Navigators Wochenbericht: Ausgezeichnetes Design, Ozean und Nachhaltigkeit und Gruseliges aus dem Meer

Die stolzen Preisträger v.l.n.r. Jonas Häutle, Prof. Tom Duscher, Hermann Hartung (alle Muthesius Kunsthochschule), Friederike Balzereit (Ozean der Zukunft),Christian Engler, Konrad Rappaport (beide Muthesius Kunsthochschule) (Foto: Red Dot Design Award)

Navigators Wochenbericht meldet sich diese Woche nach dem Start ins Wintersemester zurück. Die 5000 Erstsemester auf dem Campus der CAU sind sehr präsent, es ist entsprechend viel los, Geschäftigkeit und Aufbruchstimmung liegen in der Luft. Ein guter Moment, um von den aktuellen Ereignissen aus den Kieler Meereswissenschaften zu berichten. Den Anfang macht heute eine besondere Veranstaltung in Berlin, auf die wir (zurecht, wie wir finden) sehr stolz sind:

Über einen beachtlichen Erfolg
Es war ein festlicher, bewegender Abend und eine großartige Überraschung. Das „interaktive digitale Poster“ zum Thema „Submarine Hangrutschungen als Auslöser für Tsunamis“ ist in Berlin vor internationalem Publikum mit dem begehrten Red:Dot Junior Prize ausgezeichnet worden. Herzlichen Glückwunsch! Das ist ein wirklich toller Erfolg für die Wissenschaftskommunikation von Muthesius und Future Ocean und findet nun auch in der internationalen Designszene hohe Beachtung. Das interaktive digitale Poster – „Next Scientific Interactive Poster“ wurde von den Kommunikationsdesignern der Muthesius Kunsthochschule Konrad Rappaport, Jonas Häutle, Christian Engler und Hermann Hartung unter Federführung von Prof. Tom Duscher (Zentrum für interaktive Medien) entwickelt und zeigt die Forschung von Prof. Sebastian Krastel (Uni Kiel) zum Thema „Gefahren aus dem Ozean“ mit Animationen, aufwändigen Infografiken und kleinen Filmen auf einem riesigen Smartphone. Die Umsetzung war so überzeugend, dass die international besetzte Fachjury das Poster als zukunftsweisend für die wissenschaftliche Bildung bewertete (hier das ausführliche Jury-Statement). Die feierliche Preisverleihung fand im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt statt. Rund 1400 internationale Gäste aus 48 Nationen, darunter viele aus Asien, Russland, Skandinavien waren angereist, um das Event mitzuerleben. Es war schon ein aufregendes Erlebnis, über den roten Teppich in das Ambiente des Konzerthauses einzutauchen und die Verleihung mitzuerleben: 101 Siegerarbeiten der Preisträger des Red Dot: Best of the Best und Red Dot: Grand Prix, dazu noch 569 Red:Dot Auszeichnungen in den unterschiedlichsten Kategorien – ein Feuerwerk der Preisverleihung und wir mittendrin mit dem Red Dot:Junior Prize.


Über einen Auftakt
Im Rahmen des Semesterthemas „Ocean Sustainability“ startete in dieser Woche die Ringvorlesung „Ozean im Wandel – Herausforderungen für die Zukunft“ an der CAU Kiel. Die Auftaktveranstaltung mit rund 200 Besuchern im Audimax war nicht nur sehr gut besucht, sie bot mit einem hochkarätig besetzten Feld an Referenten (Prof. Martin Quaas, CAU Kiel, Prof. Burkhard Lemper, Institut für Seeverkehr und Logistik, Jörg Polzer, Maritimes Cluster Norddeutschland, Vizeadmiral a.D. Lutz Feldt, Wise Pens International)  einen gelungenen Einstieg in das Thema nachhaltige Nutzung des Ozeans. Überschrieben war der Abend mit “Blauer Reichtum: Die Bedeutung der Meere für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft” und stellte mit Aspekten wie Fischereimanagement oder internationaler Seeverkehr besonders die Wirtschaft in den Mittelpunkt. Neben den unerwartet hohen Besucherzahlen (tatsächlich kamen so viele Menschen, dass die Veranstaltung kurzfristig in den größten Hörsaal des Audimax verlegt werden musste) sprechen insbesondere das gemischte Publikum und die angeregten Diskussionen des Abends dafür, dass die Veranstaltungsreihe Anklang bei Bürgerinnen und Bürgern findet. Das lässt für die kommenden sechs Termine hoffen: Am nächsten Dienstag, 4.11., geht es mit dem Thema „Ozeane in Gefahr“ weiter. Der jahrzehntelange sorglose Umgang mit marinen Ressourcen hat dazu geführt, dass der Lebensraum Ozean mit seiner großen Artenvielfalt langfristig bedroht ist. Die Veranstaltung wird einen Überblick über die wichtigsten vom Menschen erzeugten Stressfaktoren wie Klimawandel, Übernutzung der Ressourcen, Überdüngung der Küstengewässer und die Meeresverschmutzung vermitteln und hoffentlich ebenso großen Zuspruch bei den Kielerinnen und Kielern finden.


Und über einen Abschluss
In Brasilien nähert sich die Tour unserer Wanderausstellung „Future Ocean Dialogue“ langsam dem Ende. Nachdem sie mit den Stationen Fortaleza, Rio de Janeiro, Natal und Sao Paulo bereits weite Teile Brasilien bereist hat, geht es nun noch einmal ganz in den Süden des Landes nach Itajai. An der dortigen Universidade do Vale do Itajaí wird die Ausstellung nun vom 24.10.-07.11. nochmals gezeigt. Erste Bilder vom Ausstellungsort in der öffentlichen Bibliothek finden sich in den sozialen Medien, man kann erahnen, dass der Future Ocean Dialogue auch hier erneut ein interessiertes Publikum finden wird. Mit dem letzen Stopp  im südlichen Bundesstaat Santa Catarina kann die Ausstellungs-Tour damit fünf Städte (davon drei Millionenmetropolen), über 8000 km zurückgelegte Strecken und insgesamt ca. 10.000 Besucher verzeichnen. Damit zeichnet sich schon jetzt ein sehr respektables Ergebnis für die Premierenreise unserer Wanderausstellung ab. Auf die genauen Ergebnisse sind wir sehr gespannt, wir werden nach Rückkehr der Ausstellung nach Deutschland eine ausführliche Bilanz ziehen und darüber unter anderem im Future Ocean Dialogue-Blog berichten.

Das Aktuellste zum Schluss
Und übrigens: Hat sich schon herumgesprochen, dass heute Halloween ist? Der entsprechende Hashtag setzt auf Twitter gerade zum Sprung in die Top 3 an. Ganz vorn mit dabei sind unsere Kollegen vom Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI). In Film und Foto lassen sie das komplette Tiefsee-Gruselkabinett antreten – mit scharfen Fangzähnen, glühenden Augen oder wabernden Glibberkörpern. Kaum zu glauben, welch furchteinflößende Kreaturen den Amerikanern schon vor die Linse kamen! Hier geht’s zur Halloween-Playlist des MBARI.

Frohes Gruseln und ein schönes Wochenende wünschen
Friederike Balzereit und Christian Urban