Navigators Wochenbericht: Leinen los – Polares, Globales und Lokales

Mutige können auf auf dem Open Ship der Kieler Woche auch Krebse streicheln. Foto: Jan Steffen, GEOMAR Mutige können auf auf dem Open Ship der Kieler Woche auch Krebse streicheln. Foto: Jan Steffen, GEOMAR

Am Samstag heißt es hier in Kiel wieder “Leinen los”, wenn Joachim Gauck traditionsgemäß die Glocke zur Eröffnung der Kieler Woche schlägt und ganz Kiel in den Ausnahmezustand versetzt. Wer zwischen dem hochkarätigen Musikprogramm, den Köstlichkeiten auf dem internationalen Markt und natürlich dem spannenden Geschehen auf dem Wasser auch Interesse an der Forschung im Wasser hat, kommt auch in diesem Jahr nicht zu kurz. Das GEOMAR und der Exzellenzcluster Future Ocean bieten ein buntes Programm an Vorträgen, Ausstellungen und Open Ship für Meeresbegeisterte aller Altersstufen. Mehr Informationen zum Programm gibt es hier.

Meerestiere zum Anfassen beim Open Ship auf FS ALKOR während der Kieler Woche. Foto: Jan Steffen, GEOMAR

Meerestiere zum Anfassen beim Open Ship auf FS ALKOR während der Kieler Woche. Foto: Jan Steffen, GEOMAR

Auch in Kiel hat gerade unter Beteiligung des GEOMAR eine Ausstellung der IHK zu Kiel mit dem Titel “Alexander Behm und das Echolot” eröffnet. Bis zum 22. August kann man sich in der Merkur-Galerie über den Kieler Erfinder und Forscher informieren, der die Schifffahrt revolutionieren sollte.

Weitere interessante Informationen zur hier in Kiel etablierten Meeresforschung birgt auch der neue Newsletter des GEOMAR. Aktuelle Forschung, interessante Veranstaltungen und Wissenswertes rund um das Zentrum für Ozeanforschung finden hier ihren Platz.

Cover der GEOMAR NEWS 02/2014. Foto: Christian Howe, Grafik: Christoph Kersten, GEOMAR

Cover der GEOMAR NEWS 02/2014. Foto: Christian Howe, Grafik: Christoph Kersten, GEOMAR

Aber auch in etwas weiter entfernten Gefilden tut sich etwas: Der Blog der in die polaren Regionen reisenden Teilnehmer des Projektes “System Laptevsee” Transpolardrift ist wieder aktiv. Spannende Berichte von der Arbeit im ewigen Eis und schöne Anekdoten über verschollen geglaubte Forschungsgeräte erwarten den Leser.

Schottische Coast Guard mit verloren geglaubtem Forschungsgeräte. Foto: Privat

Schottische Coast Guard mit verloren geglaubtem Forschungsgerät. Foto: Privat

Im südlichen Afrika bereitet sich das Team der FS Sonne (I) auf einen Teamwechsel vor: Die Fahrt SO233 WALVIS II wird enden und die Fahrt SO234-1 SPACES dafür beginnen. Ein Teil der alten wissenschaftlichen und technischen Besatzung wird dieser Tage von Bord gehen und neuen Gesichtern und Geschichten Platz machen. Der Blog WALVIS II wird weiterbestehen, wenn auch mit teilweise geänderten Autoren und Akteuren.

Ganz global kommt der Ocean Sampling Day daher, für den 170 Institute weltweit gleichzeitig Wasserproben nehmen und anschließend die enthaltenen Mikroben analysieren. Die Forscher erhoffen sich von der Aktion Einblicke in grundlegende Mechanismen, die der mikrobiellen Vielfalt unterliegen. Auch das GEOMAR und der Exzellenzcluster “Future Ocean” nehmen an der Aktion teil. Prof. Dr. Herrmann Bange und Dr. Carolin Löscher werden für ihre ohnehin anstehende monatliche Fahrt nach Boknis Eck eine Probe nach dem standardisierten Verfahren nehmen und anschließend analysieren lassen. Auf Twitter kann die Probennahme unter dem Hashtag #oceansamplingday live mitverfolgt werden.

Ein deutschlandweit angestoßenes Thema ist uns derzeit besonders wichtig: Als Wissenschaftskommunikatoren haben wir diese Woche auch die Berichterstattung und Kommentare zum Bericht „Zur Gestaltung der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den Medien“ (WOEM) und den „Siggener Aufruf“ verfolgt. Sehr wahre Betrachtungen stecken in diesen Veröffentlichungen. Aber lasst uns doch klein anfangen – das wäre unsere Bitte am Ende einer Woche, in der uns der Blick in Pressespiegel und Mediatheken nicht immer glücklich gemacht hat. Unsere Themen liegen uns am Herzen – erst recht, nachdem wir uns durch Fachveröffentlichungen gearbeitet, Wissenschaftler mit Fragen gelöchert und um Formulierungen in unseren Pressetexten gerungen haben. Wir liefern auch gern immer wieder Tipps für spannende Geschichten und  locken unsere Kollegen für Interviews hinter ihrer eigentlichen wissenschaftlichen Arbeit hervor. Und dann freuen wir uns natürlich auf Beiträge in den Medien, die sorgfältig recherchiert und formuliert sind 😉

Yasmin Appelhans und Maike Nicolai