„Kreative Küste“ macht auf Müll in den Meeren aufmerksam

Das Projekt „Kreative Küste“ macht auf künstlerische Art und Weise auf die Problematik der Meeresverschmutzung durch Plastikmüll aufmerksam und schult junge Menschen zu diesem ernsthaften Thema. In dem Projekt haben sechs Studierende der Universität Kiel mit den beiden vierten Klassen der Goethe Grundschule Kiel im Unterricht zunächst die Auswirkungen von Plastik und Mikroplastik auf die Ökosysteme der Meere erarbeitet. Zentrale Fragen waren unter anderem, wie sich Plastikmüll auf die Nahrungsnetze auswirkt, welche Tiere aus Nord- und Ostsee von der Plastikverschmutzung betroffen sind und welche unverzichtbaren Funktionen unsere Meere eigentlich erfüllen. Ein weiterer zentraler Aspekt bestand aus der  kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Plastikverbrauch. Die Kinder haben Ideen zur Plastik-Reduzierung entwickelt und in einem „Heldenmonat“ einen Monat lang versucht, auf zwei Gegenstände aus Plastik zu verzichten. Die Kieler Forschungswerkstatt half bei der Entwicklung des Unterrichtskonzeptes und -Gestaltung. Nach der Unterrichtseinheit wurden in Gruppen von zwei bis vier Schülern Skulpturen aus Meeresmüll erbaut. Diese Skulpturen stellen Meerestiere wie Delfine, Wale, Robben oder Quallen dar. Der dafür notwendige Müll stammt von den zehn Ostseestränden aus der Müllsammelaktion des GEOMARS und der Forschungswerkstatt. Ein weiterer großer Teil kommt aus dem „Fishing for Litter“ Projekt des NABU und wurde von Fischern mit Netzen aus der Ostsee gefischt. Beim Gestalten der Plastik-Skulpturen wurde geschnibbelt, zerrissen, gesägt, verbogen und geklebt. Von Süßigkeitenverpackungen über Netzreste bis hin zu Plastikessbesteck und Plastikflaschen; für die Kinder war es erstaunlich und erschreckend zugleich wie groß die Menge und vielfältig der gefundene Müll war.

Als Abschluss und Höhepunkt des Projektes wurden die Skulpturen dann vom 16.6 bis zum 24.6.2018 im Ostsee Info-Center in Eckernförde ausgestellt.
Auf der Ausstellung gab es neben den Skulpturen viele Informationen zum Thema Plastikmüll und Meeresverschmutzung sowie nützliche Tipps zur Vermeidung von Plastikmüll im Alltag. Außerdem gab es ein Glücksrad mit Quiz, bei dem die Besucher ihr Wissen in den Themenfeldern Ostsee, Meerestiere, Plastik/Mikroplastik oder Konsum testen konnten. Zu gewinnen gab es nachhaltige, ökologische Produkte wie regionale Bio-Brause in Glasflaschen oder Stifte aus Altpapier. Es wurde auf der Ausstellung viel über die Problematik der Müllverschmutzung diskutiert und Lösungsansätze besprochen. Mit über 600 Besuchern innerhalb einer Woche war das Projekt ein voller Erfolg. Die Resonanz zur Unterrichtseinheit, zum Bau der Skulpturen und zur Ausstellung war sehr positiv. Das Projekt „Kreative Küste“ soll mit frischen Ideen im Herbst fortgesetzt werden. Für saubere Meere und Strände ohne Plastikmüll!

Die Klasse 4b zeigt ihre Skulpturen für die Ausstellung. Foto: Kreative Küste

Bo – Entworfen und gebaut von Emma, Kaja und Magdalena von der Goethe-Grundschule Kiel. Foto: Kreative Küste

Blue – Entworfen und gebaut von Kajsa, Paula und Lotta von der Goethe-Grundschule Kiel. Foto: Kreative Küste

Kevin Schröder von Kreative Küste stellt die Plastikproblematik vor. Foto: Kreative Küste

Kevin Schröder stellt den Schülern Fragen zum Thema Meeresumwelt und Plastikverschmutzung. Foto: Kreative Küste

Kevin Schröder möchte, dass sich junge Leute engagieren um das Problem von Plastik in den Meeren zu bekämpfen. Foto: Kreative Küste

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