Gestern haben wir erfolgreich IFM 07, den ersten von zwei Glidern, geborgen. Er ist schon ein alter Hase unter den GEOMAR Glidern und hat sehr zuverlässig viele Messfahrten im Pazifik und Atlantik absolviert. Ähnlich wie Segelflugzeuge in der Luft, schweben Glider durch die Ozeane und können unterschiedliche Parameter messen – je nachdem, welche Messgeräte man an Ihnen befestigt. Durch Veränderung der Dichte können Glider auf- und abtauchen und bewegen sich dabei vorwärts. Zum Steuern haben sie eine kleine Finne. Die Auf- und Abtauchzeiten, sowie die Dauer und Häufigkeit der Messungen kann über Satellit per Computer gesteuert werden. Allerdings kann der Glider nur Informationen senden und Befehle entgegenehmen, wenn er an der Oberfläche ist. Ist er gerade getaucht, muss man warten, bis er wieder auftaucht, bevor man mit ihm kommunizieren kann. Als Vorbereitung für die Bergung eines Gliders muss man daher am Tag vorher den Glider so programmieren, dass er zur richtigen Zeit an der Oberfläche ist. Ansonsten kann es passieren, dass man ihn einsammeln möchte, der Glider jedoch noch mal für 4 Stunden (oder länger) auf Tauchstation gegangen ist.

Doch auf unseren Glider-Piloten Florian ist Verlass. Kaum hat sich die Meteor auf eine Meile IFM 07 genähert, haben wir ihn auch schon entdeckt. Und da sind wir nicht die einzigen. Auch ein Seelöwe ist schon auf den komischen gelben Vogel aufmerksam geworden und gibt sein Bestes, um ihn zum Spielen aufzufordern. Wie immer, wenn ein Messgerät und ein Seelöwe aufeinandertreffen, beschleunigt sich unser Puls und wir hoffen, dass der Glider die Begegnung mit dem neugierigen Meeresbewohner gut übersteht. Und am Ende sind all die akrobatischen Drehungen und Flossenschläge des Seelöwen umsonst, IFM 07 liegt ruhig im Wasser und wartet geduldig auf seine Bergung mit dem Schlauchboot. Der Seelöwe gibt es auf, die Aufmerksamkeit des Gliders zu erhaschen, beobachtet noch schnell das ‘Mann über Bord’ Manövertraining und verschwindet. Dann ist es endlich soweit: Vorsichtig hieven drei Leute den 80kg leichten IFM 07 mit Hilfe eines Gliderwagens in das Schlauchboot, bergen seine empfindlichen Flügel und kurze Zeit später ist IFM 07 wohlbehalten an Bord der Meteor.

Kristin Burmeister, GEOMAR.

Foto: Hermann Bange