Foraminiferen – Hilft das gegen Kopfschmerzen?

Meine Faszination für das Meer wurde spätestens deutlich, als meine Eltern mich mit vier Jahren nach drei Stunden Wellenhüpfen aus der Nordsee schleifen mussten: Mit blauen Lippen und am ganzen Körper zitternd, aber glücklich. Seit dem hat sich nichts an meiner Begeisterung für das Meer geändert: Ich lebe nur wenige Kilometer von der Ostsee entfernt, studiere an Deutschlands einziger Fachhochschule am Meer und mache momentan ein zweites freiwilliges Praktikum am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Um meine kindliche Neugier zu stillen und meinen Wissensdurst zu löschen sind meine Eltern mit mir zum Tag der offenen Tür zum GEOMAR gefahren. Ein Erlebnis, dass mir lange im Gedächtnis geblieben ist. Das ist jetzt über zehn Jahre her. Dieses Jahr darf ich im Rahmen meines zweimonatigen Praktikums in der Abteilung für Kommunikation und Medien am GEOMAR selbst Teil dieser Veranstaltung sein.

Für den Tag der offenen Tür drehe ich einen Teaser und bin für die Dreharbeiten auf dem ganzen Gelände unterwegs. Zur Vorbereitung und Festlegung der Drehorte habe ich mir überlegt was Sie als Besucher und Besucherinnen wohl besonders am GEOMAR faszinieren könnte. Der Tiefseeroboter PHOCA? Der 3D Tauchfilm „Superhelden der Tiefsee“? Die Seesterne und Krabben auf der LITTORINA? El Niño? Oder Deutschlands einziges bemanntes Tauchboot JAGO? Die Entscheidung fiel mir nicht leicht. Deshalb bin ich in Gedanken zurück in meine Kindheit gereist, um herauszufinden was der Grund dafür war, dass mein erster Besuch im, GEOMAR mir so plastisch in Erinnerung geblieben ist:  Nach der erfolgreichen Suche Kiels auf dem Reliefglobus im Foyer, und einem Rundgang durch die Labore ist mir ein Begriff nicht mehr aus dem Kopf gegangen: Foraminiferen.

Ich kann nicht sagen warum mich ausgerechnet dieses für ein Kind viel zu lange und komplizierte Wort begeistert hat. Meine Eltern meinen, dass ich sehr früh sprechen konnte und mich kurze Wörter wahrscheinlich gelangweilt haben. Natürlich wollte ich unbedingt herausfinden was hinter diesem Wort steckt und habe mich auf die Suche gemacht. Nach einem langen, aufregenden Tag am GEOMAR habe das Geheimnis des Wortes letztendlich lüften können, aber ich möchte Ihnen an dieser Stelle nicht die Spannung nehmen.

Vielleicht finden Sie so wie ich vor über zehn Jahren einen Begriff, ein Phänomen oder ein ungelöstes Rätsel der Meeresforschung, dass sie begeistert. Und wenn Sie der Teaser oder dieser Text noch nicht endgültig überzeugt haben, tun es vielleicht die Foraminiferen.

Sirin Schulz