Kopffüßer auf dem Vormarsch

Riesensepia in Australien. Bild: Scott Portelli, Wildlife Photographer, @scott.portelli.jpg Riesensepia in Australien. Bild: Scott Portelli, Wildlife Photographer, @scott.portelli.jpg

Tintenfische, sogenannte Kopffüßer, scheinen derzeit die großen Gewinner des sich wandelnden Ozeans zu sein. Wie ein internationales Forscherteam nun herausfand, hat die Zahl der Oktopusse, Sepien und Kalmare über die letzten sechzig Jahre stark zugenommen. Das gilt nicht nur für alle der über dreißig untersuchten Arten, sondern konnte auch gleichzeitig in allen großen Ozeanbecken weltweit beobachtet werden. „So konsistente Ergebnisse zu finden war die größte Überraschung”, sagt Zoë Doubleday von der Universität von Adelaide. Das Vorkommen von Kopffüßern könne sowohl innerhalb einer Art als auch zwischen den Arten stark schwanken. „Die Tatsache, dass wir einheitlich einen langfristigen Anstieg aller drei verschiedenen Gruppen von Tintenfischen beobachten konnten, die unterschiedliche Lebensräume von Gezeitentümpeln bis zum offenen Ozean bewohnen, ist bemerkenswert”, so Doubleday.

Die Gründe für die stetige Vermehrung vermuten die Autoren im Klimawandel. Die steigenden Temperaturen in den Weltmeeren sind, bis zu einem gewissen Grad förderlich für die Vermehrung der Tintenfische. Auch die Fischerei hat möglicherweise einen Anteil. So könnten bestimmte Fraßfeinde oder Nahrungskonkurrenten überfischt worden sein und dies den Anstieg vorantreiben.

Vor einiger Zeit habe ich an dieser Stelle darüber berichtet, dass sogenannte „lästige Arten“ in Zukunft durch die saureren Meere vermehrt vorkommen könnten. Erste Untersuchungen scheinen zu zeigen, dass Tintenfische nicht unbedingt zu den Gewinnern eines saureren Ozeans gehören werden. Der derzeitige Vormarsch der Kopffüßer könnte also bald gestoppt werden.