Die Tracer Truppe stellt sich und das “Oxygen Supply Tracer Release Experiment (OSTRE)” vor

Gaschromatograph. Bild: Elisabeth Eßer

Gaschromatograph. Bild: Elisabeth Eßer

Die Meteorfahrt 105 ist die 2. Tracer-Such-Fahrt für das “Oxygen Supply Tracer Release Experiment (OSTRE)”. Das Experiment wird durchgeführt, um die vertikale und vor allem horizontale Vermischung in der Sauerstoffminimumzone bestimmen zu können. Ein Tracer wurde im Ozean auf einer bestimmten Dichtefläche ausgebracht und die Ausbreitung dieses Tracers über mehrere Jahre verfolgt.

Wir benutzen als Tracer CF3SF5, ein stabiles Spurengas, welches in geringen Konzentrationen in der Atmosphäre vorkommt, aber im Ozean bisher nicht nachgewiesen werden konnte. Damit stellen wir sicher, dass wenn wir diesen Tracer finden, dieser auch von uns ausgebracht wurde.

Der Tracer wurde im Dezember 2012 mit dem Forschungsschiff Merian südlich der Kapverdischen Inseln bei etwa 10°30’N 21°W ausgebracht. 15 Monate später sind wir nun gespannt, wie weit sich der Tracer ausgebreitet hat. Sowohl die Ausbreitung in der Tiefe, wie auch die horizontale Ausdehnung des Tracers wollen wir vermessen. Unser besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer definierten Fläche, die wir bei jeder Tracer-Vermessungsreise beproben.

Nach 100 beprobten Stationen haben wir einmal eine Statistik unserer Messungen erstellt.
Oft genug bekommen wir zu hören, wir würden nur in unserem Labor hocken und arbeiten. Und unsere Mess-Statistik gibt den Kommentaren recht:

Wir haben bis einschließlich der 100. CTD-Station 1110 Wasserproben auf Tracer hin untersucht. Das entspricht in etwa 278 Liter untersuchtes Meerwasser, das einmal bei uns im Labor war. Pro Wasserprobenanalyse benötigen wir 20 Minuten, zum Glück haben wir zwei Gaschromatographen an Bord um das Messprogramm zu bewältigen.

Inklusive Standardmessungen um Standardkurven und die Drift der Geräte zu ermitteln haben wir über 1800 Chromatogramme erstellt. Diese Zeiten kommen natürlich noch einmal hinzu.

Arbeit am Gaschromatographen. Bild Elisabeth Eßer

Also ja, wir haben tatsächlich 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche volles Programm!
Der Stimmung im Team schadet das aber nicht. Nicht nur zum Schichtwechsel treffen wir immer wieder zusammen. Wir unterstützen und helfen einander aber wir scherzen auch viel und oft genug hallt unser Gelächter durch die Gänge des roten Decks.

Viele Grüße von der Tracer Truppe!

Wasserproben nehmen. Bild: Sunke Schmidtko

Wasserproben nehmen. Bild: Sunke Schmidtko

 

Text: Manuela Köllner