. Da wird es höchste Zeit, dass sich der OceanNavigator-Blog wieder meldet. Denn auch wenn wir versucht haben, das neue Jahr ruhig angehen zu lassen, hat sich doch schon wieder Einiges ereignet.

So hat Anfang der Woche der SO237-Expeditionsblog hier auf dem Oceanblogs-Portal exklusiv und brandaktuell eine spannende wissenschaftliche Entdeckung verkündet. Zufällig hatten die Kolleginnen und Kollegen auf dem Forschungsschiff SONNE ein Feld mit außergewöhnlich großen und gleichmäßig geformten Manganknollen entdeckt. Eigentlich wollten Biologen des Centrums für Naturkunde der Universität Hamburg Tiefseetiere vom Boden des Atlantiks sammeln. Stattdessen gingen ihnen die Erzknollen ins Netz. Der Fund hat im weiteren Verlauf der Woche auch mediales Interesse geweckt. Doch im SO237-Blog gab es die Informationen zuerst und aus erster Hand! Mal abwarten, was die Expedition noch so alles im Atlantik entdeckt…

Eine der größeren Manganknollen in meiner Hand über dem Schiffsdeck. / One of the larger manganese nodules in my hand above the ship’s deck. ©Nikolaus Elsner

Eine der größeren Manganknollen in meiner Hand über dem Schiffsdeck. / One of the larger manganese nodules in my hand above the ship’s deck. ©Nikolaus Elsner

Vom neuesten Forschungsschiff Deutschlands zum ältesten. Die 1974 auf Kiel gelegte POSEIDON (siehe Bild ganz oben) hat einen mehrwöchigen Werftaufenthalt hinter sich gebracht und liegt jetzt wieder an der Pier vor dem GEOMAR. Hier werden noch letzte Arbeiten auf und an dem Schiff erledigt, bevor die alte Dame der Kieler Meeresforschung Ende Januar wieder Richtung Atlantik aufbricht.

Die seltene Gelegenheit, das Schiff in seinem Heimathafen zu sehen, ließ sich auch Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer nicht entgehen. Da sein Ministerium seit Anfang des Jahres auch für die außeruniversitären Forschugseinrichtungen im Land  – zum Beispiel das GEOMAR – zuständig ist, ließ Meyer sich von unserem Direktor auf den neuesten Stand der meereswissenschaftlichen Entwicklung bringen. Inklusive Stippvisite auf der POSEIDON.

Kapitän Theo Griese (re.) und unser Direktor Professor Herzig zeigen Minister Reinhard Meyer die Brücke der POSEIDON. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Kapitän Theo Griese (re.) und unser Direktor Professor Herzig zeigen Minister Reinhard Meyer die Brücke der POSEIDON. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Einen Überblick über aktuelle Themen der Meeresforschung erhielten auch über 300 Menschen, die am Dienstag zum ersten “WissenSchaffen” Vortrag des Jahres kamen. Wer die Reihe noch nicht kennt: Alle zwei Monate stellt ein Forscher oder eine Forscherin des GEOMAR aktuelle Projekte oder Fragestellungen für ein breites Publikum vor. Erster Referent 2015 war der Klimaforscher Mojib Latif. Er hat gerade ein Buch geschrieben (“Das Ende der Ozeane – Warum wir ohne die Meere nicht überleben werden”), in dem er die Faszination Ozean ausbreitet, aber auch die Gefahren für die Meere zeigt. So gibt er einen Überlick über die ganze Bandbreite an Themen, die die Meereswissenschaften derzeit beschäftigen. Für seinen Vortrag hat er einige besonders prägnante Beispiele aus seinem Buch ausgewählt. Das große Interesse hat auch uns überwältigt: So voll war unser Hörsaal wohl noch nie.

Kapitän Theo Griese (re.) und unser Direktor Professor Herzig zeigen Minister Reinhard Meyer die Brücke der POSEIDON. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Volles Haus beim WissenSchaffen Vortrag mit Professor Mojib Latif. Foto: J. Steffen, GEOMAR

Für alle, die die Veranstaltung verpasst habe hier noch ein Tipp: Eine richtige Buchvorstellung mit Büchertisch und Signierstunde gibt es am kommenden Donnerstag, 22.01., um 20 Uhr im Hörsaal West des GEOMAR.

Vielleicht sehen wir uns dann.

Jan Steffen