SO244 GeoSEA – Vorbereitungen im Hafen

23 mal 14-Teile - das ist das 3D-Puzzle, das vor dem Erfolg dieser Ausfahrt steht. Das Messnetz, das während SO244/2 am Meeresboden vor Chile installiert werden soll, besteht aus vier Meter hohen Tripoden, an deren oberen Ende jeweils die entscheidenden Sensoren befestigt werden. Für den Transport in einem Container waren sie natürlich vor der Reise in Kiel zerlegt worden. Jetzt müssen sie an Deck der SONNE wieder zusammengesetzt werden. Insgesamt sind es 23 Stück, jeder besteht aus 14 Einzelteilen, die wiederum von etlichen Schrauben und Bolzen zusammengehalten werden. Damit ist im Grunde auch das Tagesprogramm von heute umschrieben, nachdem wir am Morgen aus dem Hotel in Antofagasta aus und in die Kammern an Bord der SONNE eingezogen sind. Sie werden für die kommenden zwei Wochen unser Zuhause, die Labore und Decks der SONNE unsere Arbeitsplätze sein. Aber ein Schiff ist nicht irgendein Arbeitsplatz. Natürlich gibt es etwas mehr zu beachten als an Land. Deshalb erhielten wir zusätzlich eine ausführliche Sicherheitseinweisung sowie Führungen durch das Schiff. Was ist im Notfall zu beachten, wohin muss man sich begeben, welche Alarme gibt es, wo befindet sich was an Bord? Und zu schließlich nutzten wir den letzten Abend im Hafen für einen kurzen Rundgang durch Antofagasta. Die Stadt zieht sich über Kilometer entlang der Küste hin, wobei sie den schmalen Raum zwischen Wasser und den nahen Berge bis hoch auf die Hänge ausfüllt. Rundherum und mittendrin nur Staub und Geröll so weit man blickt. "Wie eine Mondlandschaft" oder "Hier könnte man gut Science-Fiction-Filme drehen" waren die ersten Kommentare nach unser Ankunft. Immerhin befinden wir uns in einer der trockensten Regionen der Erde, der Atacama-Wüste. Dass hier trotzdem eine so große Stadt (mehr als 300.000 Einwohner) entstehen konnte, hat mit den Bodenschätzen im Hinterland zu tun. Früher war es Salpeter, heute ist es das Kupfer, wie wir selbst im Hafen sehen konnten. Dort stapeln sich tonnenweise Kupferplatten. Und Kupfer ist schließlich ein extremm wichtiger Rohstoff für alle elektronischen Anwendungen. Der Grund für unsere Anwesenheit ist aber bekanntlich eine andere. Den Geophysikern an Bord geht es um ein besseres Verständnis der Tektonik in dieser Region und damit letztendlich der Gefahr von Erdbeben und Tsunmis. Auch diese Gefahr ist nicht zu übersehen, denn überall in der Stadt sind Schilder aufgestellt, davor warnen und entsprechende Fluchtwege weisen. Allgemein ist Chile auf derartige Gefahren gut vorbereitet - es kann aber nie schaden, die Mechanismen besser kennen zu lernen, die zu Erdbeben führen. FS SONNE im Hafen von Antofagasta. Foto: J. Steffen, GEOMAR

23 mal 14-Teile – das ist das 3D-Puzzle, das vor dem Erfolg dieser Ausfahrt steht. Das Messnetz, das während SO244/2 am Meeresboden vor Chile installiert werden soll, besteht aus vier Meter hohen Tripoden, an deren oberen Ende jeweils die entscheidenden Sensoren befestigt werden. Für den Transport in einem Container waren sie natürlich vor der Reise in Kiel zerlegt worden. Jetzt müssen sie an Deck der SONNE wieder zusammengesetzt werden. Insgesamt sind es 23 Stück, jeder besteht aus 14 Einzelteilen, die wiederum von etlichen Schrauben und Bolzen zusammengehalten werden.
Damit ist im Grunde auch das Tagesprogramm von heute umschrieben, nachdem wir am Morgen aus dem Hotel in Antofagasta aus und in die Kammern an Bord der SONNE eingezogen sind. Sie werden für die kommenden zwei Wochen unser Zuhause, die Labore und Decks der SONNE unsere Arbeitsplätze sein.

Einzelteile der GeoSEA-Array-Tripoden vor dem ZUsammensetzen. Foto: J. Steffen

Einzelteile der GeoSEA-Array-Tripoden vor dem Zusammensetzen / Components of the tripods Foto: J. Steffen

Stück für Stück werden aus Einzelteilen.... (Foto: Jan Steffen)

Stück für Stück werden aus Einzelteilen…. / Assembling the … (Foto: Jan Steffen)

...Tripoden. Foto: Jan Steffen)

…Tripoden/…tripods. Foto: Jan Steffen)

Aber ein Schiff ist nicht irgendein Arbeitsplatz. Natürlich gibt es etwas mehr zu beachten als an Land. Deshalb erhielten wir zusätzlich eine ausführliche Sicherheitseinweisung sowie Führungen durch das Schiff. Was ist im Notfall zu beachten, wohin muss man sich begeben, welche Alarme gibt es, wo befindet sich was an Bord?
Und zu schließlich nutzten wir den letzten Abend im Hafen für einen kurzen Rundgang durch Antofagasta. Die Stadt zieht sich über Kilometer entlang der Küste hin, wobei sie den schmalen Raum zwischen Wasser und den nahen Berge bis hoch auf die Hänge ausfüllt. Rundherum und auch mittendrin:  Staub und Geröll so weit man blickt. “Wie eine Mondlandschaft” oder “Hier könnte man gut Science-Fiction-Filme drehen” waren die ersten Kommentare nach unser Ankunft. Immerhin befinden wir uns in einer der trockensten Regionen der Erde, der Atacama-Wüste.
Dass hier trotzdem eine so große Stadt (mehr als 300.000 Einwohner) entstehen konnte, hat mit den Bodenschätzen im Hinterland zu tun. Früher war es Salpeter, heute ist es das Kupfer. Im Hafen stapeln sich tonnenweise Kupferplatten. Und Kupfer ist  ein extrem wichtiger Rohstoff für alle elektronischen Anwendungen.

Sieht aus wie Wellpappe, ist aber Kupfer. Foto: Jan Steffen

Sieht aus wie Wellpappe, ist aber Kupfer / Stacked copper plates in the Port of Antofagasta. Foto: Jan Steffen

Der Grund für unsere Anwesenheit ist aber bekanntlich ein anderer. Den Geophysikern an Bord geht es um ein besseres Verständnis der Tektonik in dieser Region und damit letztendlich der Gefahr von Erdbeben und Tsunamis. Auch diese Gefahr ist nicht zu übersehen, denn überall in der Stadt sind Schilder aufgestellt, die davor warnen und entsprechende Fluchtwege weisen.

Sieht aus wie Wellpappe, ist aber Kupfer. Foto: Jan Steffen

Diese Schilder findet man in ganz Antofagasta / Tsunami warning signs in Antofagasta. Foto: Jan Steffen

Allgemein ist Chile auf derartige Gefahren gut vorbereitet – es kann aber nie schaden, die Mechanismen besser kennen zu lernen, die zu Erdbeben führen.

Morgen laufen wir aus, dann wieder mehr.

Today was our last day in the harbour of Antofagasta. We moved from the hotel to the ship, where we’ll live for the next two weeks. Our technicians and scientists used the time to assemble a number of tripods of the GeoSEA Array. These tripods consist of
14 single components. For transportation to Chile in an container they had been dismantled. Now they have to prepared again before we reach the working area.

Of course, a ship is not a common workplace. There are some things more to consider than on land. Therefore, we also received a detailed safety briefing and a guided tour of the ship. What must be considered in an emergency, where do we have to go, which alarm mean what, where is everything on board?

And finally, we used the last evening in the port for a brief tour of Antofagasta. The city stretches over kilometers along the coast and fills the narrow space between the water and the nearby mountains. All around the city is dry, dusty countryside. After all, this is one of the driest regions on Earth, the Atacama Desert.
The whole area looks quite inhospitable. One should think this is not the right place for a city with more than 300.000 inhabitants. But Antofagasta owes its existence to the natural resources in the hinterland. In the 19th century the main product of the region was salpeter, today it is copper, as we have seen even in the harbor. There are tons of stacked copper plates. And copper is  an extreme important raw material for all electronic applications.

However, the reason for our presence is another one. The Geophysicists want to better understand the tectonics in this region and ultimately the risk of earthquakes and Tsunamis. Even this risk is not to be overlooked in Antofagasta, because everywhere in the city warning signs can be seen which show the direction to tsunami-safe areas.
Generally Chile is well prepared for such dangers – but still so many open questions about earthquake have to be answered. To be continued…

Jan Steffen