Schall und Sand

Die FK LITTORINA, ausgestattet mit einem Echolot. Photo: Jill Alina Koenig Die FK LITTORINA, ausgestattet mit einem Echolot. Photo: Jill Alina Koenig

Die wellenförmige Deformation innerhalb eines Gases, Festkörpers oder einer Flüssigkeit nennt die Physik „Schall“. Die Geschwindigkeit von Schall ist abhängig von Dichte und Temperatur des Mediums, durch das er geht. Der Mensch unterscheidet zwischen Nutz- und Störschall. Nützlicher Schall ist zum Beispiel der, der beim Sprechen erzeugt wird, sodass wir uns gegenseitig hören können. Störend dagegen, wenn auch nicht zu vermeiden, ist der Schall, den ein Presslufthammer in Aktion erzeugt.

Akustisch wird die Kieler Woche für mich vor allem von zwei Dingen geprägt: dem vielfältigen Musikprogramm und den Schiffshörner. Beides begleitet mich nicht nur als Besucherin der Kieler Woche, sondern auch als Bewohnerin der Stadt Kiel. Denn Dank der fabelhaften Eigenschaften des Schalls höre ich Musik und Hörner auch dann noch, wenn ich mich zuhause befinde. Die Distanz von der Hörn bis zum Südfriedhof überwindet er ohne Probleme. Ob Nutz- oder Störschall hängt nun allein von der Perspektive ab – und der Uhrzeit.

Die FK LITTORINA auf der Kieler Förde, ausgestattet mit einem Echolot. Photo: Jill Alina Koenig
Das Modell mit der FK LITTORINA auf der Kieler Förde informiert über die Tiefenbestimmung mit dem Echolot. Ihr findet es direkt am Eingang zu unserem KiWo-Zelt. Photo: Jill Alina Koenig

Vor etwa 100 Jahren gab es jemanden, für den Schall sich als ein äußerst nützliches Phänomen erweisen sollte: Dr. Alexander Behm. Nach dem Unglück der RMS Titanic in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 wurde nach einer Methode gesucht, Eisberge präzise zu orten. Der norddeutsche Physiker und Erfinder Behm hoffte, dies mittels reflektiertem Schall, also Echo, tun zu können. Bei Eisbergen klappte das aufgrund ihrer Oberflächenstruktur leider nicht, bei der Bestimmung der Tiefe des Meeresbodens schon. So entstand das „Behm-Echolot“. In unserem GEOMAR-Zelt neben dem Aquarium erfahrt ihr anhand unseres Modells (direkt am Eingang), wie genau das Ausloten der Tiefe funktioniert und was man sonst noch alles mithilfe des Echolot-Prinzips herausfinden kann. Wir freuen uns auf eure Fragen!

Ein Multibeam-Echolot ist Teil unserer Ausstellung auf der Kieler Woche 2019. Photo: Jan Steffen / GEOMAR
Ein Multibeam-Echolot ist Teil unserer Ausstellung auf der Kieler Woche 2019. Photo: Jan Steffen / GEOMAR

Auch unser erster Kieler-Woche-Vortrag stellt etwas ganz Alltägliches in den Vordergrund: Sand. Noch immer werden aus ihm die leckersten Kuchen gebacken und die höchsten Burgen gebaut. Doch auch für Erwachsene ist Sand ein wichtiger Rohstoff. Er hilft zum Beispiel bei der Glasproduktion und bei dem Schutz unserer Küsten. Ihr seid herzlich eingeladen, noch viel mehr darüber zu erfahren. Heute Abend, 18 Uhr, Düsternbrooker Weg 20, Hörsaal B54.

Ein Spülbagger vor Hongkong. Photo: Klaus Schwarzer / CAU
Ein Spülbagger vor Hongkong. Photo: Klaus Schwarzer / CAU

Weiterhin viel Spaß, Neugier und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

Eure Jill