mehr meer: Eine Seefahrt, die ist (nicht immer) lustig …

die Ruhe vor dem Sturm
(Beitrag von Meret und Elisa, Schülerinnen aus Karlsruhe und Pfalzgrafenweiler)

 

Mittwoch, 06.09.2017

Der Traum eines jeden Meeresbiobegeisterten: einmal eine Exkursion auf einem Forschungsschiff miterleben zu dürfen. Für uns war es heute endlich soweit! Doch erstmal hieß es hektisch ein Frühstückspaket packen, denn die Heincke samt Besatzung wollte pünktlich um 8.00 auslaufen. Neugierig gingen wir an Bord und wurden sogleich einer Sicherheitseinweisung unterzogen.

… und was kommt auch auf dem Schiff als Erstes? Natürlich: die Sicherheitseinweisung …

Das Arbeiten an Deck.

Der Plan für heute: zwei verschiedene Stationen mit der Heincke erkunden, in Kleingruppenarbeit. Von CTD-Messungen über Van Veen Greifer, Dredge und Plankton Mikroskopieren bis hin zum Grundschleppnetz, da war für jeden von uns etwas dabei.

Unsere Gruppe widmete sich zuerst der Entnahme von Bodenproben mit dem Van Veen Greifer. Dabei untersuchten wir die Meeresbodenflora und -fauna und dokumentierten und zählten fleißig unsere Funde.

Die erste Bodenprobe kommt an Bord.

Die Planktonuntersuchung, die als nächstes anstand, erforderte viel Konzentrationsvermögen. Der plötzliche Wetterumschwung erschwerte dies aber. Bis zu 2,7 m Wellengang (wer einen Eindruck davon bekommen möchte, hier ein kurzer Film: Seegang ) und dabei noch mikroskopieren? Keine Chance! Die Seekrankheit brach aus und raffte mehr als ein Drittel der Jugendforscher hin.

Mikroskopieren an Bord. Bei gutem Wetter …

… und bei schlechtem Wetter.

… kein Wetter zum unbeschwerten Arbeiten an Deck …

Ob alleine in einer Kabine auf der Bank liegend oder solidarisch an Deck sich einen Eimer teilend, vor uns war nichts und niemand mehr sicher. Egal was wir auch probierten, weder Tabletten, Kaugummis, noch auf den Horizont starren, es half nichts. Schließlich war der Seegang so stark, dass wir die zweite Grundschleppnetzaktion abbrechen mussten und uns (zur Freude aller) auf den Rückweg machten, der ganze 2 (!) Stunden betrug.

Froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren, wankten wir von Bord und gönnten uns erstmal eine warme Dusche. Trotz der vielen Seekranken machte man sich gemeinsam auf den Weg zum Abendessen in der Jugendherberge, denn Hunger hatten inzwischen wieder fast alle.

 

Nachbearbeiten der Proben abends im Labor.

Diejenigen, die sich dann wieder (oder immer noch) fit genug fühlten, trafen sich dann mit einigen der Betreuer im Labor, um die heute mitgebrachten Proben zu analysieren, bzw. das Mikroskopieren nachzuholen. Die anderen gingen hundemüde ins Bett, um für die zweite Fahrt mit der Heincke morgen ausgeschlafen, fit und hoffentlich seetauglich zu sein.