FS Sonne, 22. Januar 2015, 19° 9.28′ N 67° 43.81′ W

Teamwork am EBS / Teamwork at the EBS. ©Thomas Walter Teamwork am EBS / Teamwork at the EBS. ©Thomas Walter

Teamwork

Als heute am frühen Morgen der EBS an Deck geholt wurde, fügten sich die einzelnen Handgriffe wie von selbst zum Probenpuzzle zusammen – selbst im Halbschlaf, denn die meisten aus dem EBS-Team waren gerade geweckt worden und waren innerhalb von 10 min arbeitsbereit. Nils, Torben, Enrico und Simon sichern den EBS und waschen die Netze. Ulli und Saskia stehen startbereit mit den eisgekühlten Salzwassereimern für die Netzbecher. Valeska geht der Mannschaft und Nils mit dem Wasserschlauch bei der „Entschlammung“ des Arbeitsdecks zur Hand während die ersten 60 Liter Behälter voller Tiefseeschlamm von Simon zum Siebtisch geschoben werden, wo bereits das Siebteam (Marina, Angelika, Inma, Nele, Katrin und Gudrun) bereit steht, um die Mengen Tiefseeschlamm aus den Netzen klein zu sieben. Torben und Simon nehmen den Netzbecher aus der Kühlbox und reichen ihn Ulli. Dazwischen steht Hartmut und nimmt den ersten unberührten Probenlöffel, um daraus Protistenkulturen anzulegen. Ulli schleppt das Eiswasser mit Netzbecher zum Kühlraum, wo die „Lebendsortierer“ die Netzbecher waschen. Nachdem der erste Netzbecher fertig gewaschen ist und Ulli die ersten Tiere auf Eis legt und unter dem Binokolar fotografiert, waschen Ann und Saskia den zweiten Netzbecher, den Saskia mit dem zweiten Eiswassereimer in Empfang genommen hat. Parallel arbeiten 3 Teams am Siebtisch, im Kühlraum und direkt am Gerät. Jeder Arbeitsschritt wird protokolliert und von Theresa aufgeschrieben. Die Listen mit den bestimmten Tieren aus der Lebendsortierung und der Probengefäße gehen dann direkt zu Tanja, die alles in die Datenbank eingibt. Jedes Gefäß bekommt eine Nummer, die in Form von Aufklebern dann auf die Gefäße verteilt wird. Während Ann zusammen mit Ivan bereits den Kühlraum geputzt und die Schlammtapsen auf dem Flur weggefeudelt hat, haben Tanja und Saskia bereits alle Probennummern verteilt. Innerhalb von 2 Stunden sind die Proben fertig und warten nun bei -20°C darauf, alle drei Stunden liebevoll gerollt zu werden, damit sich das Tiefseesediment im Alkohol löst und nicht festfriert. Aber darüber haben die Meisten ja schon etwas gelesen… (Blog vom 23.12. und 13.01.). Heute hatte dann das ganze Team erst einmal Frühstückshunger und die Nachtwache, die den EBS auf seinem Tauchgang begleitet hatte, durfte sich schlafen legen.
Die reichhaltige Probe des Morgen wurde noch durch ein weiteres Tageshighlight getoppt: einen Ausflug mit dem Arbeitsboot für alle. Gegen 15 Uhr lud der Kapitän zur Schiffsbesichtigung von der Wasserseite ein. Jeder durfte mit dem Arbeitsboot eine Runde um das Mutterschiff drehen und den Ritt auf den dunkelblauen Wellen genießen. Der Blick auf die Sonne aus einer ganz anderen Perspektive – sehr spektakulär! Jeder, der aus dem Beiboot wieder ans Deck der Sonne kam hatte ein Leuchten in den Augen. Ganz bestimmt werden sich alle lange an diesen kleinen Ausflug erinnern.
Und ganz besonders ich, denn ich habe während der Fahrt viel an meine Tochter gedacht, die gesagt hätte: „Nochmal! Nochmal! Nur noch einmal…!“ So viel Spaß hat es gemacht. Und in dem Moment als ich das laut aussprach, was meine Tochter gesagt hätte, drehte der Kapitän vom Anlegemanöver ab und gab noch einmal Gas.
Einen Moment lang noch einmal Kind sein. Das ist Glück.

Dr. Saskia Brix, Senckenberg am Meer


[English]

Teamwork

Today, when the EBS was back on deck early in the morning, each single move by hand worked to put the sample puzzle together – even half asleep as most of the EBS-team had just been woken up and were ready for work within 10 minutes. Nils, Torben, Enrico and Simon secured the EBS and washed the nets. Ulli and Saskia are in their starting positions with ice-chilled buckets full of sea water for the codends. Valeska gives the deck crew and Nils a hand with the water hose in order to keep the working deck as clean of mud as possible while the first giant 60 l tubs full of deep-sea mud was pushed to the sieving table where the sieving team (Marina, Angelika, Inma, Nele, Katrin und Gudrun) was ready for action to sieve the large amount of deep-sea mud from the nets and reduce its size. Torben and Simon removed the codend from its cooling box and handed it to Ulli. Hartmut squizzed in and takes a spoonful of untouched sediment to start a culture of protists. Ulli carried the icy water with the codend into the coolroom, where the “live sorter” washed the content of the codends. After the first codend was washed and ready and Ulli had placed the first animals onto ice and photographed under a stereomicroscope, Ann and Saskia washed the second codend, which Saskia had welcomed with a second bucket full of ice-chilled water. Three teams work in parallel: at the sieving table, in the cool room and directly on the gear. Each step of work protocol led and written down by Theresa. The lists with the identified animals from the live sorting and with the numbers of sample vials were then given directly to Tanja, who entered everything into the database. Each sample vials received an individual number which is then stuck onto the vials with sticky labels. While Ann, together with Ivan, was already cleaning the cool room and mopped the muddy foot trips away in the corridor, Tanja and Saskia had given out all sample numbers. Within 2 hours the samples were ready and are waiting now at -20°C to be rolled every 3 hours with tender loving care so that the deep-sea sediment stays in solution and does not freeze. But this has already been read about by most of you previously … (blogs 23.12. und 13.01.). Today the entire team was hungry for breakfast and the night watch that monitored the EBS during its deployment went to bed.
The rich sample from the morning was topped by another highlight of the day: a short trip with the work boat for everybody. Around 15:00 the Captain invite to a viewing of the ship from the waterside. Everybody who wanted was allowed to join the workboat for a trip around the mother ship and to enjoy riding the dark blue waves. A view to RV Sonne from a completely different perspective – just spectacular. Everybody who stepped out of the work boat onto the deck of RV Sonne had sparkles in the eyes. Definitely everybody will remember this short trip for a long time, definitely.
And especially me, as I thought a lot of my daughter during this trip, as she would have said: “Again! Again! Just again one more time….” It was so much fun. And in that moment when I was saying loud, what my daughter would have said, the Captain turned away from the docking manoeuvre and turned the engine up.
One moment more to be a child again. This is luck.

Saskia Brix, PhD, Senckenberg am Meer

Simon schiebt den Schlamm / Simon and the giant mud tub.

Simon schiebt den Schlamm / Simon and the giant mud tub.
©Thomas Walter

Das Siebteam bei der Arbeit/ The sieving team at work. ©Thomas Walter

Das Siebteam bei der Arbeit/ The sieving team at work. ©Thomas Walter

Spaß auf den Wellen / Fun on the waves. ©Thomas Walter

Spaß auf den Wellen / Fun on the waves. ©Thomas Walter

So glücklich sieht man danach aus / How happy you look afterwards. ©Thomas Walter

So glücklich sieht man danach aus / How happy you look afterwards. ©Thomas Walter