Tracer-Sampling-Highlights der letzten zwei Wochen

Die ersten beiden Wochen der Reise haben uns alle ganz schön auf Trab gehalten. Aber nun sind alle so gut eingespielt, dass auch Zeit bleibt ein wenig mehr Präsenz im Blog zu zeigen!

CTD-Panorama mit Walen und POLARSTERN. Bild: Sunke Schmidtko

CTD-Panorama mit Walen und POLARSTERN. Bild: Sunke Schmidtko

Es gab schon einige Highlights für uns beim Wasserproben nehmen an Deck in den letzten Wochen, die wir nicht vorenthalten wollen. Aber vorweg eine kurze Erklärung zur Probennahme (von uns meistens mit dem englischen „sampling“ bezeichnet). Wir nehmen von jeder CTD Station bis zu 24 Wasserproben aus dem Wasserkranzschöpfern, die mit der CTD in die Tiefe des Ozeans geschickt werden. Die CTD-Truppe schließt für uns diese Flaschen in vorgegeben Tiefen, damit wir am Ende gut aufgelöste Tracer-Profile erhalten. Wenn die CTD mit den geschlossenen Wasserschöpfern wieder an Deck steht geht es für uns los. Wir dürfen als erste Wasserproben nehmen, da es für uns besonders wichtig ist, dass das Wasser nicht mit Luft in Kontakt kommt. Die Tracer, die wir messen gehen bei Kontakt mit der Luft sofort in die Gasphase über und sind dann aus unseren Proben verloren.

Sampling während Sonnenaufgang. Bild: Elisabeth Eßer

Sampling während Sonnenaufgang. Bild: Elisabeth Eßer

Wir benutzen für die Probennahme gasdichte Glasspritzen mit einem Volumen von 250ml. Diese werden zu Beginn mit dem Wasser des Schöpfers aus dem die Probe entnommen wird gespült. Da wir dabei natürlich recht viel an Deck herumspritzen, sind wir je nach Witterung sehr beliebt oder gefürchtet. Nach dem Spülen wird die ausgeleerte Spritze blasenfrei befüllt. Falls auch nur das kleinste Luftbläschen in der Spritze ist, muss das Wasser wieder raus und die Spritze neu befüllt werden. Diesmal hoffentlich blasenfrei. Das ganze bedarf etwas Übung, aber mit der Zeit haben wir alle unsere „Zapftechnik“ optimiert.

Ab und zu haben wir beim Probennehmen auch mal etwas zu gucken. Bei unserem Treffen mit der Polarstern hatten wir gleich doppelt Glück. Nicht nur, dass genau bei der Probennahme die Polarstern in Sicht kam und direkt auf uns zu fuhr, hinzu kam auch noch eine Schule Pilotwale, die lange Zeit nah am Schiff blieb. Da macht es auch nichts, wenn man 24 Proben allein nehmen muss!

CTD mit POLARSTERN. Bild: Manuela Köllner

CTD mit POLARSTERN. Bild: Manuela Köllner

Ein  weiteres Highlight war eine Probennahme bei Nacht bei der man zwischendurch einen Blick auf Delfine werfen konnte, die fliegende Fische jagten.  Sie jagten die Fische dabei in Richtung Schiff, wo die Fische, die aus dem Wasser in die Luft flüchteten meist gegen die Bordwand der Meteor flogen und dann betäubt ins Wasser zurückfielen und leichte Beute waren.

Text: Manuela Köllner